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Clothianidin – Wikipedia

Clothianidin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Strukturformel
Allgemeines
Name Clothianidin
Andere Namen

(E)-1-(2-Chlor-1,3-thiazol-5-ylmethyl)- 3-methyl-2-nitroguanidin

Summenformel C6H8ClN5O2S
CAS-Nummer 210880-92-5
PubChem 213027
Kurzbeschreibung schwachgelbes, geruchloses Pulver [1]
Eigenschaften
Molare Masse 249,7 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte

1,61 g/cm3

Schmelzpunkt

178,8 °C [2]

Dampfdruck

1,3·10−10 Pa [3]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser (327 mg/l bei 20 °C), löslich in Aceton (15,2 g/l), Methanol (6,26 g/l), Dichlormethan (1,32 g/l) [3]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [4]
R- und S-Sätze R: 22-50/53
S: 13-35-46-57
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Clothianidin ist ein Insektizid und gehört zur Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide wie auch Thiametoxam und Imidacloprid (Gaucho®). Es wurde von Takeda Chemical Industries und der Bayer AG gemeinsam um 2000 entwickelt und 2004 in Deutschland zugelassen.

Nachdem es im April/Mai 2008 zu einem massiven Bienensterben im Rheintal gekommen ist, lässt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft seit dem 15. Mai 2008 die Zulassung von acht Saatgutbeizmitteln ruhen[5]. Sechs davon enthalten Wirkstoffkombinationen bei denen Clothianidin oder der ähnlichen Wirkstoff Thiamethoxam enthalten ist, eines enthält nur Clothianidin und eines nur das Schneckenbekämpfungsmittel Methiocarb.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wirkung

Clothianidin ist ein systemisches Insektizid mit Kontakt- und Fraßgiftwirkung. Es wird vor allem über die Wurzeln, aber auch über die Blätter aufgenommen und gut in der Pflanze verteilt. Es wirkt als Agonist an den nikotinischen Acetylcholinrezeptoren.[1]

[Bearbeiten] Anwendung

Das Insektizid wird gegen zahlreiche saugende und beißende Insekten, wie Blattläuse, Thripse, Weiße Fliege, in vielen verschiedenen Kulturen eingesetzt. Auf Grund seiner hohen Wurzelsystemizität soll auch ein Einsatz zur Boden- und Saatgutbehandlung möglich sein.[1]

Wie Imidacloprid eignet es sich zur Beizung von Saatgut. Clothianidin hat etwa die doppelte Wirkung von Imidacloprid. Zusätzlich soll es eine gute translaminare Verteilung zeigen, da der Wirkstoff über das Leitgewebe (Xylem) in die Blätter und Halme und dabei auch an die Blattunterseiten transportiert wird. Zu den Blattunterseiten gelangen gespritzte Pestizide in der Regel nur eingeschränkt. Der Wirkstoff entfaltet seine Wirkung bis in den Sommer hinein und wirkt gegen beißende und saugende Schädlinge. Andere Insekten, Wasserpflanzen und Fische sollen bei sachgemäßer Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis nicht oder nur sehr gering beeinflusst werden. Der bestimmungsgemäße Gebrauch clothianidinhaltiger Produkte soll nach Herstellerangaben bienenungefährlich sein. Neonicotinoide zählen lebensmitteltechnisch gesehen inzwischen zu den am häufigsten nachweisbaren Pestiziden in Nachtschattengewächsen. Die mittlere Halbwertszeit im Boden beträgt laut Bayer Crop Science 120 Tage. Der Abbau von Clothianidin im Boden nach Saatgutbeizung erfolgt über Mineralisierung. Verwendung findet es vor allem bei Mais (Westlicher Maiswurzelbohrer), Weizen und Canola.

[Bearbeiten] Kritik

Eine gegenteilige Meinung vertritt der deutsche Imkerverband, der bereits im September 2004 die folgende Stellungnahme veröffentlichte: "Die Wirkstoffe Imidacloprid, Thiaclopid und Clothianidin stehen in dringendem Verdacht für das Bienensterben verantwortlich zu sein. In einer gemeinsamen Stellungnahme rufen der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund, der Naturschutzbund (NABU), die Coordination gegen BAYER-Gefahren sowie die österreichische Umweltorganisation GLOBAL 2000 die deutsche Bundesregierung dazu auf, diesen Pestiziden bis zur Klärung aller aktuellen Erkenntnisse die Zulassung zu entziehen. Die heftige Kritik folgt einer Untersuchung der französischen Regierung durch das Comite Scientifique et Technique, die bewiesen hat, dass Imidacloprid für das weiträumige Bienensterben mitverantwortlich ist."

Die Gefährlichkeit gegenüber Bienen, bis hin zum Massensterben, wird insbesondere durch die letzten Beobachtungen der Imker in Italien und im Rheingraben [6] gestützt. In Italien wurde Clothiandin in verendeten Bienen nachgewiesen. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass der beim Säen des mit Clothiandin behandelten Saatgutes aufgewirbelte Staub auf Blütenpflanzen in der Umgebung niederrieselt und die dort sammelnden Bienen vergiftet.[7]

Inwieweit spätere Vergiftungen von Bienenvölkern durch das Sammeln des Maispollens möglich sind, ist bisher ungeklärt. Dies wird insbesondere dadurch erschwert, da im späteren Jahresverlauf zusätzliche Belastungen der Bienenvölker durch den Parasit Varroamilbe auftreten und somit mehrere Faktoren eine Rolle spielen können. Im Frühjahr und Frühsommer kann allerdings eine Schädigung durch die Varroamilbe durch die Verhältnisse der Populationsdynamik von Bienenvolk und Milbe ausgeschlossen werden.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat aufgrund eindeutiger Zusammenhänge beim Bienensterben im Rheintal (April/Mai 2008)[5] den Verkauf und die Anwendung sowie die Zulassungen von insgesamt acht Saatgut-Behandlungsmitteln gestoppt, darunter das von Bayer CropScience „Poncho“ mit dem Wirkstoff Clothianidin.[8][9]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b c Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008.
  2. EPA Factsheet (englisch)
  3. a b Clothianidin Datenblatt
  4. Sicherheitsdatenblatt von Staehler
  5. a b Informationsdiens Wissenschaft: Mit Clothianidin gebeiztes Saatgut ist nach Untersuchungen des Julius Kühn-Instituts Ursache für aktuelle Bienenschäden in Baden-Württemberg
  6. Stern.de: Mysteriöses Bienensterben im Rheintal
  7. http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/09/879311.html
  8. Stern: Bundesbehörde stoppt Bienengift
  9. Hanno Charisius: Tod im Maisfeld. Süddeutsche Zeitung Nr. 114 (17./18. Mai 2008); Seite 22]

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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