See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft – Wikipedia

Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft ist eine religionsphilosophische Schrift von Immanuel Kant, die 1793 erschienen ist.

Kant verstand sie als Übergang von der Kritik zur Doktrin und entwickelt hier eine philosophische Religionslehre, die am Ende der Aufklärungsphase das Prinzip des Bösen postuliert. Das Böse sei dem menschlichen Wesen innewohnend und wesentlich (vgl. Immanenz). Postuliert wird die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele.

Kant untersucht hierbei kritisch seine Überlegungen zur praktischen Vernunft, die er in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft ausarbeitete. Nicht nur die Befolgung der christlichen Lehre und der Praxis gilt Kant als sichere Unterweisung für die von der Philosophie angestrebte Moral. Im Gegensatz zu anderen Religionen billigt Kant allein dem Christentum zu, über Wahrheiten zu verfügen, die von Seiten der Philosophie unanfechtbar erscheinen. In Abgrenzung zur christlichen Lehre stellt Kant das Judentum als veraltete, in Erziehungsfragen unterlegene und ungleichwertige Religion dar. Das Judentum und der Islam sowie rituelle kirchliche Praktiken werden von Kant abschätzig behandelt.

Als populärstes Werk Kants in seiner Zeit, gehört es prägend zum deutschen Idealismus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte und Zensurproblematik

Ursprünglich war eine Veröffentlichung 1792 geplant. Jedoch wollte die preußische Zensurbehörde, vertreten durch Johann Christoph Wöllner, eine Veröffentlichung der Schrift verbieten. So konnte 1792 lediglich das erste Stück in der Berlinischen Monatsschrift erscheinen. Ein späteres Publikationsverbot der Immediatexamenskammer des Kabinetts wurde von Kant für die Zeit der Regierung akzeptiert und eingehalten.

[Bearbeiten] Aufbau

  • Vorrede (1. Auflage 1793)
  • Vorrede (2. Auflage 1794)

[Bearbeiten] Erstes Stück

Von der Einwohnung des bösen Prinzips neben dem guten

  • I. Von der ursprünglichen Anlage zum Guten in der menschlichen Natur
  • II. Von dem Hange zum Bösen in der menschlichen Natur
  • III. Der Mensch ist von Natur böse
  • IV. Vom Ursprung des Bösen in der menschlichen Natur
  • Anmerkung: Von der Wiederherstellung der ursprünglichen Anlage zum Guten in ihre Kraft

[Bearbeiten] Zweites Stück

Vom Kampf des guten Prinzips mit dem bösen um die Herrschaft über den Menschen

  • I. Teil: Von dem Rechtsanspruch des guten Prinzips auf die Herrschaft über den Menschen
  • II. Teil: Von dem Rechtsanspruch des bösen Prinzips auf die Herrschaft über den Menschen, und dem Kampf beider Prinzipien miteinander
  • Anmerkung

[Bearbeiten] Drittes Stück

Vom Sieg des guten Prinzips über das Böse und der Stiftung eines Reichs Gottes auf Erden

  • I. Teil: Philosophische Vorstellung des Sieges des guten Prinzips unter Gründung eines Reiches Gottes auf Erden
  • II. Teil: Historische Vorstellung der allmählichen Gründung der Herrschaft des guten Prinzips auf Erden
  • Anmerkung

[Bearbeiten] Viertes Stück

Vom Dienst und Afterdienst unter der Herrschaft des guten Prinzips oder von Religion und Pfaffentum

[Bearbeiten] I. Teil Vom Dienst Gottes in einer Religion überhaupt

  • 1. Abschnitt. Die christliche Religion als natürliche Religion
  • 2. Abschnitt. Die christliche Religion als gelehrte Religion

[Bearbeiten] II. Teil Vom Afterdienst Gottes in einer statutarischen Religion

  • § 1. Vom allgemeinen subjectiven Grunde des Religionswahnes
  • § 2. Das dem Religionswahne entgegengesetzte moralische Princip der Religion
  • § 3. Vom Pfaffenthum als einem Regiment im Afterdienst des guten Princips
  • § 4. Vom Leitfaden des Gewissens in Glaubenssachen
  • Allgemeine Anmerkung

[Bearbeiten] Kernaussagen des Werkes

Nach Kant lässt Gott sich nicht beweisen. Doch konsequentes moralisches Handeln ist nicht möglich ohne den Glauben an Freiheit, Unsterblichkeit und Gott. Daher ist die Moral das Ursprüngliche, und die Religion erklärt die moralischen Pflichten als göttliche Gebote. Die Religion folgte also dem bereits vorhandenen Moralgesetz. Um die eigentlichen Pflichten zu finden, muss man nun umgekehrt das Richtige aus den verschiedenen Religionslehren herausfiltern. Die tatsächlich praktizierte Ausübung der Religion mit all ihren Riten lehnte Kant als Pfaffentum strikt ab. (Vgl. den Hauptartikel Immanuel Kant).

[Bearbeiten] Zitate

[Bearbeiten] Moral, Gesetz, Zweckvorstellung, Wille

Moral führt unausbleiblich zur Religion

Die Moral ... bedarf weder der Idee eines anderen Wesens über ihm ... noch einer anderen Triebfeder als des Gesetzes selbst. … Obzwar aber die Moral zu ihrem eigenen Behuf keiner Zweckvorstellung bedarf, ... so kann es doch wohl sein, daß sie auf einen solchen Zweck eine notwendige Beziehung habe. ... Denn ohne alle Zweckbeziehung kann gar keine Willensbestimmung im Menschen stattfinden

[Bearbeiten] Religion und Vernunft

Eine Religion, die der Vernunft unbedenklich den Krieg ankündigt, wird es auf die Dauer gegen sie nicht aushalten.

[Bearbeiten] Christlicher Glaube

Im praktischen Glauben an diesen Sohn Gottes (sofern er vorgestellt wird, als habe er die menschliche Natur angenommen) kann nun der Mensch hoffen, Gott wohlgefällig (dadurch auch selig) zu werden.

[Bearbeiten] Christentum vs. Judentum

Der jüdische Glaube ist seiner ursprünglichen Einrichtung nach ein Inbegriff bloß statutarischer Gesetze, auf welchem eine Staatsverfassung gegründet war; denn welche moralische Zusätze entweder damals schon oder auch in der Folge ihm angehängt worden sind, die sind schlechterdings nicht zum Judenthum als einem solchen gehörig. Das letztere ist eigentlich gar keine Religion, sondern bloß Vereinigung einer Menge Menschen, die, da sie zu einem besondern Stamm gehörten, sich zu einem gemeinen Wesen unter bloß politischen Gesetzen, mithin nicht zu einer Kirche formten; vielmehr sollte es ein bloß weltlicher Staat sein, so da wenn dieser etwa durch widrige Zufälle zerrissen worden, ihm noch immer der (wesentlich zu ihm gehörige) politische Glaube übrig bliebe, ihn (bei Ankunft des Messias) wohl einmal wiederherzustellen.

Die Euthanasie des Judentums ist die reine moralische Religion mit Verlassung aller alten Satzungslehren, deren einige doch im Christentum (als messianischem Glauben) noch zurück behalten bleiben müssen; welcher Sektenunterschied endlich doch auch verschwinden muß und so das, was man als den Beschluß des großen Dramas des Religionswechsels auf Erden nennt (die Wiederbringung aller Dinge), wenigstens im Geiste herbeiführt, da nur ein Hirt und eine Herde stattfindet

[Bearbeiten] Hang zum Bösen als menschliche Eigenschaft

Es ist hier aber nur vom Hange zum eigentlich, d. i. zum Moralisch-Bösen die Rede, welches, da es nur als Bestimmung der freien Willkür möglich ist, diese aber als gut oder böse nur durch ihre Maximen beurtheilt werden kann, in dem subjektiven Grunde der Möglichkeit der Abweichung der Maximen vom moralischen Gesetze bestehen muß und, wenn dieser Hang als allgemein zum Menschen (also zum Charakter seiner Gattung) gehörig angenommen werden darf, ein natürlicher Hang des Menschen zum Bösen genannt werden wird.

[Bearbeiten] Krieg

… um den Krieg (diese Geisel des menschlichen Geschlechts) ja nicht aufhören zu lassen, der, ob er gleich nicht so unheilbar böse ist, als das Grab der allgemeinen Alleinherrschaft (oder auch ein Völkerbund, um die Despotie in keinem Staate abkommen zu lassen), doch, wie ein Alter sagte, mehr böse Menschen macht, als er deren wegnimmt.

[Bearbeiten] Ausgaben des Werkes

  • Immanuel Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Bettina Stangneth. 2004. ISBN 3-7873-1676-0

[Bearbeiten] Literatur über das Werk

  • Hannah Arendt: Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik. München 2006, ISBN 3-492-04694-0 (engl.: „Responsibility and Judgment“) Nachwort
  • Moshe Zuckermann (2006): Vernunft und Religion auf dem kurzen Weg missglückter Säkularisierung. In: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hg.): Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten. Münster 2006.ISBN 3-89771-740-9
  • Jacob Katz: „Kant and Judaism, The Historical Context“. In: Tarbiz 42 1991-1972), S. 219-237 (hebr.), engl. Zusammenfassung S. Vlll. (s. Jacob Katz: Frühantisemitismus in Deutschland)
  • Michael Städtler (Hg.) (2005): Kants "Ethisches Gemeinwesen". Die Religionsschrift zwischen Vernunftkritik und praktischer Philosophie. Berlin 2005.
  • Bettina Stangneth (2001): Antisemitische und Antijudaistische Motive bei Kant? Tatsachen, Meinungen Ursachen, in: H. Gronke, Th. Meyer, B. Neißer (Hg.), Antisemitismus bei Kant und anderen Denkern der Aufklärung, Würzburg 2001.
  • Frank Stäudner: Krücken für die Moralität? Skeptische Annäherungen an die Kantische Religionsphilosophie. In: Tabula Rasa, Nr. 13 v. August 1987
  • Horst Gronke, Thomas Meyer, Barbara Neißer (Hg.) (2001): Antisemitismus bei Kant und anderen Denkern der Aufklärung. Prämierte Schriften des wissenschaftlichen Preisausschreibens „Antisemitische und antijudaistische Motive bei Denkern der Aufklärung“. Würzburg: Königshausen & Neumann 2001
  • Josef Bohatec (1938): Die Religionsphilosophie Kants, Hamburg.

[Bearbeiten] Weblink

Andere Sprachen


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -