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Der Mann, der zuviel wußte (1934) – Wikipedia

Der Mann, der zuviel wußte (1934)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Der Mann, der zuviel wußte
Originaltitel: The Man Who Knew Too Much
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1934
Länge (PAL-DVD): 75 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Charles Bennett, Edwin Greenwood
Produktion: Michael Balcon
für Gaumont British Picture Corporation
Musik: Arthur Benjamin
Kamera: Curt Courant
Schnitt: H. Steward
Besetzung

Der Mann, der zuviel wußte ist ein englischer Film des Regisseurs Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1934 nach einem Orginalsujet von Charles Bennett und D.B. Wyndham-Lewis. Das 1956 von Hitchcock selbst gedrehte gleichnamige Remake wurde einer seiner bekanntesten Filme.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Bob und Jill Lawrence sind mit ihrer Tochter Betty im Skiurlaub in der Schweiz. Jill nimmt dabei an einem Schießwettbewerb im Tontaubenschießen teil. Sie lernen Louis Bernard kennen, der an einem Ballabend beim Tanz mit Jill durch eine Fensterscheibe hindurch erschossen wird. In den letzten Atemzügen bittet er Jill, in seinem Zimmer nach einer versteckten Botschaft zu suchen und diese an den britischen Geheimdienst weiterzuleiten. Bob schleicht sich in das Zimmer des Verstorbenen, findet den Zettel, wird jedoch kurz darauf von der Polizei entdeckt und zum Verhör gebeten. Dort bekommt er ein Telegramm, in dem man ihn zur Verschwiegenheit mahnt. Seine Tochter Betty wurde entführt, und man werde ihr Gewalt antun, sollte er den Inhalt des Zettels verraten. Die beiden schweigen und machen sich in London auf eigene Faust auf die Suche nach ihrer Tochter.

Einer Adresse auf dem Zettel folgend stattet Bob zusammen mit Onkel Clive einem Zahnarzt einen Besuch ab. Tatsächlich stoßen sie dort auf den Verbrecher Abott, der gerade einen Killer instruiert, einen Staatsgast zu erschießen. Bob und Clive verfolgen die beiden in eine Kapelle. Eine Sekte feiert gerade eine dubiose Messe, und die ungebeten Gäste werden erkannt. Bei dem Kampf mit dem Killer erhascht Bob einen Blick in dessen Jackentasche: eine Eintrittskarte für ein Konzert in der Albert Hall. Bob zieht seine Schlussfolgerungen. Er ruft dem flüchtenden Onkel Clive hinterher, er solle Jill telefonisch zur Albert Hall schicken. Dann wird er überwältigt.

Während Bob von Abott und dessen Bande in dem Gebäude der Kapelle festgehalten wird, tut Jill, wie ihr geheißen. Kurz bevor der tödliche Schuss auf den Staatsgast ausgeführt werden soll, schreit sie und vereitelt so den Mord. Der Killer flüchtet in das Versteck, wird jedoch von Scotland Yard verfolgt.

Mit einem Massenaufgebot versucht die Polizei, das Verbrechernest zu stürmen. Die Bande leistet jedoch erbitterten Widerstand, und es kommt zu einer wilden Schießerei. Bob gelingt es, seine Tochter zu befreien – er kann sie gerade noch aufs Dach retten, bevor er von dem Killer angeschossen wird. Dieser folgt dem Mädchen aufs Dach. Bevor er ihr jedoch etwas antun kann, holt ihn Jill mit einem sicheren Gewehrschuss vom Dach.

Gleichzeitig dazu gelingt es der Polizei, das Haus zu stürmen und Abott zu töten.

[Bearbeiten] Hintergrund

Der Mann, der zuviel wußte hat schon alle Zutaten, für die ein Hitchcockfilm später bekannt werden sollte. Ein Pärchen aus der Oberschicht, pittoreske Schauplätze, Spione und finstere Bösewichte sowie die Zeit, die eine entscheidende Rolle spielt: ein Rezept, das schon damals funktionierte. Der Film wurde Hitchcocks größter englischer Filmerfolg. Auch in Amerika war er äußerst erfolgreich und stellte die Weichen für Hitchcocks spätere Übersiedlung.

Für die Schießerei gab es ein reales Vorbild. 1911 hatte sich in London eine russische Anarchistengruppe in einem Haus verschanzt. Der Polizei gelang es nicht, die Belagerung aufzugeben, und so musste die Armee geholt werden. Der Vorfall ist in der englischen Geschichte als „Belagerung der Sidney Street“ bekannt.

Extra für diesen Film schrieb der australische Komponist Arthur Benjamin die „Storm Cloud Cantata“, die eine wichtige Rolle in der Handlung spielt. Sie fand erneute Verwendung in Hitchcocks Remake von 1956, in welchem sie von Bernard Herrmann dirigiert wurde.

Über den Unterschiede der beiden Fassungen von 1934 und 1956 angesprochen, sagte Hitchcock, die erste Fassung sei von einem talentierten Amateur gemacht worden, die zweite von einem Profi.

Der deutsche Schauspieler Peter Lorre (M – Eine Stadt sucht einen Mörder) spielte in diesem Film seine erste englischsprachige Filmrolle. Hitchcock engagierte ihn für den Film „Geheimagent“ (Secret Agent, 1936) dann noch ein weiteres Mal.

Die Darstellerin der entführten Tochter Betty, Nova Pilbeam, spielte drei Jahre später die Hauptrolle in Hitchcocks „Jung und unschuldig“ (Young and Innocent).

[Bearbeiten] Cameo

Hitchcock hat hier keinen seiner berühmten Cameo-Auftritte. Obwohl er durchaus schon in früheren Filmen auftauchte, war sein Cameo noch nicht obligatorisch.

[Bearbeiten] Kritiken

Die Handlung des Films ist zwar stellenweise etwas sprunghaft; aber die Spannung ist perfekt kalkuliert, so daß „suspense“ und Überraschungen einander raffiniert ergänzen.

Dieter Krusche, Jürgen Labenski: Reclams Filmführer, 10. Auflage, Reclam, Stuttgart 1996, S. 397

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] Literatur

  • Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Hrsg. Joe Hembus: Alfred Hitchcock und seine Filme (OT: The Films of Alfred Hitchcock). Citadel-Filmbuch bei Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4

[Bearbeiten] DVD

  • Der Mann, der zuviel wußte, Falcon Neue Medien, Nr. 0266 (die DVD hat zwar ein Cover mit dem deutschen Titel, der Film selbst ist allerdings komplett in englisch mit einblendbaren deutschen Untertiteln)

[Bearbeiten] Internet

[Bearbeiten] Weblinks


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