Günter Prinz

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Günter Prinz (* 30. Juli 1929 in Ober-Weistritz, Schlesien) ist ein deutscher Journalist.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Der im Dritten Reich als „Halbjude“ geltende Prinz zieht als Jugendlicher mit seiner Mutter nach Berlin, wo er auch seine Schulausbildung beendet.

Nach dem Krieg beginnt er seine journalistische Karriere als Polizeireporter der Berliner Tageszeitung Tagesspiegel. Von dort wechselt er Anfang der 1950er Jahre zur Berliner Morgenpost und B.Z. um, wie er Freunden sagte, "endlich einmal 1000 Mark zu verdienen". 1959 wechselt er außer dem Verlag auch den Ort und beginnt bei der Illustrierten Quick in München.

1966 offeriert ihm der Verleger Axel Springer eine Anstellung in Hamburg, und Prinz akzeptiert. Fortan ist er im Axel-Springer-Verlag für „besondere Aufgaben“ zuständig und entwickelt einige Zeitschriftenformate, darunter auch die Zeitschrift Eltern.

Am 6. August 1971 übernimmt Prinz von seinem Vorgänger Peter Boenisch die Chefredaktion der Bild-Zeitung. Mit seinem Stil, einem „Mix aus Sex, Facts und Fiction, aus Politik, Verbrechen und Verbrauchertips“, schafft er es in verhältnismäßig kurzer Zeit, die unter Boenisch zuletzt auf unter drei Millionen Exemplare gefallene Auflagenhöhe deutlich zu verbessern und sogar auf den Rekord von über 5 Millionen zu bringen. Auf die Frage nach seinem 'Erfolgsgeheimnis' antwortet er einmal "Ich habe einfach ins Blatt gebracht, was mich besonders interessierte." Ab 1981 ist er Redaktionsdirektor der Bild-Gruppe.

Prinz entwickelte die Aktion Bild kämpft für Sie. Innerhalb von zwei Jahren erhält die Redaktion zwei Millionen Zuschriften mit der Bitte um Unterstützung.

Auf Anregung Axel Springers entwickelt Prinz Anfang der 80er-Jahre erfolgreiche Ableger der Bild-Zeitung. Nach Testläufen im Juni und Herbst 1982 erscheint am 14. März 1983 zunächst die Bild der Frau. 1986 folgt die Auto-Bild.

Im Mai 1987 verlässt Prinz, gegen eine Abfindung in Höhe von 17 Millionen Mark (ca. 8,6 Mio. Euro), den Axel-Springer-Verlag. Er verkauft seine Aktienbeteiligung am Axel-Springer-Konzern an Leo Kirch und wird Sonderbeauftragter von Hubert Burda.

Für Burda entwickelt Prinz 1988 gemeinsam mit Franz Josef Wagner die Zeitschriften Elle (Deutschland), Super-Illu und speziell für die neuen Bundesländer die Boulevardzeitung Super!.

1991 kehrt Prinz jedoch für ein Gehalt in Millionenhöhe wieder in den Vorstand des Axel-Springer-Verlages zurück. Er entwickelt die Zeitungs-Illustrierte Ja!, die mit Illustriertenformat auf Zeitungspapier gedruckt wurde. Mit Millionenverlusten wird das Blatt schon nach wenigen Ausgaben aber wieder eingestellt.

Heute lebt Prinz als Pensionär in Hamburg. Er hat drei Kinder, von denen sein Sohn Matthias Prinz - ein erfolgreicher Anwalt für Medienrecht - der prominenteste ist.

[Bearbeiten] Publikationen

• Günter Prinz, Sven Simon: China intern. Gespräche mit Frau Wang und anderen Chinesen, Ullstein Verlag, Berlin, Dezember 1984, ISBN 3550074565

[Bearbeiten] Weblinks

• Bei Mutter Prinz droschen hungrige Journalisten Skat Artikel von Lothar Loewe in der Berliner Morgenpost

Personendaten
NAME	Prinz, Günter
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Journalist
GEBURTSDATUM	30. Juli 1929
GEBURTSORT	Ober-Weistritz