Frans de Waal
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Frans de Waal (* 29. Oktober 1948 in ’s-Hertogenbosch, Niederlande) ist ein Zoologe und Verhaltensforscher, der sich seit Anfang der 1970er Jahre speziell mit Gemeinen Schimpansen und Bonobos befasst, aber auch mit Makaken und Kapuzineraffen.
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[Bearbeiten] Biographie
Frans de Waal studierte von 1966 bis 1973 in Nimwegen und Groningen Biologie und Ethnologie und erwarb seinen Doktortitel 1977 an der Universität Utrecht im Fach Biologie, wo er auch bis 1981 als wissenschaftlicher Assistent im Labor für vergleichende Physiologie im Burgers Zoo, Arnheim, tätig war. Danach wechselte er in die USA über, wo er zunächst als Gaststudent und ab 1982 als Forschungsassistent am Wisconsin Regional Primate Research Center (WRPRC), Madison, tätig war. Ab 1988 hatte er eine Professur für Verhaltensforschung an der biologischen Fakultät der Universität Wisconsin-Milwaukee inne. 1990 wurde er an der Fakultät für Psychologie der Emory University (Atlanta) zum Professor für Psychobiologie berufen wurde. Seit 1991 ist er ferner Direktor des "Living Links Center“, einem Zentrum zur Erforschung der Evolution von Menschenaffen und Menschen im Yerkes National Primate Research Center in Atlanta.
Frans de Waal wurde auch in Deutschland durch zahlreiche populärwissenschaftliche Buchveröffentlichungen über das Verhalten der Menschenaffen bekannt.
[Bearbeiten] Zitate
Da wir von einer langen Ahnenreihe gesellig lebender Primaten abstammen, hat uns die Natur ein starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe, nach Zusammenleben und Zusammenarbeiten mit Artgenossen mitgegeben, und das bestimmt in hohem Maße unser Verhalten gegenüber unseresgleichen. [1]
Wir können zeigen, dass wesentliche Elemente menschlichen Wirtschaftsverhaltens wie Reziprozität - Gutes mit Gutem vergelten-, faires Teilen und Kooperation sich nicht auf unsere Spezies beschränken. Wahrscheinlich entwickelten sie sich bei anderen Tierarten, weil sie ihnen dieselben Selektionsvorteile bieten wie uns: Ein Individuum kann ein Optimum an Nutzen von einem anderen beziehen, ohne die gemeinsamen, für das Gruppenleben unabdingbaren Interessen zu beeinträchtigen. [1]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b 'Tierische Geschäfte' in Spektrum der Wissenschaft Dossier Fairness, Kooperation, Demokratie 5, 2006, S.73.
[Bearbeiten] Werke
- Der Affe in uns. Warum wir sind, wie wir sind. Carl Hanser Verlag, München 2006, ISBN 3-446-20780-5
- Der Affe und der Sushimeister. Das kulturelle Leben der Tiere. Dtv, München 2005, ISBN 3-423-34164-5
- Eine schöne Verwandtschaft. Das Familienleben der Menschenaffen. Nymphenburger Verlagsbuchhandlung, München 2004, ISBN 3-485-01019-7
- Der gute Affe. Der Ursprung von Recht und Unrecht bei Menschen und anderen Tieren. Dtv, München 2000, ISBN 3-423-33057-0
- Bonobos. Die zärtlichen Menschenaffen. Birkhäuser Verlag, Basel 1998, ISBN 3-7643-5826-2 (zusammen mit Frans Lanting)
- Wilde Diplomaten. Versöhnung und Entspannungspolitik bei Affen und Menschen (Orig.: Peacemaking among Primates). Carl Hanser Verlag, München 1991, ISBN 3-446-16003-5
- Unsere haarigen Vettern. Neueste Erfahrungen mit Schimpansen. Harnack Verlag, München 1983, ISBN 3-8896-6001-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Frans de Waal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Frans de Waals Webseite an der Emory University
Personendaten | |
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NAME | Waal, Frans de |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Zoologe und Verhaltensforscher |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1948 |
GEBURTSORT | ’s-Hertogenbosch |