Drogentourismus
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Drogentourismus werden Reisen mit dem Ziel der Beschaffung oder dem Konsum von Betäubungsmitteln in einem anderen Land bezeichnet. Dieser wird meist durch unterschiedliche Drogengesetzgebungen in den verschiedenen Ländern bedingt. So wird z. B. der Verkauf von Haschisch und Marihuana in den Niederlanden unter bestimmten Auflagen in legalen Coffeeshops polizeilich geduldet, in anderen Ländern wie Deutschland oder Frankreich jedoch nicht.
Es gibt Befürchtungen, dass die Abschaffung der obligatorischen Grenzkontrollen gemäß dem Schengener Abkommen den Drogenschmuggel erleichtert hat. Die Polizeibehörden arbeiten international eng zusammen; durch Stichprobenkontrollen von Polizei und Zoll im grenznahen Gebiet und Hinterland soll die Entdeckungsrate erhöht werden. Vor allem auf den grenzüberschreitenden Autobahnen ist die Kontrolldichte auch mit zivilen Fahrzeugen sehr hoch. Die Sicherstellungsmengen illegaler Drogen sind gegenüber der Vor-Schengen-Zeit in etwa konstant geblieben, bei Ecstasy jedoch gestiegen. Die Zahl von Funden illegaler Drogen hat sich leicht vermindert. Ob sich demgegenüber die Zahl der Drogenschmuggler erhöht hat (Dunkelziffer), ist nicht bekannt.
Gemäß Betäubungsmittelgesetz ist die Einfuhr von Drogen nach Deutschland verboten. Die Niederlande sind das dominierende Herkunftsland der in Deutschland sichergestellten Drogen, insbesondere von Cannabis (81 % des sichergestellten Haschisch, 75 % des Marihuana) und von Ecstasy (80 %, Quelle: Drogenbericht der Bundesregierung 2001). Auch andere Drogen (Heroin, LSD u. a.) werden überwiegend über die Niederlande eingeführt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Schengen-Erfahrungsbericht 2001 des Bundesinnenministers
- Ausführliche rechtsberatende Infos zum Thema vom Bremer Fachanwalt für Strafrecht Horst Wesemann