Fernsehturm St. Chrischona
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Basisdaten | |
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Ort: | Bettingen bei Basel |
Verwendung: | Fernsehturm, Wasserturm |
Bauzeit: | 1980–1983 |
Architekten: | Vischer und Weber |
Technische Daten | |
Höhe: | 250,57 m |
Aussichtsplattformen: | 137,40 m |
Baustoff: | Stahl, Beton |
Der Fernsehturm St. Chrischona, offiziell: Mehrzweckanlage St. Chrischona, ist ein 250,57 Meter hoher Sendeturm der Betreibergesellschaft Swisscom nordöstlich von Basel in der Schweiz.
Der weithin sichtbare Sendeturm, der von 1980 bis 1983 errichtet wurde, ist das höchste freistehende Gebäude der Schweiz und das zweithöchste Bauwerk nach der Staumauer Grande Dixence. Neben dem regulären Sendebetrieb u.a. für Funk und Fernsehen, dient er auch als Wasserturm und verfügt über Messinstrumente z. B. für die Wettervorhersage.
Abgesehen von begrenzten Führungen für Besuchergruppen bis 25 Personen ist der Sendeturm in der Regel für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographische Lage
Das Fernsehturm St. Chrischona steht am Ostrand des Kantons Basel-Stadt knapp 7 km Luftlinie nordöstlich der Basler Innenstadt. Er befindet sich auf dem Berg St. Chrischona (522 m ü. M.), der zum Gebiet der schweizer Gemeinde Bettingen (Kernort liegt knapp 2 km westlich) gehört, auf rund 493 Meter Höhe; der Bettinger Gemeindeteil St. Chrischona befindet sich nahe dem östlich stehenden Turm. Bis zur deutschen bzw. baden-württembergischen Grenze sind es etwa 150 Meter Luftlinie.
[Bearbeiten] Architektur und Geschichte
Der Aushub für den Fernsehturm St. Chrischona begann im Juli 1980. Die Bauzeit des Turmschaftes, der mittels freitragender Kletterschalung errichtet wurde, dauerte bis zum Dezember 1983. Am 2. August 1984 konnte er in Betrieb genommen werden und ersetzte damit einen 136 Meter hohen Stahlfunkturm aus dem Jahr 1962. Dieser Turm stand bis 1962 in Beromünster, wo er zusammen mit dem heutigen Reservesendeturm für Mittelwelle eine T-Antenne trug. St. Chrischona war bereits seit 1954 Standort eines damals 30 Meter hohen Sendeturms, der seiner Zeit das Schweizer Fernsehprogramm übertrug. Der heutige Fernsehturm trägt Sendeantennen für den Südwestrundfunk.
Der Fernsehturm St. Chrischona weist einige architektonische Besonderheiten auf. Auffällig ist, dass er von einer markanten „Dreibein-Konstruktion“ getragen wird und im Gegensatz zu den meisten Fernsehtürmen keinen runden sondern eckig gestalteten Turmschaft besitzt. Der untere Teil ist darum sternartig gebaut, so schwankt der Turm auf der Aussichtsplattform selbst bei starkem Wind (160 km/h) nur gerade mal bis zu 30 Zentimeter; die Antennenspitze in runder Bauweise, kann dagegen bis zu 2,5 Meter schwanken. Während des Orkans Lothar im Jahr 1999, bei dem Windgeschwindigkeiten bis zu 220 km/h auftraten, hatte der Turmschaft Auslenkungen von lediglich 40 Zentimeter.
Die Richtfunkantennen des Fernsehturm St. Chrischona befinden sich zwischen 98 Meter und 131 Meter Höhe, die UKW-Antennen auf 152 Meter Höhe. Insgesamt weist der Fernsehturm fünf Terrassen für Antennenvorrichtungen Richtung Süden auf. An seiner Nordseite ist eine rucksackähnliche Konstruktion auszumachen, welche auf 103,45 Meter Höhe zwei Trinkwassertanks zu 100 m3 für den Bettinger Gemeindeteil St. Chrischona beinhaltet. Während des Baus musste das Gewicht des Wassers in die Spannung des Turms mit einberechnet werden, weshalb er vor der Befüllung leicht gegen Süden geneigt stand. Direkt über diesem Wasserreservoir befinden sich Richtfunk-Terrassen.
Der Turm steht auf einem Sockelbau mit drei Untergeschossen, die betriebstechnische Einrichtungen beherbergen. Weil der Standort des Turms im Erdbebengebiet des Oberrheingrabens liegt, wurde dieser besonders standsicher gebaut. Der Turm soll bei Beben bis zu einer Stärke von 8 auf der Richterskala stabil bleiben.
Im Jahr 1996 wurden Instandsetzungsarbeiten an den Stahlterassen-Ankerplatten des Turms durchgeführt.
[Bearbeiten] Nutzung
Der Fernsehturm St. Chrischona wird mit seinen Sendeanlagen für die Abstrahlung von Fernseh- und Radioprogrammen und zur Übertragung von Funk- und Telefonwellen genutzt. Es sind auch Messinstrumente für Wettervorhersage und Lufthygiene angebracht. Im Katastrophenfall kann der Turm als Notrufsender eingesetzt werden. Außerdem dient er aufgrund zweier Trinkwassertanks als Wasserturm für die Gemeinde Bettingen. Die rund 100 Meter lange rot-weiße Antenne ist in vier Abschnitte unterteilt. Von unten nach oben sind die Abschnitte für die Abstrahlung von UKW, Funkdienst, digitales und analoges Fernsehen.
Der Turmkorb besteht aus zwei Stockwerken, die über ein Treppenhaus und zwei Lifte zu erreichen sind. Das obere Stockwerk wird meist als Sitzungs- und Veranstaltungsraum vermietet. Über diesem Stockwerk befindet sich eine Plattform unter freiem Himmel. Auf dieser Plattform ist ein Kranarm angebracht, der für Reinigungs- und Wartungsarbeiten verwendet wird.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Turmgesamthöhe: 250,57 Meter
- Turmschafthöhe: 152,21 Meter
- Antennenhöhe: 98,36 Meter
- Einrichtungen nach ihrer Höhe sortiert:
- Blitzring: in 245,50 Meter Höhe
- Hindernisleuchten: ab 229,55 Meter Höhe
- TV-Antennen: ab 213,05 Meter Höhe
- DAB-Antennen (Digitales Radio): ab 174,75 Meter Höhe
- UKW-Antennen: ab 152,21 Meter Höhe
- Obere Turmausbauten mit Sitzungszimmer: ab 137,40 Meter Höhe
- Wasserreservoir und Richtfunk-Terrassen: ab 103,45 Meter Höhe
- Turmkorb: auf ca. 98 Meter Höhe
- Betonvolumen: 10.000 m³
- Turmgesamtmasse: 23.000 Tonnen, davon 13.500 Tonnen der Unterbau und 9.500 Tonnen der Turm
- Masse des Armierungsstahl: 1.300 Tonnen, Stahlrohrturm: 135 Tonnen
- Stahl für die Antennenterrassen: 120 Tonnen, Vorspannstahl: 90 Tonnen
- Architektur: Vischer und Weber
- Ingenieurbau: Aegerter & Bosshardt
- Baukosten: 50 Mio. Franken
[Bearbeiten] Fernseh- und Radioprogramme
Vom Fernsehturm St. Chrischona werden diese Fernseh-und Radioprogramme abgestrahlt:
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* für die Programme: SF1, SF2, TSI1, TSR1 |
[Bearbeiten] Literatur
- Erwin Heinle: Türme aller Zeiten – aller Kulturen. S. 249, (3. Ausgabe), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart (Deutschland) 1997, ISBN 3-421-02931-8
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite über Fernsehturm St. Chrischona bei Structurae
- Broschüre über den Turm des Betreibers (pdf)
- Technische Daten zu den Instandsetzungsarbeiten 1996 (pdf)
Koordinaten: 47° 34′ 18″ N, 7° 41′ 13″ O