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Geistesgeschichte – Wikipedia

Geistesgeschichte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Geistesgeschichte kombiniert die Wörter Geist (bezogen auf den metaphysischen, geistigen, intellektuellen Bereich) und Geschichte (bezogen auf die Entstehung, Überlieferung und Entwicklung geistiger Auffassungen und aus ihnen entstandener kultureller Gebilde). "Geistesgeschichte" bezeichnet ein methodisches Vorgehen in den Geisteswissenschaften, also jener Wissenschaften, welche sich mit der Entstehung, Gestaltung, Überlieferung und Wirkung von geistigen Vorstellungen (Ideen) und Strömungen, Epochen befasst, inklusive ihrer Manifestierungen in kulturellen Gebilden. Dazu zählen insbesondere die Philosophiegeschichte, die Literaturgeschichte, die Kunstgeschichte und Wissenschaftsgeschichte. Viele geistesgeschichtliche Fragestellungen betreffen dabei mehrere dieser Teildisziplinen, und die klassische Bestimmung des Propriums geistesgeschichtlicher Methodik setzt den Akzent auf diese interdisziplinäre Verbindung.[1] Gegenstand sind klassischerweise übergreifende Auffassungen und Entwicklungen von Weltbildern, Weltanschauungen und deren Einzelaspekten, innerhalb oder zwischen verschiedenen geistigen Strömungen oder Epochen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklung der geistesgeschichtlichen Methode

Der schottische Dichter John Barclay (1582-1621) hatte in seinem 1614 erschienenen Werk Icon sive descriptio animorum quinque praecipuarum nationum in Europa versucht, eine Charakteristik des "Geistes" (spiritus) der unterschiedlichen europäischen Nationen zu geben. Ähnliche Bemühungen gibt es bei Montesquieu und Voltaire.[2] In der deutschen Aufklärungsphilosophie ist bei Dieterich Tiedemann und G. G. Fülleborn die Rede vom "Geist" unterschiedlicher philosophischer Ansätze und allgemein auch von einem "Zeitgeist".[3] Der deutsche Idealismus und die Romantik knüpft an diese Auffassungen an und spricht mit Hegel und anderen z.B. von einem "objektiven Geist", "der sich in verschiedenen Momenten manifestiert und auslegt"[4]. Heinrich Ritter entwirft in Anlehnung an Hegel und Schleiermacher das Programm einer Erkenntnis des "Geists" "[n]icht nur [...] des einzelnen Philosophen [...], auch [...] seiner Schule, [...] seiner Zeit, [...] seines Volkes, indem vorausgesetzt wird, daß in allen diesen Gestalten sich eine eigentümliche Art finde, nach welcher die Kraft der Menschheit sich äußere. Die höchste Aufgabe für die Geschichte würde es sein, wenn sie erreichbar wäre, den Geist der Menschheit selbst darzustellen"[5] Im Anschluss an Schelling werden außerdem Wissenschaften der Natur und des Geistes unterschieden. Während dies bei Schelling keine Gegensetzung meint, erfolgt eine solche in der Ausarbeitung einer geistesgeschichtlichen Methode durch Dilthey und seine Schüler, welche dabei größtenteils lebensphilosophische Annahmen zugrundelegen. In der von diesem Kreis seit 1923 herausgegebenen Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte werden auch verschiedentlich methdologische Publikationen zur Bestimmung des geistegeschichtlichen Forschungsprogramms veröffentlicht, z.B. von Rothacker und Spranger. Diese Ausbestimmung ist auch zu erklären durch die Abwendung von positivistischen Engführungen in der Geschichtswissenschaft und Literaturgeschichte. Die anfängliche Orientierung an einem metaphysisch anspruchsvollen und unter modernen Verstehensbedingungen schwer fasslichen Geistbegriff verliert sich dabei zugunsten einer "systematischen Nutzung aller irgend vorhandenen hermeneutischen Hilfsmittel"[6]

[Bearbeiten] Unterscheidung Natur-/Geisteswissenschaften

In der heute bekannten Form stammt sie hauptsächlich von Wilhelm Dilthey. Er wollte eine eigene theoretische und methodologische Begründung der Literatur- und anderer Kulturwissenschaften leisten, nämlich im Gegenzug zu deren Orientierung an den im 19. Jahrhundert empirisch-gesetzmäßig begründeten und deshalb führend und für andere Wissenschaften vorbildlich gewordenen Naturwissenschaften. Dilthey nahm an, dass menschliche Erfahrung sich in zwei Bereiche teile: den er umgebenden Welt (Natur) mit ihren objektiv-gesetzmäßigen Gegebenheiten, und den der inneren Erfahrung und ihrer Manifestationen (Kultur). Letztere verdankten ihren Eigenwert der Tatsache des menschlichen Selbstbewusstseins, gekennzeichnet durch "eine Souveränität des Willens, eine Verantwortlichkeit der Handlungen, ein Vermögen, alles dem Gedanken zu unterwerfen“ und daraus kulturelle Produkte entstehen zu lassen [7]. Gemäß Dilthey suchen die Naturwissenschaften ihre Gegenstände mit den Begriffen Ursache und Wirkung, allgemeines Gesetz und besonderer Fall zu erklären; demgegenüber würden die Geisteswissenschaften die Beziehung von Ganzem und Teil, von innerem Eindruck und äußerem Ausdruck sowie die Entwicklung geistiger Vorstellungen zu verstehen versuchen. Für Dilthey stehen allerdings beide Wissenschaftsarten im größeren Zusammenhang der Lebenswelt, von der die Naturwissenschaften aber absähen, während die Geisteswissenschaften sich auf sie rückbeziehe.

[Bearbeiten] Weltanschauung, Zeitgeist

Dilthey entwickelte auch die für die Geistesgeschichte zentrale Typologie zum Begriff Weltanschauung, die er entsprechend ihrer Haltung zur Natur in drei Grundarten einteilte: Naturalismus (der Mensch sieht sich als von der Natur bestimmt; Beispiele: Epikur, Lukrez, Thomas Hobbes, La Mettrie, Karl Büchner); Idealismus der Freiheit (der Mensch ist autonom, hat einen freien Willen und kann sich selber bestimmen; Beispiele: Friedrich Schiller, Immanuel Kant); Objektiver Idealismus (der Mensch ist sich bewusst, eins mit der Natur zu sein; Beispiele: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Baruch Spinoza, Giordano Bruno). Dieser Ansatz beeinflusste Karl Jaspers' Psychologie der Weltanschauungen (1919) und dessen Dreiteilung in Die großen Philosophen (1957).

Als Vorläufer des Begriffs Weltanschauung und für die Geistesgeschichte ebenfalls wichtiger Begriff kann der Zeitgeist gelten. Er bedeutet den geistigen Zustand (nicht: Geisteszustand!) eine bestimmten Zeitraums oder einer ganzen Epoche, das heißt deren intellektuelles und kulturelles „Klima“. Eingeführt wurde er von Johann Gottfried Herder 1769 (in einer Besprechung des Werks Genius seculi von Christian Adolph Klotz) und von der deutschen Romantik übernommen (die ihn als Wesenseigenschaft eines Zeitalters betrachtete, nicht als allgemeine Beschreibung); am bekanntesten ist er aus Hegels Philosophie der Geschichte.

[Bearbeiten] Ideengeschichte

Eine Unterart der Geistesgeschichte ist die Ideengeschichte, die vom in Berlin geborenen Arthur O. Lovejoy (1873–1962; 1910-39 Professor an der Johns Hopkins University in Baltimore) zu Beginn des 20. Jahrhunderts initiiert wurde und ihren bekanntesten Ausdruck in seinem Hauptwerk The Great Chain of Being[8] fand. Weitergeführt wurde dieser Ansatz unter anderem von René Wellek, Leo Spitzer, Ernst Robert Curtius, Isaiah Berlin, Michel Foucault (Diskurstheorie), Reinhart Koselleck (Projekt einer historischen Semantik) und anderen.

Lovejoy nimmt für die Ideengeschichte als Basiseinheit der Analyse Einzel-Ideen, -Begriffe. Diese fungieren als Bausteine der Ideengeschichte; sie bleiben für sich zwar relativ unverändert über längere Zeiträume, verbinden sich aber zu neuen Mustern und werden in immer wieder neuen Gestalten zum Ausdruck gebracht, nämlich epochentypisch und damit die Geschichte strukturierend. Die Aufgabe des Ideengeschichtlers sei es, solche Ideen und Begriffe zu identifizieren und ihr historisches Auftauchen und Wiederverschwinden zu beschreiben sowie womöglich zusammenhängend zu erklären.

Der Ausdruck die Ideengeschichte wurde erstmals vom deutschen Soziologen Karl Mannheim in seinem Werk Ideologie und Utopie (1927) [9] verwendet. Er unterschied sie vom marxistisch-materialistischen Geschichtschreibungstyp, nicht um in einen Idealismus zurückzufallen, sondern um die Ideeingeschichte neutral-beschreibund in den historischen Entstehungsbeidngungen zu veranken (wofür er anstatt von Relativismus von « Relationalismus » spricht: Der Ideengeschichtler muss seine Gegenstände in Beziehung zu ihren Möglichkeits- und Entstehungsbedingungen setzen; statt Kontinuität kommen Veränderungen und Erneuerungen in den Blick der Forschung).

[Bearbeiten] Wichtige geistesgeschichtliche Strömungen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Vgl. Geldsetzer, 208
  2. Vgl. Geldsetzer, 207
  3. Geldsetzer, 207f
  4. Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, hg. von H. Glockner, 17, 81, hier n. Geldsetzer, 209
  5. Über die Bildung des Philosophen durch die Geschichte der Philosophie (1817), 108, hier n. Geldsetzer, 209
  6. Geldsetzer, 209
  7. Dilthey 1883/1959 S. 6
  8. Vgl. vor allem Introduction: The Study of the History of Ideas
  9. Vgl. sein Vorwort zur englischen Ausgabe von 1936 (abgedruckt in der unten bibliographierten Ausgabe S. IXff)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Isaiah Berlin: Against the Current: Essays in the History of Ideas, Hogarth Press, 1979. Pimlico. ISBN 0-7126-6690-7.
  • ders.: The Crooked Timber of Humanity: Chapters in the History of Ideas, John Murray, 1990. Pimlico. ISBN 0-7126-0616-5.
  • ders.: The Sense of Reality: Studies in Ideas and their History, Chatto & Windus, 1996. Pimlico. ISBN 0-7126-7367-9.
  • ders.: The Power of Ideas, Chatto & Windus, 2000. Pimlico. ISBN 0-7126-6554-4.
  • Wilhelm Dilthey: Gesammelte Schriften I – XX, Hg. B. Groethuysen, G. Misch, H. Nohl, O. F. Bollnow, K. Gründer u. a., besonders:
    • I: Einleitung in die Geisteswissenschaften (1883) 1959
    • II: Weltanschauung und Analyse des Menschen seit Renaissance und Reformation (1913) 1957
  • L. Geldsetzer: Art. Geistesgeschichte, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 3, 207-210
  • Friedrich Heer: Europäische Geistesgeschichte (1953-64). Gekürzte Taschenbuchausgabe I: Von Augustin bis Luther. II: Von Erasmus bis Goethe. Stuttgart: Kohlhammer 1970
  • Arthur Oncken Lovejoy: The Great Chain of Being (1936). Cambridge: Harvard 1964
  • P. Kluckhohn: Art. Geistesgeschichte, in: W. Kohlenschmidt / W. Mohr (Hgg.): Reallexikon der detuschen Literaturgeschichte, Bd. 1 (1958), 537–540.
  • P. Kristeller: The philosophical significance of the history of thought, in: Studies in the Renaissance thought and letters, Rom 1956.
  • M. Mandelbaum: The history of ideas, intellectual history and the history of philosophy, in: The historiography of the history of philosophy, History and Theory, Supplementbd. 5 (1965) 33–66.
  • Karl Mannheim: Ideologie und Utopie (1929). Frankfurt/M: Schulte-Bulmke 1969
  • Erich Rothacker: Einleitung in die Geisteswissenschaften (1930). Darmstadt: WBG 1972
  • ders.: Logik und Systematik der Geisteswissenschaften (1927). Darmstadt: WBG 1970
  • ders.: Philosophiegeschichte und Geistesgeschichte, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literwissenschaft und Geistesgeschichte 18 (1940), 1–25.
  • Eduard Spranger: Was heißt Geistesgeschichte?, in: Die Erziehung 12 (1937), 289–302.
  • Heinrich Ritter von Srbik: Geist und Geschichte vom deutschen Humanismus bis zur Gegenwart. Band I-II (1950) Salzburg: O. Müller 1950
  • Richard Tarnas: Das Wissen des Abendlandes. Die Weltbilder Europas im Wandel der Zeiten (1991). Düsseldorf: Albatros 2006
  • Jeremy L. Tobey: The History of Ideas: A Bibliographical Introduction. Vol.1: Classical Antiquity; Vol. 2: Medieval and Early Modern Europe. Santa Barbara: Clio 1975
  • Dictionary of the History of Ideas: Studies of Selected Pivotal Ideas. Ed. Philip P. Wiener. New York: Charles Scribner's Sons, 1973-74. (Online Edition der University of Virginia Electronic Text Center-Bibliothek)
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