Frank Martin
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Frank Martin (* 15. September 1890 in Eaux-Vives, heute Teil von Genf; † 21. November 1974 in Naarden, Niederlande) war ein Schweizer Komponist.
Er war der Sohn eines Calvinisten aus Französisch-Hugenottischer Herkunft. Er hatte nur einen musikalischen Lehrer, Joseph Lauber, der ihn Klavier, Harmonie und Komposition lehrte. Später war er eng verbunden mit Emile Jaques-Dalcroze, der ihm die Technik der Rhythmik nahe brachte. Martin war beschäftigt als Pianist und Cembalist und während des Zweiten Weltkrieges war er Präsident der Schweizer Musik-Union. 1946 übersiedelte er in die Niederlande. In den Fünfziger Jahren war er eng mit der Musikhochschule Köln verbunden. Er war sehr angetan vom jungen Ernest Ansermet und einer der ersten Komponisten für elektronische Musik.
In seinem persönlichen Stil, den er etwa Ende der 1930er Jahre ausbildet, entwickelt Martin eine Synthese aus der Zwölftontechnik Arnold Schönbergs und der traditionellen klassischen tonalen Musik.
Schwerpunkt seines Schaffens bilden Vokalwerke, so mehrere Oratorien, unter anderem Golgotha, In Terra Pax, Le Mystère de la Nativité und das Requiem. Dazu kommen zahlreiche kleinere Werke sowie Werke für Sologesang und Orchester wie Le Vin Herbé, Der Cornet nach Rilkes Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke sowie die Sechs Monologe aus Jedermann. Neben gewichtigen musikdramatischen Werken wie Roméo et Juliette, Athalie und Der Sturm stellt sich Martins Vielfältigkeit auch in der reinen Instrumentalmusik dar. Zahlreiche Orchesterwerke ebenso wie Kammermusik für diverse Instrumente, darunter vor allem zu nennen die Balladen für Flöte, Klavier, Posaune und Violoncello sowie mehrere Sonaten, geben ein reichhaltiges Bild seines kompositorischen Schaffens. Bekannt geblieben sind seine Balladen für Saxophon (1938), Flöte (1939), Piano (1939), Posaune (1940), Cello (1949), Viola (1972).
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[Bearbeiten] Werkverzeichnis
[Bearbeiten] Kammermusik
- Sonata da Chiesa für Viola d'amore und Orgel (1938, überarbeitet für Querflöte und Orgel 1941, für Viola d'amore und Streichorchester 1952)
- Ballade für Saxophon (1938)
- Ballade für Flöte und Klavier (1939)
- Ballade für Piano (1940)
- Ballade für Posaune (1940)
- 7 Préludes für Klavier (1948, Dinu Lipatti gewidmet)
- Ballade für Cello (1949)
- Ballade für Viola (1972)
- Ballade für Holzbläser (1972)
- Ballade für Cembalo und Harfe (1972)
[Bearbeiten] Vokalmusik
- Cantate pour le temps de Noel (Weihnachtskantate) (1929/30)
- Messe für 2 vierstimmige Chöre (Kyrie, Gloria, Credo 1922; Sanctus, Agnus Dei 1926)
- Sechs Monologe aus Jedermann, für Bariton und Orchester (1943 - 1944)
- In terra pax, Oratorium (1944)
- Golgotha, Oratorium (1948)
- Cinq chansons d'Ariel für gemischten Chor nach Shakespeares Der Sturm (1950)
- Requiem (1971/72)
[Bearbeiten] Orchestermusik
- Konzert für 7 Bläser, Pauken und Streicher (1949)
- Violinkonzert (1950)
- Konzert für Cembalo und kleines Orchester (1951/52)
- Die vier Elemente, Orchestersuite (1963)
- Cellokonzert (1965)
- 2. Klavierkonzert (1968)
- Ballade pour saxophone (ou cor de basset) et orchestre (1938)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Frank Martin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.frankmartin.org/
Personendaten | |
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NAME | Martin, Frank |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Komponist |
GEBURTSDATUM | 15. September 1890 |
GEBURTSORT | Eaux-Vives, heute Teil von Genf |
STERBEDATUM | 21. November 1974 |
STERBEORT | Naarden, Niederlande |