Emil Maetzel
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Emil Maetzel (* 5. Mai 1877 in Cuxhaven, † 23. Juni 1955 in Hamburg) war ein deutscher Architekt, Maler, Grafiker und Bildhauer.
[Bearbeiten] Leben
1896 absolvierte Maetzel sein Abitur am Johanneum in Hamburg. Ab 1900 studierte er Architektur in Hannover, Dresden und Paris. Im Ersten Weltkrieg war er im Eisenbahnersatzbattaillon in Berlin eingesetzt. Von 1907 bis 1933 war er Leiter der Städtebauabteilung in der Hamburger Baudeputation. In dieser Funktion leitete er den Bau des Hamburger Hauptbahnhofs mit. Er arbeitete eng mit dem damaligen Oberbaudirektor Fritz Schumacher zusammen und war in der Architektur Vertreter der gemäßigten Variante des Neuen Bauens. Nach diesen architektonischen Vorstellungen gestaltete er ebenfalls seine zunächst 1924 als Sommerhaus, 1926 als Haupthaus gebaute Villa im peripheren Hamburger Stadtteil Volksdorf, die von 7.000 m² Grund umgeben ist.
Künstlerisch ließ sich Maetzel im Wesentlichen vom Brücke-Expressionismus inspirieren. Er malte eine große Anzahl Bilder in dieser von ihm favorisierten Stilrichtung. Darüber hinaus sammelte er afrikanische Skulpturen, deren Form- und Farbgebung insoweit auch in seinen primitivistischen Bildern zum Ausdruck kam. Er entwickelte einen eigenen expressionistischen Stil. Da er neben seiner beruflichen Tätigkeit auch regelmäßig Organisator von Ausstellungen und Hamburger Künstlerfesten war und als Künstler bereits einen bedeutenden Ruf erworben hatte, gehörte er zu den zentralen Persönlichkeiten des Hamburger Kulturlebens der 1920er-Jahre. 1918 ließen sich Maetzel und seine Ehefrau in Hamburg nieder. 1921 richtete er sein eigenes Atelier ein. Er war Mitbegründer der Hamburgischen Sezession, einer 1919 realisierten Künstlervereinigung, in der im Wesentlichen die Stilrichtungen des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit hervortraten. Von 1928 bis 1933 war er deren Vorsitzender. Die Ausstellung der Vereinigung war überhaupt die erste, die im März 1933 auf Anordnung der Nationalsozialisten als den damals neuen Machthabern geschlossen worden war. 1933 erfolgte insoweit auch seine von den Nationalsozialisten veranlasste Zwangspensionierung. 1937 wurden fünf Holzschnitte Maetzels als entartete Kunst aus der Kunsthalle Hamburg entfernt. 1945 ist er rückwirkend zum Baudirektor ernannt worden. Ab 1948 war er Zweiter Vorsitzender der neu gegründeten Hamburgischen Sezession.
1910 heiratete Maetzel. Seine früh verstorbene Ehefrau, Dorothea Maetzel-Johannsen (* 1886 in Lensahn, † 1930 in Hamburg), war ebenfalls Malerin und Zeichnerin. Sie absolvierte von 1906 bis 1909 eine Ausbildung an der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen und arbeitete ein Jahr als Lehrerin in Schleswig. Das Ehepaar bekam vier Kinder: Ruth (* 1911), Bogumil (* 1913), Peter (* 1915) und Monika (* 1917). Maetzels Werk ist heute teilweise in der Kunsthalle Hamburg, dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und der Kunstsammlung der Hamburger Sparkasse zu besichtigen.
[Bearbeiten] Ehrungen
Die Straße Maetzelweg in Hamburg-Volksdorf trägt ihm zu Ehren seinen Namen.
[Bearbeiten] Quellen und Weblinks
- Künstlerhaus Maetzel
- Galerie Herold
- Hamburgische Notizen der Patriotischen Gesellschaft, April 2004
- Hamburger Kunsthalle, Kunst der 20er Jahre, April 2004
Personendaten | |
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NAME | Maetzel, Emil |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Maler, Grafiker und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1877 |
GEBURTSORT | Cuxhaven |
STERBEDATUM | 23. Juni 1955 |
STERBEORT | Hamburg |