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Dissidenten – Wikipedia

Dissidenten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dissidenten
Gründung 1980
Genre Weltmusik, Indie-Rock
Website http://www.dissidenten.com
Gründungsmitglieder
Multiinstrumentalist Friedo Josch
E-Bass, Gitarre, Gesang Uve Müllrich
Keyboards Michael Wehmeyer
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug, Keyboard, Gesang Marlon Klein (seit 1981)
Gesang, Gitarre Hamid Baroudi (1984–1990)
Gesang, Bass (Gembri) Houssaine Kili (1984–1988)

Dissidenten ist eine deutsche Weltmusik- / Indie-Rock-Band. Sie ist insbesondere durch ihre Zusammenarbeit mit Künstlern aus dem Mittleren Osten, Nordafrika und Indien bekannt geworden. Das Rolling Stone Magazine nannte sie gar „Godfathers of World-Beat“ ([1]).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bandgeschichte

Bis 1980 unternahmen Uwe ‚Uve’ Müllrich und Michael Wehmeyer bei der Münchner Ethno-Rockband „Embryo“ «Experimente zwischen Orient und Okzident» [2]. 1981 haben die beiden Musiker gemeinsam mit Friedo Josch in Berlin „Embryo's Dissidenten“ gegründet; 1981 änderte die Gruppe ihren Namen in „Dissidenten", und Marlon Klein ersetzte Michael Wehmeyer.

Ersten (in Kleinauflage) eigenfinanzierten Singles folgte eine Tournee durch Asien bis Ende 1981. Inspiriert durch persönliche Reisen und den Erfahrungen mit der Band „Embryo“ spielte das Trio an zahlreichen Konzerten in Nordafrika, Spanien, Italien und im gesamten Mittelmeerraum. Die Gruppe konnte große Erfolge feiern, sowohl mit Single-Dance Hits in Diskotheken als auch durch die meist ausverkauften Konzerte.

[Bearbeiten] „Godfathers of World Beat“

1982 verlegten die „Dissidenten" ihr Domizil nach Zentral-Indien, als Gäste im Palast von Maharaja Bhalkrishna Bharti of Gondagaon [3] in Madja Pradesh, wo ihr erstes Album vorbereitet wurde. In dieser 'exotischen' Umgebung erfolgten die Aufnahmen von „Germanistan“ [4], inspiriert vom Percussionisten Trilok Gurtu, produziert in Zusammenarbeit mit dem „Karnataka College Of Percussion“, der Sängerin R. A. Ramamani und dem US Saxophonisten Charlie Mariano.

Ein Jahr später zog die Gruppe nach Marokko um „Sahara Elektrik“ [5] im Sultanspalast in Tanger, mit Unterstützung von „Lemchaheb“ [6] [7], dem bekannten Autoren/Komponisten Paul Bowles und Abdessalam Akaaboune als Produzenten aufzunehmen. „Fata Morgana“ wurde ein Dancehit in Europa (insbes. Spanien & Italien) und Kanada, wo das Album Platz 1 der „Independent Charts“ erreichte. Im Anschluss tourte die Band durch Spanien, in ausverkauften Sälen, die sie nach London zu Aufnahmen mit John Peel führten.

Das Trio beschloss, 1986 in Spanien zu verbringen, produzierte „Life At the Pyramids“ [8] und erzielte erste Erfolge in den USA und im United Kingdom. Die nachfolgende Welttournee wurde am „1988 New Music Seminar “ im „Palladium“ [9] in New York City eröffnet.

1989 zogen die „Dissidenten“ wieder nach Marokko, um „Out Of This World“ [10] mit dem „Royal National Orchestra of Morocco" und bekannten KünstlerInnen – u. a. Cherif Lamran und Mahmoud Saadi (beide Mitglieder von „Lemchaheb“) sowie „Jil Jilala“ [11] und „Nass El Ghiwane“ [12] – aus Nordafrika aufzunehmen (erstmals unter dem US-amerikanischen Label „Sire/Warner“).

Im darauffolgenden Jahr verlegte die Gruppe ihren Wohnsitz erneut, nach 10 Jahren zurück nach Berlin, wo sie ihr Album „Live In New York“ veröffentlichte, aufgenommen am o. e. Eröffnungskonzert in New York City. Danach konzentrierten sich die Bandmitglieder auf ein (nicht als Album veröffentlichtes) Film/Musik Projekt zum Thema „Musik der nordamerikanischen Indianer“ [13].

Für „The Jungle Book“ [14], das Aufnahmen aus dem indischen Alltagsleben in Dancetracks integrierte, nahmen sich die „Dissidenten" fast drei Jahre Zeit, wiederum in Zusammenarbeit mit dem „Karnataka College of Percussion“ aus Bengaluru, Trilok Gurtu und Ramesh Shotham. Das Album wurde 1984 von Europäischen DJs in deren jährlichen „World Music Charts“ auf Platz 2 gewählt, gefolgt von einem Remix von Sven Väth („Jungle Book Part II“) als Techno Dance Track.

Nach einer anschließenden das Album unterstützenden Tournee, verbrachte Marlon Klein den Rest des Jahres in Los Angeles und produzierte Gary Wrights Alben „Human Love“ und „First Sign of Life“, mit einem Gastauftritt von ex-Beatle George Harrison.

1996 etablierten die „Dissidenten“ ihr eigenes Musiklabel „Exil Musik“ und veröffentlichten „Instinctive Traveler“ [15], ihr erstes Album mit zumeist Englisch-sprachigen Songs, gefolgt von einer Tournee durch Festivals wie „Stuttgart Jazz Open“, „Leverkusener Jazztage“ und in Barcelona dem „Festival De La Diversidad“.

1998 tourten sie mit GastmusikerInnen/SängerInnen wie Izaline Calister, Noujoum Ouazza und Manickam Yogeswaran, mit u. a. einem Auftritt am „Glastonbury Festival“ und veröffentlichten ihr zweites Live-Album, „Live in Europe“ [16].

[Bearbeiten] 20 Jahre Dissidenten

Anlässlich ihres zwanzigjährigen Bestehens entwickelte die Gruppe mit dem U.S. Komponisten Gordon Sherwood („New York Symphonics“ & „Beggars Opera“) sowie den Dirigenten Bernd Ruf und Peter Feranec („Bolschoi-Orchester“ & „Oper Oslo“), in Zusammenarbeit mit dem „Danubian Orchestra and Choir“, ihr bislang ambitioniertestes künstlerisches Projekt: Die dokumentarische Oper „Das Gedächtnis des Wassers!“ („The Memory of Waters“) «für Orchester, 28-stimmigen Chor, Band und Computer». Die Oper wurde am „Internationalen Donaufestival“ in Ulm [17] uraufgeführt, live übertragen vom SWR, mit weiteren Aufführungen z. B. am „Festival de Navarra“ (Spanien) mit dem „Orchestra & The Coral de Cámara de Pamplona“ im Juli 2004 mit 50 MusikerInnen und SängerInnen.

In Brasilien belegte „Arabian Nights“ mit 750.000 verkauften Exemplaren Platz 1, der Soundtrack „Sassaricando“ [18] wurde eine Millionmal seit seinem Release (1988) verkauft.

Noch im selben Jahr produzierte Marlon Klein in Durban (Südafrika) „The Zulu Choir Phikelela Sakhula“, „The Real Happy Singers“ und das Album „Love Letter“ sowie für den IMAX-Film „Ski to the Max" von Willy Bogner junior zwei Songs. Friedo Josch produzierte und war Gastmusiker für Foxy Browns „NA NA BE LIKE“ auf deren Album „Broken Silence“.

In der zehn Jahre (1991-2001) umfassenden „World Music Charts Europe“ belegte „The Jungle Book“ Platz 2 unter 6.500 nominierten Alben.

Das eigentliche Jubiläumsalbum – „2001: A World Beat Odyssey“ – umfasste neun von DJs und Produzenten (u. a. von „Badmarsh“, „Lemongrass“, „Shantel“ und „Slop Shop“) remixte Hits der „Dissidenten", und im April 2003 wurde „Dissidenten Remx.ED 2.0: A New World Odyssey“ veröffentlicht.

Wie bei dem Trio mittlerweile Tradition, traten bei der anschließenden Tournee einige der o. e. DJs als Gastkünstler auf.

Marlon Klein nahm an der „PILI PILI [19] Jubilee Tour 2004“ teil – mit Jasper van't Hof, Nicolas Fiszman, Philipp Aleart, Mabinthy Sakho, Simangele Khumalo, Frank Itt, Izaline Calister, Eric Vloeimans, Dra Diarra und Peter Weniger sowie Tony Lakatos und Ian Hillman – die mit weiteren Auftritten im Sommer verlängert wurde.

Das von Marlon Klein produzierte Album „DAN_TXA“ – eine gemeinsame Produktion mit „Tomás San Miguel and Txalaparta“ (einer baskischen Gruppe) und einem Konzert am „Basque Music - Vitoria Jazz Night Festival" in Cannes – erreichte im Januar/Februar 2006 Platz 9 der „Top 20“ CDs in den „World Music Charts“.

Vom 30. September bis 18. November 2006 tourten „Dissidenten" und „Freundeskreis“ in Deutschland und Spanien.

[Bearbeiten] Diskografie

[Bearbeiten] Alben

  • 1982 – „Germanistan“ (mit dem „Karnataka College Of Percussion“) - Exil/Indigo, Germany
  • 1984 – „Sahara Elektrik“ - Exil Musik, Germany - Amok Canada (1986) - Materiali Sonori Italy (1987)
  • 1985 – „Life At The Pyramids“ - Exil Musik, Germany - Dro Spain & Materiali Sonori Italy /1986) - Melodie France (1987) - Amok Canada (1988)
  • 1986 – „Sahara Elektrik“ - Life At The Pyramids“ (CD) - Exil Musik - Globestyle UK (1989) - Exil Germany/World (1990)
  • 1986 – „Arab Shadows“ - Nuevos Medios Spain - Materiali Sonori Italy (1987)
  • 1987 – „Dissidenten & Lem Chaheb“ - Mexico
  • 1990 – „Out Of This World“ (CD) - Sire / Warner Bros. World
  • 1990 – „Life At The Pyramids“ (CD) - Exil Musik Germany/World
  • 1991 – „Live In New York“ (CD) – Exil Musik Germany
  • 1992 – „The Jungle Book“ - Exil/Indigo
  • 1992 – „Germanistan“ (CD) - Exil Germany/World
  • 1993 – „The Jungle Book“ (CD) - Exil Germany/World
  • 1997 – „Instinctive Traveler“ (CD) - Exil/Indigo
  • 1998 – „Live in Europe“ (CD) - Exil/Indigo

[Bearbeiten] Compilations & EP's

  • 1985 – „Casablanca“ (EP) - Exil Musik Germany
  • 1985 – „Fata Morgana“ (EP) - Ginger Spain - Golden Denia France & Materiali Sonori Spain (1986) - Sigem Brazil (1987) - l'escargot France (1988)
  • 1986 – „Special Compilation“ (CD) - Exil Germany
  • 1986 – „Inshallah“ (EP) - Ginger Spain - Materiali Sonori Italy
  • 1987 – „Hits Collection“ - Globo Brazil
  • 1988 – „Polo Mix/album“ - Ginger 1988 Spain
  • 1994 – „Love Supreme Remix“ (CD) - Exil Germany/World
  • 1994 – „Jungle Book remix“ (EP) - e-que, WEA World
  • 1996 – „Mixed Up Jungle“ - Exil/Indigo
  • 1997 – „Mixed up Jungle“ (EP) - Exil Musik, Germany/World
  • 2001 – „Dissidenten Remix.ed: A Worldbeat Odyssey“ resp.
  • 2001 – „2001: A World Beat Odyssey“ (CD) - Exil/Indigo
  • 2003 – „Dissidenten Remx.ED 2.0: A New World Odyssey“ - Exil/Indigo
  • 2003 – „2003: A Worldbeat Odyssey“ (CD) - Exil

[Bearbeiten] Soundtracks

  • 1988 – „Sassaricando“ - Globo Brazil
  • 1995 – „Air India“ - Air India
  • 1993 – „Dissidenten - Live in India“ – VOX TV
  • 1992 – „Pankuj Parahar“ - Louis Banks Bombay
  • 1991 – „Great Journeys“ - BBC
  • 1989 – „Wild Orchid“ - Warner Brothers

[Bearbeiten] Videoclips

  • 1995 – „Jungle Book Remix“ - Exil Musik - 4:00 Min.
  • 1990 – „20 Minutes – Exil Musik - 20:00 Min.
  • 1991 – „Live At The Pow Wow“ - Exil Musik - 5:00 Min.
  • 1989 – „Out of this World“ - Sire/Warner Bros. - 4:15 Min.
  • 1989 – „Live in New York“ - Exil Musik - 45:00 Min.
  • 1985 – „Telephone Arab“ - Kairo – Exil Musik - 3:50 Min.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen / Begriffserklärungen

  • „Das neue Rocklexikon“, Graves/Schmidt-Joos/Halbscheffel/Wehmeyer, Reinbek 1998
  • siehe auch Embryo (Band)
  1. Zitat von der Website „Exil-Musik“
  2. Zitat von der Website „musicline.de“
  3. Maharaja Bhalkrishna Bharti of Gondagaon, Hinweis aus der Biografie auf „myspace.com“ (englisch)
  4. „Germanistan“ auf AMG (englisch)
  5. „Sahara Elektrik“ auf „AMG“] (englisch)
  6. „Lemchaheb“ auf „blogspot.com“ (französisch)
  7. „Lemchaheb“ (Französisch-sprachige Wikipedia)
  8. „Life At the Pyramids“ auf „AMG“] (englisch)
  9. „Palladium“ (Englisch-sprachige Wikipedia)
  10. „Out Of This World“ auf „AMG“] (englisch)
  11. „Jil Jilala“ (Französisch-sprachige Wikipedia)
  12. „Nass El Ghiwane“ (Französisch-sprachige Wikipedia)
  13. Vermutlich der Videoclip „Live At The Pow Wow“
  14. „The Jungle Book“ auf „AMG“] (englisch)
  15. „Instinctive Traveler“ auf „AMG“] (englisch)
  16. „Live in Europe“ auf „AMG“] (englisch)
  17. Website „Jazz- und Klassiktage Tübingen“
  18. „Sassaricando“ (Portugiesisch-sprachige Wikipedia)
  19. „Pili Pili“ Porträt auf „laut.de“


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