Frische Nehrung
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Die Frische Nehrung (polnisch Mierzeja Wiślana, russisch Балтийская коса Baltijskaja Kosa) ist eine schmale Landzunge (Nehrung) von ca. 70 km Länge und einigen hundert Metern Breite (größte Breite 1,8 km), die in nordöstlicher Richtung verläuft und das Frische Haff von der offenen Ostsee abtrennt. Quer über die Frische Nehrung verläuft die Grenze zwischen Polen (Woiwodschaft Pommern) und Russland (Oblast Kaliningrad).
Zur Ordenszeit lautete der Name "Danziger Nehrung". Diese Bezeichnung weist auf den Weg von Königsberg nach Danzig hin - analog zur "Kurischen Nehrung", die den Weg nach Kurland bezeichnet. Die Bezeichnung ‚Frische Nehrung‘ stammt von den ersten deutschen Siedlern auf der Nehrung – den Friesen. Daher hieß die Nehrung zuerst ‚Friesische Nehrung‘. Der Begriff wurde im Laufe der Zeit zu ‚Fries‘sche Nehrung‘ und später zu ‚Frische Nehrung‘.
[Bearbeiten] Orte
Am Fuße der Frischen Nehrung befindet sich Stegna. Der Gdanska nach Norden folgend liegen die Orte Bodenwinkel (Kąty), Vogelsang (Skowronki), Schortland, Pröbbernau (Przebrno), Liep und der Badeort Kahlberg (Krynica Morska). Hier gibt es einen 2,5 km langen Strand, gepflegte Parkanlagen und Mischwald. 1939 wurde der Ort jährlich von rund 5000 Gästen besucht. Der letzte Ort auf polnischer Seite ist Neukrug (Stoszewo). Sie gehören zur polnischen Woiwodschaft Pommern und sind Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr. Narmeln mit der mit 45 Meter Höhe imposantesten Düne der Frischen Nehrung liegt bereits auf russischem Gebiet. Der russische Teil der Nehrung ist gesperrt, an ihrem Nordende befinden sich Kaddighaken und Neutief (Kosa), ein Stadtteil der Hafenstadt Pillau (Baltijsk).
[Bearbeiten] Geschichte
Im 13. Jhd. verlandete eine Durchfahrt durch die Nehrung, die Elbing direkten Zugang zur Ostsee ermöglicht hatte. Aus dem auf der Nehrung reichlich wachsenden "Kaddig" (Wacholder) stellten die zugewanderten friesischen Mennoniten einst den berühmten Machandel-Schnaps her.
Zu Ende des Zweiten Weltkrieges verlief über die Frische Nehrung eine Hauptroute des Flüchtlingstrecks aus Ostpreußen in Richtung Westen.
Polen erwägt den Bau eines Kanaldurchstichs, um nicht auf den einzigen natürlichen Ostseezugang bei Pillau angewiesen zu sein, der russisch kontrolliert wird.
[Bearbeiten] Siehe auch
Eine weitere Ostseenehrung ist die Kurische Nehrung.
Koordinaten: 54° 24' N, 19° 30' O