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Günter Nimtz – Wikipedia

Günter Nimtz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Günter Nimtz (* 1936) ist ein deutscher Physiker, der vor allem durch seine Versuche zum superluminalen (überlichtschnellen) Tunneln bekannt geworden ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Prof. Nimtz vor dem Versuchsaufbau seines Doppelprisma-Experiments im Physiklabor der Universität Koblenz-Landau.
Prof. Nimtz vor dem Versuchsaufbau seines Doppelprisma-Experiments im Physiklabor der Universität Koblenz-Landau.

Günter Nimtz erwarb zunächst ein Diplom in Elek­tro­tech­nik, promovierte ansch­ließend an der Universität Wien und habi­litierte 1974 in Köln. 2001 emeritierte er und zog sich aus dem regulären Lehr- und For­schungs­betrieb des II. Physikalischen Instituts zurück. Er hat heute einen Lehrauftrag an der Universität in Koblenz. Seine For­schungs­gebie­te sind Nanotechnologie, Photonik und Biophysik. Neben seinen spek­takulären Tunnel-Expe­rimen­ten war er auch an praxisnahen Forschungen für die Industrie beteiligt.

[Bearbeiten] Forschung am Tunneleffekt

Nimtz zweifelte 1992 an den Messergebnissen eines Tunnelexperiments in Florenz. Die italienischen Physiker hatten für die Photonen beim Tunneln subluminale Geschwindigkeit (Unterlichtgeschwindigkeit) ermittelt. Zusammen mit seinem Habilitanden Achim Enders maß Nimtz die Tunnelungsgeschwindigkeit mittels Mikrowellen in einem verengten Hohlleiter, in dem eine Ausbreitung klassisch verboten war. Ihr Ergebnis war eine unendlich große Ausbreitungsgeschwindigkeit im Tunnel.[1] Lediglich beim Eintritt in die Engstelle vergeht eine konstante, sehr kleine Zeitspanne. Folgerichtig - und später auch nachgewiesen - hat die Länge des Tunnels keinen Einfluss auf die Tunnelzeit. Die Wellen werden allerdings gedämpft, bzw. bei Betrachtung als Teilchen gelangen weniger Teilchen durch den „Tunnel“.

1994 führte Nimtz zusammen mit Horst Aichmann im Labor von Hewlett-Packard ein spektakuläres Experiment durch, bei dem den Mikrowellen mit Frequenzmodulation die 40. Sinfonie von Mozart aufgeprägt wurden. Diese Musiksignale wurden durch den verengten Teil des Hohlleiters übertragen. Dabei stellten sie fest, dass sich Teile des verwendeten Lichtes 4,7 mal schneller ausbreiteten, als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (siehe Überlichtgeschwindigkeit).

Doppelprisma-Experiment zum Tunneleffekt. Die beiden Prismen können bis zu einem Meter auseinander stehen bis die Mikrowellen am rechten Prisma nicht mehr zu detektieren sind.
Doppelprisma-Experiment zum Tunneleffekt. Die beiden Prismen können bis zu einem Meter auseinander stehen bis die Mikrowellen am rechten Prisma nicht mehr zu detektieren sind.

Später führten Nimtz und Professor Alfons Stahlhofen von der Universität Koblenz präzise Messungen der Tunnelgeschwindigkeit an einem Plexiglas Doppelprisma (siehe Bild oben) durch. Es wird mit Mikrowellen in einem Einfallswinkel von 45° bestrahlt. Erwartungsgemäß wird der größte Teil der Strahlung reflektiert und tritt auf der angrenzenden Seite des Prismas aus. Ein sehr kleiner Teil der Strahlung tritt als „verhinderte (frustrierte) Totalreflektion“ aus dem Prisma aus, durchtunnelt den Zwischenraum und tritt in das zweite Prisma wieder ein.

Der Effekt ist auch als evaneszenter Mode bekannt: Ein elektromagnetisches Feld kann nicht instantan auf die Stärke Null zurückgefahren werden. Das ist eine zwingende Folge der Heisenbergschen Unschärferelation. Tritt nun ein zweites Prisma in dieses evaneszente Feld ein, so verbreitet sich das Feld normal weiter. Bei Betrachtung als Teilchen kann man davon sprechen, dass die Teilchen über den Spalt zwischen den Prismen hinweg getunnelt sind. Günter Nimtz und Alfons Stahlhofen betrachten die Ergebnisse als die bisher einzig nachgewiesene Verletzung der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) von Albert Einstein, da nach ihrer Auffassung die Einsteinsche Kausalität durch superluminales Tunneln verletzt wird. Die beiden Physiker betonen, dass die SRT nicht im Tunnel gilt, der ein „Raum ohne Zeit“ (und kein Inertialsystem) darstellt. Die einfache Kausalität würde jedoch nach Nimtz nicht verletzt[2], weil in Folge der zeitlichen Ausdehnung eines jeden Signals niemals Information in die Vergangenheit übertragen werden kann. Nach Nimtz und Stahlhofen lässt sich, den Voraussagen Richard P. Feynmans folgend, der Tunneleffekt mit virtuellen Photonen erklären, die sich am Ende der Tunnelbarriere wieder in reale Photonen zurückverwandeln.

[Bearbeiten] Kritik

Anfängliche Zweifel an den Messwerten selbst sind inzwischen ausgeräumt. Bei der Interpretation der Messergebnisse allerdings gehen einige Physiker, darunter Raymond Chiao (Berkeley) und Aephraim Steinberg (Toronto) davon aus, dass in der tunnelnden Welle eine Verschiebung der Energieintensität stattfindet und so Phasen-, Gruppen- und Signalgeschwindigkeit auseinanderfallen. Die Signalgeschwindigkeit könne niemals die Lichtgeschwindigkeit überschreiten. Das Maximum des Tunnelsignals sei lediglich „nach vorn“ verschoben, was lediglich eine höhere Gruppengeschwindigkeit bedeuten würde. Nimtz dagegen vertritt die Auffassung, dass das Signal zwar schwächer wird, die Breite und damit die Lage des Schwerpunkts sich jedoch nicht ändern.

[Bearbeiten] Industrieforschung

1993 erfanden Günter Nimtz und Achim Enders einen neuartigen Absorbertyp für elektromagnetische Messhallen. Er besteht aus einem 0,00001 mm (10-8m, Nanotechnologie) Aluminium-Film auf einem feuerfesten pyramidenförmigen Träger. Im Unterschied zu den klassischen karbornierten Schaumstoff- Pyramiden-Absorbern ist dieser nicht brennbar und ungiftig. Die Konstruktion ist weltweit patentiert und wird rund um den Globus eingesetzt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Günter Nimtz und Astrid Haibel: Tun­nel­effekt. Räume ohne Zeit: Vom Urknall zum Wurmloch, ISBN 3527404406

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Nimtz, Enders On superluminal barrier traversal, Journal de Physique I, Bd.2, 1992, S.1693, Nimtz Instantanes Tunneln, Tunnelexperimente und elektromagnetische Wellen, Physikalische Blätter Bd.49, 1993, S.1119, Nimtz Schneller als das Licht ?, Physik in unserer Zeit, Bd.28, 1997, S.214
  2. In der speziellen Relativitätstheorie hätte eine Ausbreitung von Signalen mit Überlichtgeschwindigkeit nach gängiger Interpretation zur Folge, dass Signale in die Vergangenheit übertragen werden könnten
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