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Domschatzkammer Quedlinburg – Wikipedia

Domschatzkammer Quedlinburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Domschatzkammer Quedlinburg ist ein zur Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg gehörender Bau, der sich nördlich und südlich des Altarraumes anschließt. Im Mittelalter war der nördliche Teil die sogenannte Zitter des Quedlinburger Damenstiftes. Der südliche Raum wurde erst Anfang der 1990er Jahre als Ausstellungsraum eingerichtet. In den beiden Kammern wird der Quedlinburger Domschatz ausgestellt. Dabei handelt es sich um einen der bedeutendsten Schätze Deutschlands. Seinen Rang nimmt der Domschatz gerade wegen seiner großen historischen Bedeutung ein, denn ein Großteil der Schatzteile gelangten als Geschenke des ottonischen Herrscherhauses an das Damenstift.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Domschatzstücke

Die bedeutendsten Domschatzstücke sind das kostbare Servatiusreliquiar, der Heinrichskamm, das Samuhelevangeliar, das Heinrichsreliquiar und das Wiperti-Evangelistar.

Das Servatiusreliquiar besteht aus einem Elfenbeinkasten, der mit Goldfiligranarbeiten verziert ist. Der Elfenbeinkasten entstand höchstwahrscheinlich am Hofe Karl des Kahlen um das Jahre 870 im Westfränkischen Reich und zeigt Jesus im Gespräch mit 11 seiner Apostel (Judas wurde ausgelassen). Diese Szene findet unter Rundbogenarkaden statt, über denen in kleinen Nischen die babylonischen (und heute in Europa gültigen) Tierkreiszeichen dargestellt sind. Die Goldmontierungen wurden um das Jahr 1200 angebracht, wohl im Auftrag der Quedlinburger Äbtissin Agnes II. von Meißen, die auch den Quedlinburger Knüpfteppich in Auftrag gab. Die Vorderseite ziert ein Amethyst in Form des Kopfes des Hl. Dionysios, eine Arbeit aus dem Ende des 1. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Geschichte

Große Teile des Domschatzes wurden von den Ottonen an das Quedlinburger Damenstift geschenkt. Im frühen Mittelalter war eine kostbare Reliquienausstattung ein Zeichen von Größe und Macht einer kirchlichen Einrichtung. Das Damenstift, dass unter anderem die Memoria für die ottonische Familie abhielt, musste auf Grund der familiären und auch politischen Bedeutung reich ausgestattet werden.

[Bearbeiten] Auffindung der Itala-Fragmente

Seite der Quedlinburger Itala (fol. 2r: Kg.15)
Seite der Quedlinburger Itala (fol. 2r: Kg.15)

Die Fragmente der Handschrift der Quedlinburger Itala (Bibel) sind die Reste einer mutmaßlich für Papst Damasus I. (366-384) angefertigten Prachtbibel. Der Text enthält eines der ältesten Zeugnisse eines lateinischen Bibeltextes vor der Vulgata des Hieronymus (347-419).

Die ersten zwei Seiten entdeckte 1865 der Archivar und Historiker George Adalbert von Mülverstedt (1825–1914) als Einbände eines Verzeichnisses von Quedlinburger Pfarreinnahmen der Jahre 1617/18. Vier Jahre später, 1869, fand Bürgermeister Dr. hc. Gustav Brecht (1830–1905) zwei weitere Seiten, welche auf die Einbandinnenseiten einer Quedlinburger Polizeiordnung des 17. Jahrhunderts geklebt waren. 1888 entdeckte der Archivar Adalbert Düning die fünfte und Fragmente einer sechsten Seite als Einband eines Registers von 1619–1926. Sämtliche Seiten hatte der Buchbinder Asmus Reitel im 17. Jahrhundert als Einbandmaterial verwendet. Trotz intensiver Suche blieb es bei den fünf Seiten und dem Fragment einer sechsten Seite der Quedlinburger Itala. Heute befinden sich die Fragmente zwischen Quedlinburg und Berlin verteilt: eine Seite findet sich in der Schatzkammer der St.-Servatiuskirche auf dem Quedlinburger Schlossberg, vier Blätter befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin (Sig. Ms. theol. lat fol. 485).

[Bearbeiten] Die Odyssee des Domschatzes

Am 19. April 1945 besetzten amerikanische Truppen Quedlinburg. Bereits 1943 waren alle Teile des Domschatzes in eine Höhle unter der Altenburg ausgelagert worden. Die Bewachung der Höhle übernahm nun unter anderem der US-Leutnant Joe Meador. Dieser kunsthistorisch bewanderte Soldat erkannte die Bedeutung des Schatzes in seinem Verantwortungsbereich. Es gelang ihm zwölf ausgewählte Stücke (Evangeliare etc.) per Feldpost nach Texas in die USA zu schicken. 1980 verstarb Meador und seine Erben versuchten die Beutekunst auf dem internationalen Kunstmarkt zu verkaufen. Nach einem langen juristischen Ringen kehrten zehn der Stücke 1992 nach Deutschland zurück, wo sie zunächst untersucht und in München und Berlin ausgestellt wurden, bevor sie 1993 zurück in die romanische Stiftskirche St. Servatius gelangten. Dort ist der berühmte Domschatz wieder nahezu komplett zu besichtigen. Zwei Beutestücke sind aber weiterhin in den USA verschollen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Johann, Michael Fritz: Aus Texas zurückgekehrt: der spätgotische Buchdeckel aus dem Quedlinburger Schatz. In: Denkmalkunde und Denkmalpflege (1995), S. 275-282.
  • Friedemann Goßlau: Verloren, gefunden, heimgeholt. Die Wiedervereinigung des Quedlinburger Domschatzes. Quedlinburg 1996.
  • Friedemann Goßlau/Rosemarie Radecke: Die Stiftskirche zu Quedlinburg. Eine Führung durch den romanischen Kirchenbau und den Domschatz. Quedlinburg 1999.
  • Reinhard Heydenreuter: Kunstraub. Die Geschichte des Quedlinburger Stiftsschatzes. München 1993.
  • William H. Honan: Treasure Hunt. A New York Times Reporter Tracks the Quedlinburg Hoard. New York 1997.
  • Dietrich Kötzsche (Hg.): Der Quedlinburger Schatz. Berlin 1993.
  • Siegfried Kogelfranz/Willi A. Korte: Quedlinburg – Texas und zurück. Schwarzhandel mit geraubter Kunst. München 1994.
  • Emily Sano/David Kusin (Hg.): The Quedlinburg Treasury. Dallas Museum of Art 1991.
  • Hermann Lorenz: Die Schicksale des Quedlinburger Domschatzes. In: Sachsen und Anhalt 6 (1930), S. 227-250.
  • Klaus, Voigtländer: Die Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg. Geschichte ihrer Restaurierung und Ausstattung, mit einem Beitrag von Helmut Berger. Berlin 1989.


[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 47' 8.7" N, 11° 8' 13.2" O

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