Franz Oppenhoff
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Franz Oppenhoff, (* 18. August 1902 in Aachen; † 25. März 1945 ebenda) war Oberbürgermeister von Aachen. Joseph Oppenhoff ist sein Onkel.
Oppenhoff machte nach dem Abitur 1921 nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre und arbeitete bis zum Jahr 1924 als Angestellter in der Exportabteilung einer Firma, da zum Studium zunächst kein Geld vorhanden war. An der Universität zu Köln studierte er anschließend Jura und wurde dort aktives Mitglied der Katholischen Studentenverbindung Rheinpfalz im KV. 1933 gründete er in Aachen eine Anwaltskanzlei. Oppenhoff war ein überzeugter Katholik. Er engagierte sich als Verteidiger von Priestern und Ordensangehörigen, verteidigte auch Juden und kämpfte besonders gegen die Enteignung der Druckerei Wilhelm Metz, deren Inhabe Jude war und in dessen Druckerei die Kirchenzeitung für das Bistum Aachen gedruckt wurde. Aufgrund seines unerschrockenen Verhaltens wurde Oppenhoff mehrfach von den Nazis verwarnt und seine Kanzlei durchsucht, bis diese dann zwangsweise geschlossen wurde.
Ab April 1942 war Oppenhoff für das Aachener Rüstungsunternehmen Veltrup als Syndikus und stellvertretender Geschäftsführer tätig und entging durch diese Dienstverpflichtung einer Einberufung zur Wehrmacht.
Nachdem Aachen von den Amerikanern eingenommen worden war, wurde er von ihnen als politisch unbelasteter Jurist am 31. Oktober 1944 zum Oberbürgermeister eingesetzt. Als Bedingung dafür hatte Oppenhoff sich vorher die Zusicherung geben lassen, dass er nichts tun müsse, was seinen Mitbürgern, dem deutschen Volk und den Soldaten schaden würde. In einem Aufruf forderte er die Bewohner auf, an einem "neuen, wahrhaftigen und gerechten Vaterland für alle" mitzubauen.
Oppenhoff war sich darüber klar, dass die Nazis ihm nach dem Leben trachteten. In einem Interview sagte er: " Sie haben geschworen, mich umzubringen, und ich fürchte, dass sie es auch tun werden. Es wird mir ergehen wie Rathenau und anderen. Vielleicht ist der Fallschirmspringer schon für mich bestimmt."
Am 25. März 1945 (Palmsonntag) wurde Oppenhoff vor seinem Haus von einem nationalsozialistischen Kommando des Werwolf ermordet. Das Kommando, zu dem auch ein 14-jähriger HJ-Angehöriger und eine 16-jährige BDM-Führerin gehörten, versuchte nach dem durchgeführten Auftrag über den Rhein zu fliehen. Der Mörder Oppenhoffs, der Österreicher Sepp Leitgeb, kam dabei in der Eifel durch eine Mine ums Leben. Alle anderen Mitglieder wurden – bis auf den Anführer – durch den britischen Geheimdienst aufgespürt und später vor ein deutsches Gericht gestellt. Es wurden Haftstrafen von einem und vier Jahren verhängt, die beiden Jugendlichen wurden freigesprochen. In zwei Nachfolgeverfahren wurden die Haftstrafen abgemildert und schließlich nach dem Straffreiheitsgesetz von 1954 „wegen Befehlsnotstands“ ganz erlassen.
Nach Franz Oppenhoff wurde in Aachen die Oppenhoffallee benannt.
[Bearbeiten] Literatur
Poll, Bernhard in Strutz, Edmund (Hg.) Rheinische Lebensbilder Band 1, Köln 1983, ISBN 3-7927-0717-9
Robert Jauch in Biographisches Lexikon des KV Band 2 Seite 101 ff - ISBN 3-923621-98-1
[Bearbeiten] Weblinks
PND: Datensatz zu Franz Oppenhoff bei der DNB |
Keine Treffer im DNB-OPAC, 29. Dezember 2007 |
Vorgänger Quirin Jansen |
Oberbürgermeister von Aachen 1944 – 1945 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Oppenhoff, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Oberbürgermeister von Aachen |
GEBURTSDATUM | 18. August 1902 |
GEBURTSORT | Aachen |
STERBEDATUM | 25. März 1945 |
STERBEORT | Aachen |