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Flugzeugkaverne – Wikipedia

Flugzeugkaverne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Flugzeugkaverne ist ein kavernenartiger Flugzeughangar zur Unterbringung von Kampffliegerstaffeln, welcher nicht nur wie ein normaler Hardened Aircaft Shelter durch die bauliche Ausführung in Beton und Stahl, sondern insbesondere auch durch den umgebenden Berg gegen Feindeinwirkung geschützt ist.

Mirage IIIRS vor Kavernentor
Mirage IIIRS vor Kavernentor

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Während des Zweiten Weltkriegs begann verschiedene Luftwaffen neue Flugzeugschutzanlagen in Betrieb zu nehmen. Nebst den ungepanzerten Flugzeughangars, die meist noch aus Holz bestanden und den sogenannten Boxen (einer Art Garage, in welche das Flugzeug durch ein Tor auf der Hinterseite einfahren und die es durch ein Tor auf der Vorderseite wieder verlassen konnte), begann man mit dem Bau von Flugzeugunterständen. Diese bestanden aus Stahlbeton und waren mit Gras und Bäumen zu Tarnzwecken überwachsen.

[Bearbeiten] Infrastruktur

Die Unterstände beherbergen nebst den Flugzeugen auch noch Mannschaftsräume, Dieselgenerator, Ersatzteillager und/oder eine Küche. Die Mannschaftsräume sind dank Schleusen ABC-sicher.

Es folgt der Kommandostollen, der durch gepanzerte Schleusentüren erreichbar und ABC-sicher ist. Dort befinden sich die Flugleitung, Briefingrooms, Sanitäts-, Küchen-, Aufenthalts- und Schlafräume, Ersatzteillager, Werkstätten, Nachrichtenauswertung, Kommunikationszentrale und Stromversorgung.

Eine Kaverne ist derart ausgerüstet, dass sie den Flugbetrieb in vollem Umfang 24 Stunden am Tag unter ABC-Bedrohungen durchführen kann, ohne mit Kerosin, Waffen, Strom oder Wasser von außen versorgt zu werden. Die Flugzeuge werden in jedem Stollen mittels Kranen an die richtige Position gebracht. In der Kaverne sind sämtliche Reparaturen an den Flugzeugen möglich, auch Triebwerkswechsel.

[Bearbeiten] Kavernenstandorte weltweit

Albanien Albanien

China China

  • Flugzeugstollen Anqing (An Ching)
  • Flugzeugstollen Beijing Shahezhen (Datang Shan)
  • Flugzeugstollen Changzing
  • Flugzeugstollen Cha-su-Chi
  • Flugzeugstollen Chifeng
  • Flugzeugstollen Daishan
  • Flugzeugstollen Dezhou (Jiugucheng)
  • Flugzeugstollen Feidong
  • Flugzeugstollen Fuxin
  • Flugzeugstollen Huairen
  • Flugzeugstollen Jining (ZSJG)
  • Flugzeugstollen Jingyuan (Dalachi)
  • Flugzeugstollen Jinzhou Xiaolingzi (ZYJZ)
  • Flugzeugstollen Jiyuan (Chi-yüan)
  • Flugzeugstollen Leiyang südwest
  • Flugzeugstollen Pulandian
  • Flugzeugstollen Ranghe Zen
  • Flugzeugstollen Rugao
  • Flugzeugstollen Suzhou west
  • Flugzeugstollen Taihe
  • Flugzeugstollen Urumqi süd (Ürümqi)
  • Flugzeugstollen Xuzhou Daguozhang
  • Flugzeugstollen Yantai Südwest (ZSYT)
  • Flugzeugstollen Yinchuan (Xincheng)
  • Flugzeugstollen Yiwi (Yiwu)
  • Flugzeugstollen Yongning
  • Flugzeugstollen Zhangjiakou
  • Flugzeugstollen Zunhua

Kroatien Kroatien

Kosovo Kosovo

Montenegro Montenegro

Norwegen Norwegen

Schweden Schweden

Nordkorea Nordkorea

Taiwan Taiwan

  • Flugzeugkaverne Hualien (RCYU)
  • Flugzeugkaverne Taitung (Chihhang; RCQS)

Vietnam Vietnam

[Bearbeiten] Flugzeugkavernen der Schweizer Luftwaffe

Flugzeugkavernen sind damit Ausdruck der Schweizer Reduitstrategie in der Luftfahrtinfrastruktur. Nebst diesen Schutzbauten wurden während des Zweiten Weltkriegs bei Gebirgs-Kriegsflugplätzen Tunnel in die Berge getrieben. In diesen gab es genug Platz, um einmotorige Flugzeuge wie die Messerschmitt Bf.109E oder die P-51D "Mustang" darin abzustellen. Während des Kalten Kriegs wurden diese Tunnel zu Flugzeugkavernen ausgebaut.

[Bearbeiten] Flugzeugunterstände auf Militärflugplatz

In die erste Generation von Flugzeugunterständen passten ein bis zwei Flugzeuge vom Typ D.H.100 "Vampire". Neuere Flugzeugunterstände wurden immer paarweise zusammengebaut - zumeist mit einem weiteren Unterstand in unmittelbarer Nähe. Jeder Unterstandskomplex hat eine Nummerierung. So wird beispielsweise der Unterstand des Flugplatzes Payerne, welcher hinter einem Museum liegt, als U20 bezeichnet. Beide Kammern, in denen jeweils 1-2 Flugzeuge Platz finden, je nach Typ, werden als U21 und U22 bezeichnet. Die Unterstände beherbergen nebst den 2-4 Flugzeugen auch noch Mannschaftsräume, einen Dieselgenerator, ein Ersatzteillager oder eine Küche. Die Mannschaftsräume sind dank Schleusen ABC-sicher.

[Bearbeiten] Standorte Schweiz Schweiz

Die Kaverne Meiringen wurde für 120 Millionen Schweizer Franken an die F/A-18 angepasst. Es wurde zusätzlich der Stollen Z gebohrt, welcher im Gegensatz zu den anderen Stollen über keine Kräne an der Decke verfügt. Die Stollen Y und Z sind mit Querbohrungen verbunden, in welchen zusammen mit in den Stollen integrierten Nischen 10 bis 12 F/A-18 abgestellt werden können. Die beiden Vorstollen Y und Z sind ebenfalls vor den Panzertoren mit einer Querverbindung für die Flugzeuge durchfahrbar.

[Bearbeiten] Felskavernen

Die neueren Flugzeugkavernen bestehen aus 3 separaten Stollen:

  • Dem ersten Stollen X, in dem 15 Flugzeuge Platz finden. Die Flugzeugkavernen sind talseitig durch ein Holz/Stahl-Verbundtor geschützt, dem in versetzter Position nach dem Vorstollen ein circa 50 cm dickes Stahlbetontor folgt. Dadurch wird eine direkte Beschussmöglichkeit ausgeschlossen. Er ist durch einen Gang, der mit einer Halongaslöschanlage ausgerüstet ist, mit der Waffenkammer verbunden. In dieser werden Munition für die Sturmgewehre, 20-mm-Munition für die Bordkanonen, Bomben, Raketen (AIM-9 "Sidewinder" & "AIM-120 "AMRAMM"), Chaff- und Flare-Patronen sowie diverse Sprengbolzen für Schleudersitze und Waffenaufhängungen gelagert.
  • An den Kommandostollen grenzt der zweite Flugzeugstollen, der mit Y bezeichnet wird. Er ist baugleich wie der Stollen X und fasst ebenfalls 15 Flugzeuge.
  • Einen dritten Stollen, hinter dem sich sich die Kerosintanks befinden.

Mit der Einführung der F/A-18C/D "Hornet" wurde auf Grund der größeren Abmessung des Flugzeugs gegenüber den bisherigen Typen beschlossen, die Flugzeukaverne Meiringen auszubauen, so dass dort Flugzeuge bis zur Größe einer F/A-18E/F "Superhornet" oder Suchoi Su-30 "Flanker" eingesetzt werden könnten. Mit der Einführung der Armeereform XXI wurden die Flugzeugkavernen Ambrì, Raron und Turtmann geschlossen. Die Flugzeugkaverne Buochs wurde zur Reservebasis bestimmt, die inaktiv ist, aber jederzeit wieder betrieben werden kann.

Eingesetzte Flugzeugtypen aus Schweizer Flugzeugkavernen

mögliche Typen; jedoch keine Einsätze

nach Ausserdienststellung dort eingelagert, keine Einsätze

[Bearbeiten] Weblinks


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