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Deutschland im Jahre Null – Wikipedia

Deutschland im Jahre Null

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Deutschland im Jahre Null
Originaltitel: Germania anno zero
Produktionsland: Italien, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1948
Länge (PAL-DVD): 78 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Roberto Rossellini
Drehbuch: Roberto Rossellini, Carlo Lizzani
Produktion: Roberto Rossellini, Alfredo Guarini
Musik: Renzo Rossellini
Kamera: Robert Juillard
Schnitt: Anne-Marie Findeisen
Besetzung
  • Edmund Moeschke: Edmund Köhler
  • Ernst Pittschau: der Vater
  • Ingetraud Hinze: Eva, Schwester von Edmund
  • Franz-Otto Krüger: Karl-Heinz, Bruder von Edmund
  • Erich Gühne: Lehrer Enning

Deutschland im Jahre Null ist der dritte Film aus einer Neorealismus-Trilogie von Roberto Rossellini. Der Film zeigt die Geschichte eines 12-jährigen Jungen, der sich im Nachkriegsdeutschland in einer Welt, die durch Hunger und Überlebenskampf geprägt ist, um den Lebensunterhalt seiner Familie kümmern muss. Der Film wurde im Sommer 1947 im zerbombten Berlin gedreht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Personen

Edmund - Er ist ständig unterwegs um für sich und seine Familie Geld und Essbares zu besorgen. In seiner Umgebung erfährt er stets von Neuem Ablehnung und Abwehr.

Der Vater - Er ist herzkrank und durch Hunger stark geschwächt. Da er zum Lebensunterhalt der Familie nichts beitragen kann, glaubt er, dass es für alle Beteiligten am besten wäre, wenn er stürbe. Er erklärt weiterhin, dass es ein Fehler war, dem Nationalsozialismus nicht entgegengetreten zu sein.

Die Schwester - Sie ist für den Haushalt zuständig und kümmert sich mit Hingabe um den kranken Vater. Abends trifft sie sich häufig mit Soldaten der Besatzungsmächte. Mehrfach wird ihr von Leuten aus ihrer Umgebung empfohlen, sich auf "mehr" einzulassen und gibt als Antwort, dass es ihr genüge, wenn sie etwas Zerstreuung finde und an jedem Abend einige Zigaretten (siehe Zigarettenwährung) mit nach Hause bringe.

Der Bruder - Er ist ein jugendlicher Kriegsheimkehrer. Er fürchtet sich davor, von den alliierten Machthabern für seinen Einsatz als Soldat bestraft zu werden und in ein Kriegsgefangenenlager gesteckt zu werden. Da er sich nicht registrieren lässt, erhält er keine Essenskarte und keine Arbeitserlaubnis. In der Familie leben daher vier Personen von drei Essenskarten.

Lehrer Enning - Er kann seinem Beruf als Lehrer nicht mehr nachgehen, da er für die Behörden im Nachkriegsdeutschland mit seinen nationalsozialistischen Auffassungen als Pädagoge nicht akzeptabel ist. Er betätigt sich in einem Ring von Pädophilen als Zulieferer und verdient Geld mit Schwarzmarkt-Geschäften.

Herr Rademacher - Ein Hausbesitzer, der vom Wohnungsamt Mieter zugeteilt bekommen hat. Er beschwert sich häufig über deren hohen Energieverbrauch. Die eigenen Energieprobleme löst er dadurch, dass er illegal Strom für den eigenen Haushalt abzweigt. Den Mitbewohnern gegenüber zeigt er sich außerordentlich misstrauisch. Edmund zum Beispiel wird von ihm verdächtigt, Geld unterschlagen zu haben.

[Bearbeiten] Handlung

Dem Film sind gesprochene Erläuterungen des Regisseurs vorangestellt. Rossellini erklärt, dass es ihm mit dem Film allein um eine objektive Bestandsaufnahme zu der Situation im Berlin des Jahres 1947 gehe. Zuletzt fügt er noch hinzu:

„Sollte jedoch jemand glauben, nachdem er diese Geschichte von Edmund Köhler miterlebt hat, es müsste etwas geschehen, man müsste den deutschen Kindern beibringen, das Leben wieder lieben zu lernen, dann hätte sich die Mühe desjenigen, der diesen Film gemacht hat, mehr als gelohnt.“

Edmund hat Arbeit beim Gräber-Ausheben auf einem Friedhof. Da er langsamer schaufelt als die erwachsenen Arbeitskräfte, fällt er auf. Es kommt heraus, dass er keine „Arbeitskarte“ hat, und er muss den Friedhof verlassen.

Auf dem Heimweg sieht er ein Pferd auf der Straße liegen, das offenbar soeben verendet ist. Sofort haben sich etliche Leute um das Tier versammelt. Einer schneidet an dem Tierkadaver herum, um an ein Stück Fleisch zu gelangen.

Zuhause angekommen erfährt Edmund, dass es Probleme mit den Stadtwerken gibt. Der Vertreter der Stadtwerke, der ins Haus gekommen ist, lässt sich jedoch mit kleinen Geschenken zu einem nachsichtigen Verhalten überreden.

Der Hauseigentümer Rademacher übergibt Edmund eine Waage, damit er sie auf dem Schwarzmarkt verkauft. Edmund gerät damit an einen Händler, der betrügerische Absichten hegt. Zuletzt hat er statt der gewünschten 300 Mark nur zwei Konservendosen bekommen und wird von Rademacher beschuldigt, das Geld unterschlagen zu haben.

Rademacher beklagt sich darüber, dass Edmunds Vater in der Nacht oft stöhnt: „Das dauernde Gejammer und Gewimmere von deinem Vater ... Warum verreckt der nicht - damit wir unsere Ruhe haben.“

Edmund begegnet seinem ehemaligen Lehrer Enning. Dieser sucht körperlichen Kontakt zu Edmund. Doch der Knabe erkennt nicht, dass Ennings Interesse sexuell getönt ist und bleibt ihm gegenüber bei einer naiv-vertrauensvollen Grundhaltung.

Edmund bekommt von Enning eine Schallplatte mit einer Rede von Hitler ausgehändigt. Er soll die Schallplatte zur Reichskanzlei tragen und dort an Soldaten der Alliierten verkaufen. Das gelingt ihm auch; von dem Erlös kann er zehn Mark behalten.

Anschliessend trifft er seine Freunde Jo und Christel. Auch diesen gegenüber muss er auf der Hut sein. Ein angebliches Stück Seife, das er von Jo verkauft bekommt, stellt sich als eine Verpackung ohne Inhalt heraus.

Ein Arzt wird zum kranken Vater gerufen und diagnostiziert Herzschwäche und einen schlechten Allgemeinzustand. Er überweist ihn in ein Krankenhaus. Dort bekommt der Vater nach langer Zeit mal wieder ordentliches Essen.

Als man den Vater aus dem Krankenhaus zurückerwartet, wendet sich Edmund mit der Bitte um Hilfe an Enning und bekommt von diesem folgenden Rat: „Um ihn am Leben zu erhalten, könnt ihr doch nicht alle verhungern. [...] Schau dir die Natur an. Die Schwachen werden vernichtet, damit die Starken bleiben. Man muss eben den Mut haben, die Schwachen verschwinden zu lassen. Darüber musst du dir klar sein, mein Junge. Es geht darum, dass wir uns retten.“

Der Vater ist wieder im Haus der Familie. Es gibt kaum was zu essen für ihn, nur ein paar Kartoffeln. Edmund bereitet dem Vater einen Tee, in den er etwas von einem Gift mischt, das er an sich genommen hat, als er den Vater im Krankenhaus besucht hat. Der Vater trinkt den vergifteten Tee und stirbt bald darauf. Die Mitbewohner, die sich an seinem Totenbett versammeln, kommen zu dem Ergebnis, dass er verhungert sei.

Edmund geht zu Enning und erklärt ihm: "Ich habe es getan." Als dem Lehrer klar wird, dass Edmund den Vater ermordet hat, packt ihn die Sorge, er könnte als Anstifter angeklagt werden. Er distanziert sich heftig von Edmund und nennt ihn ein Ungeheuer. Gleich darauf erklärt er jedoch: "Wir werden schon einen Weg finden." Edmund jedoch läuft erschreckt davon.

Er läuft durch die Straßen von Berlin. Als er versucht, sich einer Gruppe von Fußball spielenden Kindern anzuschließen, wird er abgewiesen. Für längere Zeit hält er sich in einer Ruine auf, die dem Wohnhaus seiner Familie gegenüberliegt. Er sieht und hört, dass die Schwester nach ihm ruft, antwortet jedoch nicht. Der Zuschauer hat zu diesem Zeitpunkt bereits in Andeutungen erfahren, dass er mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen. Zuletzt stürzt er sich tatsächlich aus dem Haus in den Tod.

[Bearbeiten] Interpretation

Rossellini zeichnet ein sehr düsteres Bild von den Verhältnissen im Nachkriegsdeutschland. Es wird dabei deutlich, wie seine Haltung gegenüber dem Geschehen im Deutschland des Jahres 1947 ist. Er ist ganz offenbar der Meinung, dass das Land, das er beschreibt, noch einen langen Weg vor sich hat, wenn es die Schatten der Vergangenheit loswerden will. Bei dem Jungen zumindest, den er dem Publikum vorführt, geht die moralische Verwirrung, in der er steckt, so weit, dass er sogar bereit ist, den eigenen Vater zu ermorden.

[Bearbeiten] Rezeption

In Deutschland ist der Film nur selten gezeigt worden. Der Internet-Filmkritiker Ulrich Behrens berichtet dazu:

„Jahrelang war der Film - wenn überhaupt - nur in einigen wenigen Kinos zu sehen und bis heute genießt der Streifen in Deutschland ein Schattendasein unter den Klassikern des Neorealismus aus Italien.“[1]

Die Haltung, die der Publizist Hans Habe 1949 in der Süddeutschen Zeitung dem Film gegenüber gezeigt hat, wird oft als beispielhaft gesehen:

"Rossellini pflückt in diesem Film nicht Blumen vom Grab einer Nation, er erbricht sich in den Sarg."

[Bearbeiten] Diskussion

Wenn sich heutzutage Rezensenten zu der Frage äußern, warum der Film in Deutschland abgelehnt wurde, dann gibt es die Tendenz zu erklären, die Deutschen der Fünfziger Jahre seien noch nicht aufgeschlossen für die Wahrheit gewesen.[2]

Andererseits gelten aber Kinder in jeder Gesellschaft als die Träger der Hoffnung und werden auch in der Kunst als solche dargestellt. Wenn Rossellini als Protagonisten für seinen Film ein Kind wählt und dieses zuletzt Selbstmord begehen lässt, dann werden das auch heute noch viele Menschen als ein schwer zu ertragendes Symbol für Hoffnungslosigkeit sehen.

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte

Die Idee zu dem Film hat Rossellini in Frankreich entwickelt. Da er den Titel des Films von einem Buch übernommen hat („L'An zéro de l'Allemagne" von Edgar Morin) kann man davon ausgehen, dass die Lektüre des Buchs ihn stark beeinflusst hat. Es handelte sich dabei um die Arbeit eines französischen Soziologen über das Denken der Nachkriegsdeutschen.

Rossellini hat den Film dem Andenken seines im Vorjahr verstorbenen Sohnes gewidmet. Der Sohn war an einem Blinddarmdurchbruch gestorben.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Internationales Filmfestival von Locarno 1948

  • Großer Preis für den besten Film für Roberto Rosselini
  • Preis für das beste Originaldrehbuch für Roberto Rossellini, Carlo Lizzani und Max Kolpé

[Bearbeiten] Literatur

  • Alfred Holighaus (Hg.): Der Filmkanon. 35 Filme, die Sie kennen müssen Berlin: Bertz + Fischer Verlag 2005 ISBN 3-86505-160-X
  • Dominik Schrey: "Filmen, was vorher und was nachher kommt..." – Erinnerung in Roberto Rossellinis Germania anno zero. In: Die zerstörte Stadt. Mediale Repräsentationen urbaner Räume von Troja bis Sim City. Hg. v. Andreas Böhn und Christine Mielke. Bielefeld: transcript Verlag 2007 ISBN 3899426142

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Rezension von Behrens
  2. Siehe etwa die Rezension von Behrens

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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