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Emil Possehl – Wikipedia

Emil Possehl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Emil Possehl um 1910
Emil Possehl um 1910
Mausoleum Emil Possehls auf dem Burgtorfriedhof in Lübeck
Mausoleum Emil Possehls auf dem Burgtorfriedhof in Lübeck

Emil Possehl (* 13. Februar 1850 in Lübeck; † 4. Februar 1919 ebenda) war ein Lübecker Kaufmann, Unternehmer und Mäzen der Gründerzeit und des frühen 20. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Emil Possehl kam 1850 als erstes Kind des Ludwig Possehl und der Mathilde, geb. von Melle zur Welt. Nach der Schulzeit und einer Lehre im Holzgroßhandel ging er als Einjährig-Freiwilliger zu den Bonner Husaren. 1873 wurde ihm vom Vater die Leitung des Handelshauses L. Possehl & Co übertragen. 1889 war er Alleininhaber.

Possehl erkannte angesichts des neuen Thomas-Verfahrens rasch die Bedeutung phosphorhaltiger Erze aus Schweden. Er erwarb Beteiligungen an skandinavischen Hochofen- und Grubengesellschaften (Erz, Schwefel- und Kupferkies); eigene Dampfer liefen seit 1898 die Erzhäfen Luleå und Narvik an. Seitdem zählte Possehl zu den wichtigsten Erzagenten Europas. Seine Abnahmegarantien begünstigten wesentlich den Bau der Ofotbahn (1896–1903).

Emil Possehl war seit der Jahrhundertwende Lübecks bedeutendster Unternehmer und reichster Bürger. Sein energisches Wirken in Handelskammer, Bürgerschaft und Senat seit 1901 galt vor allem den wirtschafts- und verkehrspolitischen Interessen Lübecks. Er war Mitgründer des lokalen Industrievereins, tatkräftiger Befürworter des 1900 fertiggestellten Elbe-Trave-Kanals und Vorkämpfer der erst 1963 verwirklichten Vogelfluglinie. Zu Lebzeiten machte Possehl sich als Stifter verdient und schenkte Lübeck etwa das Stadttheater-Grundstück in der Beckergrube. Auf Anregung seines Anwalts Ernst Wittern engagierte Possehl 1903 den belgischen Architekten Henry van de Velde für den Umbau seines Sommerhauses an der Travemünder Strandpromenade. Wittern versuchte angeblich auch, van de Velde in die Ausschreibung für den Neubau des Stadttheaters mit einzubeziehen, sie wurde allerdings von Martin Dülfer gewonnen. 1905 hatten sich van de Velde wegen der von Possehl vorgenommenen Veränderungen des Sommerhauses zerstritten. Zwei getäfelte, teilmöblierte Kabinette aus dessen Einrichtung befinden sich heute im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg.[1]

Possehl war Mitgründer des Alldeutschen Verbandes, in dessen Organisation er jedoch kein Amt übernahm. Im Ersten Weltkrieg wurde er wegen Landesverrats angeklagt, von der schuldhaften Vorschubleistung feindlicher Mächte (StGB §89) jedoch 1916 freigesprochen. Possehl war Ritter des schwedischen Wasaordens (1896) und Österreichisch-Ungarischer Konsul (1897–1901).

Sein Mausoleum befindet sich auf dem Burgtorfriedhof.

[Bearbeiten] Possehl-Stiftung

Die testamentarisch errichtete Possehl-Stiftung, Alleingesellschafterin des Unternehmens, fördert bis in die Gegenwart soziale und kulturelle Einrichtungen in Lübeck; ihre besondere Leistung ist die Erhaltung historischer Bauten der Hansestadt.

[Bearbeiten] Bedeutung

Der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ist Possehl mit seinem wirtschaftlichen Aufstieg nahezu unbekannt. In wirtschaftsgeschichtlichen Darstellungen werden Hinweise auf das einstmals bedeutende Handelshaus vermisst, obwohl dessen Aktivitäten nicht nur der europäischen Schwerindustrie den schwedischen Erzmarkt erschlossen, sondern auch der deutschen Rüstungsindustrie während des Ersten Weltkriegs den Bezug schwedischer Erze und Halbfabrikate sicherten.

[Bearbeiten] Literarisches Nachleben

Emil Possehl stand für die Romanfigur des Jacob Bording in Ida Boy-Eds „Ein königlicher Kaufmann“ (1910) Pate. Im Werk Heinrich Manns findet er sich als Spekulant Pidohn in „Eugénie oder Die Bürgerzeit“ (1928) wieder. Auch in der Figur des namenlosen Kaufmanns in Heinrich Manns „Eine Liebesgeschichte“ von 1946 ist Possehl deutlich zu erkennen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jan-Jasper Fast: Vom Handwerker zum Unternehmer. Die Lübecker Familie Possehl. Schmidt-Römhild, Lübeck 2000, ISBN 3-7950-0471-3.
  • Dörte Folkers; Cay Folkers: Henry van de Veldes Arbeiten für Ernst Wittern in Lübeck. Frankfurt am Main; Bern; New York: Lang 1983 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 28, Kunstgeschichte; Bd. 24) ISBN 3-8204-7647-4
  • Jan-Jasper Fast: Possehl, Emil. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 20, Berlin 2001, S. 655.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Fast, S. 154-159


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