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Dilsberg – Wikipedia

Dilsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen der Gemeinde Neckargemünd
Dilsberg
Koordinaten: 49° 24′ N, 8° 50′ O7Koordinaten: 49° 23′ 57″ N, 8° 50′ 9″ O
Einwohner: 2126 (30. Juni 2004)
Postleitzahl: 69151
Vorwahl: 06223
Der Dilsberg mit Bergfeste Dilsberg
Der Dilsberg mit Bergfeste Dilsberg

Dilsberg ist ein Ortsteil der Stadt Neckargemünd im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis und liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald malerisch auf einem Berg über dem Neckartal.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Dilsberg
Dilsberg

Dilsberg liegt weithin sichtbar über dem Neckartal auf einem Bergrücken in einer Flussschleife. Der Ort hat 2126 Einwohner (Stand 30. Juni 2004). Neben dem Hauptort besteht das Ortsgebiet aus den Ortsteilen Neuhof, Dilsbergerhof und Rainbach.

[Bearbeiten] Geschichte

Römerfunde auf Dilsberger Gemarkung lassen die Vermutung aufkommen, dass der Dilsberg früher als Signalstation für die Römer diente. Dies wird belegt durch Funde wie die einer Honorius-Goldmünze und Teilstücke eines Merkur-Reliefs. Seit 988 gehörte der Dilsberg als Teil des Wimpfener Bannforsts zum Bistum Worms. Mitte des 12. Jahrhunderts ließen die Wormser Bischöfe Teile des Berges roden und die Burg bauen. Die fertige Burg Dilsberg wird im Jahr 1208 zum ersten Mal erwähnt.

[Bearbeiten] Chronologie

Zeit Ereignis
1150-1200 Bau der Burg
1208 Erste urkundliche Erwähnung von „Dilighesberch“ als Wohnsitz des Grafen Boppo V. von Lauffen
Um 1219 Die Burg geht in den Besitz der Herren von Dürn über
1253 Dilsberg wird Grafschaft
1262 Der Graf von Dilsberg wird Burgmann des Heidelberger Hofes
1288 Rudolf von Habsburg kauft die Bergfeste, um seine Stellung gegenüber der Kupfalz zu stärken, in deren Abhängigkeit die Herren von Dürn geraten waren.
1300 Dilsberg fällt an die Kurpfalz
1347 Dilsberg wird zur Stadt erhoben
1368 Dilsberg wird „untrennbarer Bestandteil“ der Kurpfalz
15. Jahrhundert Dilsberg wird Sitz eines Kurpfälzischen Amtes als Verwaltungsbehörde für die umliegenden Dörfer
1621 Belagerung durch Tilly im Dreißigjährigen Krieg
1622 Kapitulation nach der Eroberung Heidelbergs
1633 Rückeroberung durch die Schweden
1635 Rückeroberung durch die Kaiserlichen
1648 Rückgabe an die Kurpfalz und Ausbau als Garnison
1690 Dilsberg übersteht die Eroberung durch die Truppen Ezéchiel de Mélacs im Pfälzischen Erbfolgekrieg
1799 Ein französisches Revolutionsheer wird durch die Insassen der Dilsberger Invalidenstation zurückgeschlagen
1803 Die Bergfeste Dilsberg fällt an Baden und dient als Staatsgefängnis sowie als Karzer für Studenten der Universität Heidelberg
1826 Die Burganlage wird zum Abbruch freigegeben
Um 1895 Teilweise Restaurierung der Burg
1934 Bau der Jugendherberge
Um 1964 Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Neckargemünd
1967 Sanierungsplan für den historischen Ortskern
1973 Eingemeindung nach Neckargemünd

[Bearbeiten] Impressionen

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Treppenturm der Burg
Treppenturm der Burg

[Bearbeiten] Bergfeste

Die Bergfeste, auch als Festung oder Burg bezeichnet, überstand kriegerische Auseinandersetzungen unter anderem mit den Truppen Tillys, Mélacs und den französischen Revolutionsheeren unbeschadet. Dennoch ist sie heute eine Ruine, da die verarmte Bevölkerung am Anfang des 19. Jahrhunderts Steine zum Hausbau brauchte. Die Burg wurde deshalb im Jahr 1826 zum Abbruch freigegeben.

Die Burg ist in Vor- und Hauptburg untergliedert. Zur Vorburg gehörte die Invalidenkaserne (heute eine Gartenanlage), die Zehntscheuer, der Marstall mit dem Fruchtspeicher und das Kommandantenhaus. Im Hof der Hauptburg lag der Palas, von dem nur noch ein Kellergewölbe erhalten ist und ein sechseckiger Treppenturm. Die 16 Meter hohe Ringmauer umgab früher die ganze Hauptburg, bevor der östliche und südliche Teil abgerissen wurde.

Zur Burg gehören auch der alte Karzer der Universität Heidelberg, ein Burgbrunnen mit einer Tiefe von etwa 46 Metern sowie ein Burgstollen mit einer Gesamtlänge von 78 Meter.

[Bearbeiten] Katholische Kirche

Die Katholische Kirche Sankt Bartholomäus wurde etwa um das Jahr 1380 erbaut. Sie war dem Heiligen Oswald geweiht, der wie die Heilige Margarethe zu den vierzehn Nothelfern gehörte.

[Bearbeiten] Evangelische Kirche

Eine reformierte Gemeinde ist in Dilsberg schon seit dem Jahr 1566 nachweisbar. Sie florierte bis zum Dreißigjährigen Krieg, erholte sich aber nie mehr von den unruhigen Jahren und versank nach 1705 in Armut. Die heutige evangelische Kirche wurde von 1871 bis 1873 unter großem Einsatz der Kirchengemeinde gebaut, die zum größten Teil aus armen Kuhbauern bestand.

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Brauchtum und Überlieferung

[Bearbeiten] Dilsberger Nachtwächter

Nachdem es dem Dilsberger Gemeinderat erst im Jahr 1878 gestattet wurde, die Nachtwache aufzuheben, lebte der Brauch im Jahr 1923 wieder auf, indem die Nachtwächter das Neue Jahr „einläuten“. Nachdem der Nachtwächter zwölf Mal in das Horn geblasen hat, stimmen die Männer das folgende Lied an:

Hört, Ihr Leut, und lasst Euch sagen:
Unsre Glock’ hat Zwölf geschlagen.
Das alte Jahr ist vergangen,
das neue hat angefangen.
Wir wünschen Euch allzugleichen,
den Armen wie den Reichen,
wir wünschen Euch allzumal
ein glückseliges neues Jahr Lobet Gott, den Herrn.

[Bearbeiten] Die Bienen von Dilsberg

Der Erzählung zufolge war der Graf von Dilsberg auf Jagd und das wollten seine Feinde dazu nutzen, um die Burg zu erobern. Die wenigen Bauern, die zu Hause waren, konnten ihnen kaum Widerstand leisten. Da hatten sie einen Einfall und holten ihre Bienenkörbe. Dann stellten sie sich damit hinter der Stadtmauer auf. Als die Angreifer nahe genug herangekommen waren, schüttelten die Bauern die Bienenkörbe und ließen die gereizten Bienen auf die Angreifer los, womit der Angriff erfolgreich abgewehrt wurde. An diese Begebenheit erinnert heute noch das »Bienengärtlein« an der Stadtmauer.

[Bearbeiten] Die Rose vom Dilsberg

Die Rose vom Dilsberg erinnert an die Tochter des Grafen Heinrich von Düren, die ein trauriges Schicksal hatte, da zwei Ritter um ihre Hand anhielten, ein Landschad von Steinach und ein Ritter Wolf von Hirschhorn. Als sich herausstellte, dass sie dem Ritter Wolf zugetan war, schwor der abgewiesene Brautwerber Rache und erschlug Ritter Wolf auf dem Weg zum Dilsberg hinterrücks. Auf der Burg liefen schon die letzten Vorbereitungen zur Hochzeit und niemand getraute sich, der Braut das Verbrechen mitzuteilen. Als ein Diener der Braut die Tragödie mitteilte, stürzte sie sich von der Burgmauer. An der Stelle, an der man ihre Leiche fand, wächst seitdem ein großer Rosenstrauch mit weißen Rosen.

[Bearbeiten] Literatur

Mark Twain beschreibt in seinem Buch »Bummel durch Europa« auch eine Floßfahrt auf dem Neckar von Heilbronn nach Heidelberg, bei der er auch an Dilsberg vorbei kam:

»Wir liefen zur rechten Zeit in den Hafen von Neckarsteinach ein, gingen ins Hotel und bestellten uns ein Forellenessen. Es sollte bei unserer Rückkehr von einem zweistündigen Ausflug zum Dorf und zur Feste Dilsberg jenseits des Flusses bereitstehen. Es war ein Weg von einer englischen Meile, und ich hatte durchaus nicht die Absicht, die ganzen zwei Stunden für diese kurze Strecke zu brauchen. Wir wollten die Hauptzeit für die Besichtigung des Ortes und der Feste verwenden. Als wir zurückkamen, tauchten wir unsere erhitzten Köpfe in das Becken des Stadtbrunnens, begaben uns in unser Hotel und aßen im Garten behaglich und gemächlich die Forellen. Uns zu Füßen strömte der schöne Neckar. Hinter ihm lugte phantastisch die Feste Dilsberg hervor.« 
  • Mark Twain: Ein Amerikaner in Heidelberg. 1878. 4. A. 1996. 208 S. ISBN 3-925817-02-6
  • Frans Hermans: Die Geschichte der Dilsberger Nachtwächter. ISBN 3-931033-30-9
  • Frans Hermans: 80 Jahre Jugendherberge Dilsberg. ISBN 3-931033-31-7
  • Wolfgang Wiese: Burgfeste Dilsberg. ISBN 3-926318-80-5
  • Frans Hermans: Die Rose von Dilsberg. Eigenverlag
  • Stefan Wiltschko: Burg und Gemeinde Dilsberg. Eigenverlag, 1994
  • Stefan Wiltschko: Dilsberg im Widerstand gegen kurpfälzischen Strassenbau. ISBN 3-89426-026-2
  • Rüdiger Lenz: Kellerei und Unteramt Dilsberg. ISBN 3-17-010526-4
  • Wolfgang Seidenspinner: Dilsberg, Stadt Neckargemünd. In: Heidelberg, Mannheim und der Rhein-Neckar-Raum. Reihe "Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland". Stuttgart: Theiss, 1999. ISBN 3-8062-1407-7.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Dilsberg – Bilder, Videos und Audiodateien
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