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Deutsche Basketballnationalmannschaft – Wikipedia

Deutsche Basketballnationalmannschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit der Deutschen Basketballnationalmannschaft der Herren. Für das Team der Damen, siehe Deutsche Basketballnationalmannschaft der Damen. Für das Team der ehemaligen DDR, siehe Basketballnationalmannschaft der DDR.
Flagge von Deutschland
Name
Deutsche Basketball-Nationalmannschaft
FIBA-Mitglied seit:
1934
FIBA-Weltranglistenplatz
9. Platz
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen: 4
Bestes Ergebnis: 3. Platz 2002
Olympische Spiele
Endrundenteilnahmen: 4
Bestes Ergebnis: 7. Platz 1992
Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen: 18
Bestes Ergebnis: Europameister 1993

Die Deutsche Nationalmannschaft im Basketball hatte ihren bisher größten Erfolg mit dem EM-Sieg 1993. Es folgte der Gewinn der Bronzemedaille bei der WM 2002 und der Silbermedaille bei der EM 2005.

1993 und 2005 wurde die Nationalmannschaft der Männer jeweils bei der Wahl zu Deutschlands Sportler des Jahres als beste Mannschaft gewählt.

Das 800. Länderspiel fand am 21. August 2004 in Bamberg statt, Gegner war Lettland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin als zum ersten Mal Basketball im Programm einer Olympiade stand, trat die deutsche Nationalmannschaft das erste Mal bei einem internationalen Turnier auf, verlor jedoch drei Gruppenspiele, das vierte wurde kampflos gewonnen weil Spanien nicht angetreten war. Deutschland schied schon in der Vorrunde aus.

Der Zweite Weltkrieg unterbrach sämtliche Basketballunternehmungen Deutschlands. Erst 1951 nahm die Mannschaft der Bundesrepublik an der 7. Basketball-Europameisterschaft teil, belegte aber nur Platz 12. Auch das einzige gesamtdeutsche Basketballteam, bestehend aus acht west- und vier ostdeutschen Spielern, war zwei Jahre später wenig erfolgreich und belegte nur Platz 14.

Der größte Erfolg in dieser Zeit gelang 1963 der Deutschen Demokratischen Republik, als sie bei der 13. Europameisterschaft in Breslau den sechsten Platz belegten. Ohne den Erfolg wiederholen zu können verabschiedete sich die DDR zehn Jahre später aus dem internationalen Basketballgeschäft.

Erst 1983 bei der Europameisterschaft und ein Jahr darauf auch bei den Olympischen Spielen belegte Deutschland den achten Platz. Bei der Europameisterschaft 1985 im eigenen Land wird Deutschland sogar fünfter. Bei der ersten Teilnahme Deutschlands an einer Weltmeisterschaft im Jahr 1986 schied Deutschland jedoch schon in der Vorrunde aufgrund ihres schlechteren Korbverhältnisses aus. 1987 reichte es bei der EM in Athen für Platz sechs.

Der fehlende Erfolg hatte unter anderem auch damit zu tun, dass es für deutsche Basketballer in der spielstärksten Liga, der NBA, zeitlich fast unmöglich war auch in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Aus diesem Grund waren wichtige Spieler wie Detlef Schrempf, Uwe Blab oder Christian Welp oft nicht verfügbar bei großen Turnieren.

Nach der Wiedervereinigung konnte das deutsche Team bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona den siebten Platz erreichen.

Bei der Europameisterschaft 1993 gelingt der deutschen Mannschaft unter Trainer Svetislav Pesic im eigenen Land ihr bis heute größter Erfolg. Hauptleistungsträger war Christian Welp, der aus den USA in die deutsche Basketball-Bundesliga zurückgekehrt war. Nach drei Siegen und drei Niederlagen in der Vor- und Zwischenrunde konnte die deutsche Mannschaft Spanien in der Verlängerung des Viertelfinales knapp mit 79:76 bezwingen. Welp sicherte im Halbfinale mit einem erfolgreichen Fernwurf in letzter Sekunde einen 76:73-Sieg gegen Griechenland. Im Finale, das in der Münchener Olympiahalle ausgetragen wurde, glich Christian Welp zuerst zum 70:70 aus um 3,9 Sekunden vor Ablauf der Zeit einen Freiwurf zum 71:70 Endstand zu verwandeln. Welp wurde der Titel Most Valuable Player (MVP) des Turniers verliehen. Die deutsche Mannschaft wurde von den deutschen Sportjournalisten zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt.

Die Nationalmannschaft kam in den Folgejahren nie mehr auch nur in die Nähe eines solchen Erfolges. Aber die Durststrecke hatte ein Ende, als das Talent Dirk Nowitzki sein Glück bei Dallas Mavericks versuchte und zu einem Superstar wurde. Er weckte neue Begeisterung für den Basketball in Deutschland und die deutsche Nationalmannschaft.

2001 waren die Deutschen im Halbfinale der Europameisterschaft gegen die Türkei nur eine Sekunde vom Einzug ins Finale entfernt als die türkische Mannschaft mit einem Buzzer Beater das Spiel in die Verlängerung brachte. Die Türkei gewann und die demoralisierten Deutschen verloren zudem das kleine Finale und landeten auf dem unglücklichen vierten Platz.

2002 machte Deutschland unter Trainer Henrik Dettmann bei der Weltmeisterschaft in Indianapolis auf sich aufmerksam. Von Nowitzkis Spiel beflügelt schied das deutsche Team erst im Halbfinale gegen den Favoriten Argentinien mit 80:86 aus. Im Spiel um Platz drei konnten die Deutschen Neuseeland mit 117:97 bezwingen und gewannen die Bronzemedaille. Dirk Nowitzki wurde zum MVP des Turniers gewählt.

Ein Jahr später erlitt die Mannschaft ihre größte Niederlage seit Jahren bei der Europameisterschaft 2003. Deutschland verpasste die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2004, durch eine 54:55 Niederlage gegen Italien. Im Anschluss daran wurde Dirk Bauermann neuer Bundestrainer.

Vor der Europameisterschaft 2005 waren dementsprechend die Erwartungen nicht besonders hoch. Der deutsche Kader war zudem geplagt von Verletzungen (vor allem Ademola Okulaja und Steffen Hamann). Niemand dachte im Traum an eine Medaille. Ein glänzend aufgelegter Dirk Nowitzki zog das Team jedoch ins Finale und besiegte mit der deutschen Mannschaft auf dem Weg dahin Favoriten wie Spanien und Slowenien. Im Finale verlor das Team zwar gegen Griechenland deutlich mit 62:78, Nowitzki wurde als bester Werfer jedoch erneut zum MVP gekürt und der Silbermedaillengewinner bekam wie 1993 den Titel „Beste Mannschaft des Jahres“ von der Presse verliehen.

Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 in Japan gewann Deutschland alle Gruppenspiele, mit Ausnahme dem gegen den späteren Turniersieger Spanien. In der K.O.-Phase spielten die Deutschen in einem ausgeglichen Spiel zuerst gegen ein starkes Team aus Nigeria und gewann am Ende mit 78:77. Im Spiel gegen Topfavorit USA konnte die deutsche Mannschaft über zwei Viertel mithalten und lagen nur einen Punkt zurück. Danach drehten die US-Amerikaner allerdings auf und das Spiel endete 65:85. Im kleinen Halbfinale vergab Deutschland in den letzten Sekunden ihren Sieg gegen Frankreich und verlor 73:75. Im Spiel um Platz 7 traf Deutschland auf Litauen, und auch da verlor Deutschland, diesmal klar mit 62:77 und wurde am Ende 8.

Bei der Europameisterschaft 2007 erreichte Deutschland in der Vorrundengruppe nach Siegen gegen Tschechien und Türkei und einer Niederlage gegen Topfavorit Litauen den zweiten Platz. In der Zwischenrunde verlor Deutschland deutlich gegen Frankreich und Slowenien. Ein Sieg gegen Italien nach guter Defensivleistung reichte dann für den Einzug ins Viertelfinale. Dort hatten die Deutschen gegen Weltmeister und Gastgeber Spanien keine Chance und verloren haushoch mit 55:83. In den Platzierungsspielen gelang Deutschland nach besserer Leistung dann doch noch zwei Siege gegen Slowenien (69:65) und Kroatien (80:71). Damit konnte die Nationalmannschaft sich für ein Ausscheidungsturnier für die Olympischen Spiele 2008 qualifizieren. Während und nach diesem Turnier wurden kritische Stimmen laut über den fehlenden Nachwuchs in der Nationalmannschaft, die zu sehr von ihrem "Superstar" Nowitzki abhängt. Dies ist umso problematischer, da Nowitzki angekündigt hat, nach einer Olympia-Teilnahme in der Nationalmannschaft zu pausieren. Auch die Zukunft von Trainer Bauermann ist unsicher, da der DBB künftig keine Doppelfunktion als Vereins- und Verbandstrainer mehr zulassen will [1].

In der Qualifikation in Athen muss sich die Deutsche Nationalmannschaft vom 14. bis zum 20. Juli 2008 gegen Griechenland, Kanada, Kamerun, Kroatien, Südkorea, Libanon, Neuseeland, Puerto Rico, Slowenien, Brasilien und die Kapverden durchsetzen. Insgesamt stehen diesen zwölf Teams drei Plätze zu den Olympische Sommerspiele 2008 zu.[2] Nach einwöchiger Vorbereitung auf Mallorca wird die Mannschaft sechs Testspiele absolvieren, bevor sie in der Qualifikation am 15. Juli gegen Kabpverden und einen Tag später gegen Neuseeland antritt.[3]

[Bearbeiten] Aktueller Kader

Trainer: Dirk Bauermann

Position Spieler Aktueller Verein
Guard Gordon Geib Bayer Giants Leverkusen
Guard Pascal Roller Skyliners Frankfurt
Guard Demond Greene Brose Baskets
Guard Dominik Bahiense de Mello Skyliners Frankfurt
Guard Robert Garrett Brose Baskets
Guard Steffen Hamann Brose Baskets
Guard Rouven Roessler Gießen 46ers
Forward Philip Zwiener Alba Berlin
Forward Konrad Wysocki Skyliners Frankfurt
Forward Ademola Okulaja Brose Baskets
Forward Sven Schultze Snaidero Udine Italien
Forward Julian Sensley TDShop.it Livorno Italien
Forward Guido Grünheid Hanzevast Capitals Niederlande
Forward Yassin Idbihi Köln 99ers
Forward Jan-Hendrik Jagla Joventut de Badalona Spanien
Forward Dirk Nowitzki Dallas Mavericks USA
Center Tim Ohlbrecht Brose Baskets
Center Patrick Femerling Alba Berlin
Center Kirsten Zöllner Skyliners Frankfurt

Stand: Juni 2008

[Bearbeiten] Rekordnationalspieler

Spieler mit 100 oder mehr Nationalmannschafts-Einsätzen: (1973–2008)

Deutschlands erster NBA-Star, Detlef Schrempf, kam auf 71 Spiele.

Siehe auch: Liste der deutschen Basketballnationalspieler

[Bearbeiten] Die Nationalmannschaft bei olympischen Sommerspielen

Jahr Austragungsort Austragungsland Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1936 Berlin Deutschland Zweite Trostrunde Tschechoslowakei 15. Platz Erste Trostrunde kampflos gegen Spanien gewonnen
1948 London Vereinigtes Königreich keine Teilnahme
1952 Helsinki Finnland keine Teilnahme
1956 Melbourne Australien keine Teilnahme
1960 Rom Italien nicht qualifiziert
1964 Tokio Japan nicht qualifiziert
1968 Mexiko-Stadt Mexiko nicht qualifiziert
1972 München Deutschland Spiel um Platz 11 Spanien 12. Platz
1976 Montréal Kanada keine Teilnahme
1980 Moskau Sowjetunion nicht qualifiziert
1984 Los Angeles Vereinigte Staaten Spiel um Platz 7 Australien 8. Platz Im Viertelfinale gegen das Dream Team der USA mit 68:111 verloren
1988 Seoul Südkorea nicht qualifiziert
1992 Barcelona Spanien Spiel um Platz 7 Puerto Rico 7. Platz Im Viertelfinale gegen das Vereinte Team gescheitert (76:83)
1996 Atlanta Vereinigte Staaten nicht qualifiziert
2000 Sydney Australien nicht qualifiziert
2004 Athen Griechenland nicht qualifiziert
2008 Beijing China

[Bearbeiten] Die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften

Jahr Austragungsort/land Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1953 Buenos Aires, Argentinien keine Teilnahme
1954 Rio de Janeiro, Brasilien keine Teilnahme
1959 Santiago de Chile, Chile keine Teilnahme
1963 Rio de Janeiro, Brasilien keine Teilnahme
1967 Montevideo, Uruguay keine Teilnahme
1970 Ljubljana, Jugoslawien keine Teilnahme
1974 San Juan, Puerto Rico keine Teilnahme
1978 Manila, Philippinen keine Teilnahme
1982 Cali, Kolumbien keine Teilnahme
1986 Madrid, Spanien Vorrunde China, Elfenbeinküste, Puerto Rico, Italien, USA Aus wegen schlechteren Korbverhältnisses
1990 Buenos Aires, Argentinien keine Teilnahme
1994 Toronto, Kanada Spiel um Platz 11 Brasilien 12. Platz
1998 Athen, Griechenland keine Teilnahme
2002 Indianapolis, Vereinigte Staaten Spiel um Platz 3 Neuseeland 3. Platz im Halbfinale gegen Argentinien verloren (80:86)
2006 Japan Spiel um Platz 7 Litauen 8. Platz im Viertelfinale gegen die USA verloren (65:85)

[Bearbeiten] Die Nationalmannschaft bei Europameisterschaften

Jahr Austragungsort/land Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1935 Genf, Schweiz keine Teilnahme
1937 Riga, Lettland keine Teilnahme
1939 Kaunas, Litauen keine Teilnahme
1946 Genf, Schweiz keine Teilnahme
1947 Prag, Tschechoslowakei keine Teilnahme
1949 Kairo, Ägypten keine Teilnahme
1951 Paris, Frankreich Classification Round II Finnland, Österreich 12. Platz
1953 Moskau, Russland Classification Round II Libanon, Rumänien 14. Platz
1955 Budapest, Ungarn Classification Round II Dänemark 17. Platz
1957 Sofia, Bulgarien keine Teilnahme
1959 Istanbul, Türkei keine Teilnahme
1961 Belgrad, Jugoslawien Classification Round II Spanien, Niederlande 16. Platz
1963 Breslau, Polen nicht qualifiziert
1965 Moskau und Tiflis, Sowjetunion Spiel um Platz 13 Rumänien 14. Platz
1967 Helsinki und Tampere, Finnland nicht qualifiziert
1969 Neapel, Italien nicht qualifiziert
1971 Essen und Böblingen, Deutschland Spiel um Platz 9 Frankreich 9. Platz
1973 Barcelona, Spanien nicht qualifiziert
1975 Belgrad, Jugoslawien nicht qualifiziert
1977 Liege, Belgien nicht qualifiziert
1979 Gorizia, Italien nicht qualifiziert
1981 Bratislava, Havírov und Prag, Tschechoslowakei Classification Round England, Frankreich, Griechenland 10. Platz
1983 Limoges, Caen und Nantes, Frankreich Spiel um Platz 7 Jugoslawien 8. Platz
1985 Karlsruhe, Leverkusen und Stuttgart, Deutschland Spiel um Platz 5 Frankreich 5. Platz
1987 Athen, Griechenland Spiel um Platz 5 Italien 6. Platz
1989 Zagreb, Jugoslawien nicht qualifiziert
1991 Rom, Italien nicht qualifiziert
1993 Karlsruhe, Berlin und München, Deutschland Finale Russland 1. Platz Christian Welp wird zum MVP des Turniers gewählt
1995 Athen, Griechenland Vorrunde Litauen, Italien, Schweden, Israel, Griechenland, Jugoslawien 10. Platz
1997 Badalona und Barcelona, Spanien Vorrunde Spanien, Kroatien, Ukraine 12. Platz
1999 Frankreich Spiel um Platz 7 Türkei 7. Platz
2001 Ankara, Antalya und Istanbul, Türkei Spiel um Platz 3 Spanien 4. Platz
2003 Schweden Elimination Round Italien 9. Platz
2005 Serbien und Montenegro Finale Griechenland 2. Platz Dirk Nowitzki wird zum MVP des Turniers gewählt
2007 Spanien Spiel um Platz 5 Kroatien 5. Platz

[Bearbeiten] Nachweise und Weblinks

  1. Bauermann kämpft um seinen Job und Nowitzki
  2. DBB-Team zur Olympia-Qualifikation nach Athen
  3. „Mission Peking“ startet für deutsche Basketballer



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