Creatin-Kinase
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Creatin-Kinase | |
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Synonyme |
Creatin-Phosphokinase |
EC-Nummer |
2.7.3.2 |
Kategorie | Transferase |
Substrate | Kreatin |
Produkte | Phosphokreatin |
Die Creatin-Kinase (CK, EC 2.7.3.2, auch als Creatin-Phosphokinase, CPK oder als Kreatinkinase bezeichnet; man stößt auch sehr häufig auf die falsche Bezeichnung Kreatinin-Kinase - (Kreatinin ist die Ausscheidungsform des Kreatins) ist ein Enzym, das eine N-Phosphoryl-Gruppe von Phospho-Kreatin auf ADP überträgt. Mit dieser enzymatischen Reaktion wird Adenosintriphosphat [ATP], die universelle Energiequelle in allen Zellen regeneriert. Das Enzym findet man in allen Muskelzellen und im Gehirn. Es werden vier Isoenzyme, CK-MM (Skelettmuskeltyp), CK-MB (Myokardtyp), CK-BB (Gehirntyp) und CK-MiMi (Mitochondrientyp), unterschieden. Die Gesamt-CK ist die Summe dieser vier Isoenzyme. Weil die Gesamt-CK meist NAC-stabilisiert gemessen wird, wird für Angaben der Gesamt-CK-Aktivität oft die Abkürzung CK-NAC verwendet.
Die CK ist ein wichtiges Enzym für die Diagnose von Schädigungen der Herz- und Skelettmuskulatur, die mit einem Anstieg der CK einhergehen. Die Höhe eines CK-Anstiegs und die Infarktgröße korrelieren miteinander. Da man aus der Aktivität der CK schwer zwischen Herz- und anderen Muskelzerstörungen unterscheiden kann, wird immer häufiger das Troponin zur Herzinfarktdiagnostik benutzt. Ist der Wert der CK-MB größer als 6 % der Gesamt-CK, geht man von einem Myocardschaden aus. Bevor die Möglichkeit zur Bestimmung des Troponins bestand, galt eine CK-MB-Erhöhung > 10 % zusammen mit einem charakteristischen EKG-Befund oder charakteristischen Beschwerden als sicherer Infarktnachweis.
[Bearbeiten] Labordiagnostik
In der Labordiagnostik wird die CK-Aktivität aus dem Plasma oder dem Serum bei Verdacht auf Herz- oder Skelettmuskelerkrankungen bestimmt. Die Messung der CK-Aktivität im Rahmen der Herzinfarktdiagnostik ist heute jedoch nicht mehr notwendig, da bessere Tests wie Troponin T/I oder CK-MB Masse verfügbar sind.
Referenzbereich für Messungen bei 37 °C nach IFCC:
- Frauen: <167 U/l,
- Männer: <190 U/l.
Eine Erhöhung der CK deutet auf eine Herz- oder Skelettmuskelerkrankung hin, bei der Muskelzellen geschädigt wurden. Bei allgemeinen Muskelerkrankungen, wie der Progressiven Muskeldystrophie oder Myositis, ist die CK-Aktivität auf über 25000 U/l stark erhöht. Bei einem Herzinfarkt liegt die CK-Aktivität meistens unter 7500 U/l. Jedoch können auch Jogging oder intensives Krafttraining bereits einen Anstieg der CK-Aktivität auf 1000 U/l bewirken.
Nach Operationen, Injektionen (i. m.) und Verletzungen, bei denen Muskelzellen betroffen sind, steigt die CK-Aktivität ebenfalls an. Hier ist die Aktivität abhängig von der Größe der Verletzung.
Siehe auch: Intermembranraum, Adenylat-Kinase
[Bearbeiten] Literatur
- Neumeister, Besenthal, Liebrich: Klinikleitfaden Labordiagnostik, München/Jena, Urban&Fischer, 2003 ISBN 3-437-22231-7
- Lothar Thomas: Labor und Diagnose, Frankfurt/Main, TH-Books, 2005 ISBN 3-980-52155-9
- Wallimann T, Wyss M, Brdiczka D, Nicolay K, Eppenberger HM. (1992) Intracellular compartmentation, structure and function of creatine kinase isoenzymes in tissues with high and fluctuating energy demands: the 'phosphocreatine circuit' for cellular energy homeostasis. Biochem J. 1992 Jan 1;281 ( Pt 1):21-40. Review
- Schlattner U, Tokarska-Schlattner M, Wallimann T.(2006) Mitochondrial creatine kinase in human health and disease. Biochim Biophys Acta. 2006 Feb;1762(2):164-80. Epub 2005 Sep 27. Review