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Christian Philipp Koester – Wikipedia

Christian Philipp Koester

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Christian Philipp Koester (* 13. Februar 1784 in Friedelsheim in der Pfalz; † 29. November 1851 in Heidelberg; auch Christian Köster) war ein deutscher Maler und Restaurator.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Koesters Elten, Philipp Christian Wilhelm Koester (1744-1806) und Maria Charlotte geb. Wernborner (1750-1834), waren wohlhabend, der Vater Gerichtsrat, Notar und Weingutsbesitzer in Friedelsheim. Nach dem Besuch des Gymnasiums (in Mannheim oder Heidelberg, wohin die Familie zwischen 1794 und 1799 wiederholt vor den französischen Revolutionstruppen floh), schrieb er sich an der Universität Heidelberg als Student der „Cameralistik“ (Wirtschafts- und Verwaltungslehre) ein. Sein Interesse für Kunst führte ihn jedoch ins Atelier des Heidelberger Vedutenmalers und Kupferstechers Johann Jakob Strüdt (1773-1807), der ihn in der Landschaftsmalerei unterwies.

Nach Erlernung der Anfangsgründe bildete sich Koester zwischen 1800 und 1805 auf eigene Faust zum Maler aus. In Mannheim zeichnete er nach der Natur, in München kopierte er Bilder Claude Lorrains, ohne sich an den Kunstakademien beider Orte als Eleve eintragen zu lassen. Auch eine Studienreise in die Schweiz scheint er unternommen zu haben. Für das Jahr 1806 ist er als Hörer der Vorlesung des Heidelberger Altphilologen Karl Philipp Kayser (gest. 1827) über Sophokles' Ödipus nachgewiesen. 1807 brach er nach Italien auf und verbrachte den Jahreswechsel in Rom.

Christian Philipp Koester: Das Heidelberger Schloss, entstanden um 1818.
Christian Philipp Koester: Das Heidelberger Schloss, entstanden um 1818.

Zurück in Deutschland wohnte er 1809-13 in Friedelsheim. „Über einen Abschluss seines Studiums der Cameral-Wissenschaften wird nichts bekannt“. [1] Er malte und verkehrte in den akademischen und Künstlerkreisen der Heidelberger Romantik. 1813 lernte er dort die Gebrüder Melchior und Sulpiz Boisserée kennen und beriet sie bei der Wiederherstellung eines altdeutschen Gemäldes, worauf sie ihn als Restaurator anstellten. Er zog mit Mutter und Schwester nach Heidelberg und restaurierte zwischen 1814 und 1819 eine große Zahl von deutschen Gemälden aus dem Mittelalter und der Renaissance, die die Gebrüder Boisserée erworben hatten, um sie vor dem sicheren Verlust zu bewahren, – sehr zum Wohlgefallen Goethes, der die Sammlung 1815 besuchte. Bei dieser Gelegenheit sprach Goethe Koester seine hohe Anerkennung aus. 1819 wurde die Sammlung nach Stuttgart verlagert. Das Angebot von Melchior Boisserée, dort weiter für ihn zu arbeiten, lehnte Koester 1822 ab.

Koester war auch musikalisch begabt und spielte sehr gut Klavier. 1817 trat der dem Singkreis bei, den der Heidelberger Rechtsgelehrte Anton Friedrich Justus Thibaut zur Pflege alter italienischer und niederländischer Musik und des von den Romantikern wiederentdeckten Schatzes deutscher Volkslieder ins Leben rief. Nach dem Tode Thibauts leitete er diesen Kreis.

Mit seinem Freund und späteren Schwager Jakob Schlesinger (1793-1855), ebenfalls Maler und für die Gebrüder Boisserée tätig, reiste Koester 1821 nach Dresden. 1823 stellte er in Karlsruhe mit Erfolg erstmals eigene Werke aus. 1824 folgte er dem nach Berlin berufenen Schlesinger und erhielt die Stellung eines Restaurators an der Königlichen Gemäldegalerie, für die er Werke der neu erworbenen Sammlung Edward Sollys restaurierte. 1827-30 erschienen von ihm in Heidelberg die drei Hefte Ueber Restauration alter Oelgemälde, die heute noch zum Grundbestand der Fachliteratur zählen. [2] 1830 schlug er die ihm angebotene Dauerstellung an der Königlichen Akademie aus und begab sich zurück nach Heidelberg, wohl aus Liebe zu seiner Mutter, die er bis zu ihrem Tode betreute.

Christian Philipp Koester: Die Heidelberger Alte Brücke, entstanden um 1830.
Christian Philipp Koester: Die Heidelberger Alte Brücke, entstanden um 1830.

1833 veröffentlichte er die Zerstreuten Gedanken-Blätter über Kunst, erstes einer unregelmäßigen Folge von Heften – insgesamt erschienen fünf, das letzte 1848 –, zu welchen auch sein Berliner Freund, der Buchhändler und Antiquar Gustav Parthey (1798-1872) beitrug. Mit Parthey unternahm er 1839 eine Kunstreise in die Niederlande. Auch in Deutschland besuchte Koester viele der Kunststätten, an denen Werke alter Meister ausgestellt waren. Noch in seinen letzten Lebensjahren war er bei der Familie Boisserée in Köln zu Gast, und ließ sich von den Freunde in den Dom und die Sammlung Ferdinand Franz Wallrafs führen.

Zu den vielen Schriftstellern und Dichtern, mit denen Koester im Laufe seines Lebens in näherer Beziehung stand, gehören auch Eduard Mörike und Gottfried Keller. Mit Mörike wechselte er 1824-25 Briefe über jene geheimnisvolle junge Frau, die der zwanzigjährige Dichter liebte und als „Peregrina“ besungen hat. Sie hieß Maria Meyer, führte ein unstetes Wanderleben und hielt sich vorübergehend in Heidelberg auf. Keller, knapp dreißig, weilte dort zum verspäteten Studium und suchte Koester erstmals im Herbst 1848 auf. Er zeigte Koester seine Gedichte und Zeichnungen und bat ihn um sein Urteil. Die Unterhaltungen, die er mit ihm über Dürers Kupferstich Melencolia I führte, regten ihn zu dem 1851 veröffentlichten Gedicht Melancholie an. Die folgende, etwas burschikose Beschreibung seines Gesprächspartners gab Keller einem befreundeten Maler:

[Koester] ist ein Männchen von 3½ Fuß mit einem Höcker und eisgrauen Haaren und lebt in einer entschwundenen Welt. Er hat seinerzeit die ganze Boisseréesche Sammlung restauriert; er erzählte mir die ausführliche Geschichte derselben, denn Stück für Stück ist durch seine Hände gegangen. Er malt sonst auch Landschaften, wie man sie noch v o r Philipp Hackert malte, ist ein Goethescher Feinschmecker und höchst konservativer Ästhetiker; in unserer Künstlergesellschaft wäre er ein Prophet und venerierter Patriarch. Herr Köster schreibt auch über Kunst in einem komischen, Goethisch sein sollenden Stile und komponiert Musik. Er kennt alle Berühmtheiten der entschwundenen Jahre und sucht sich väterlich der aufkeimenden Talente anzunehmen, um sie womöglich in jene Geschmacksgleise zurückzuführen. Er haßt meinen andern Freund, den Fries, furchtbar, und es drückt ihm das Herz ab, wenn ich boshaft genug bin, zu erzählen, daß ich direkt von jenem herkomme. Indessen ist auch von diesem ehrwürdigen Überreste einer vergangenen Periode noch vieles zu lernen, und ich gehe gerne zu ihm. [3]

Koester starb am 29. November 1851, im Alter von 67 Jahren, in seinem Domizil am Heidelberger Jubiläumsplatz. Seine Grabinschrift auf dem Bergfriedhof lautete: „Suchet mich nicht hier, suchet mich in euren Herzen“.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Homepage der Gemeinde Friedelsheim
  2. Als Fotoreprint im Bd.5 der Bücherei des Restaurators im Verlag Seeman, Leipzig 2001 wieder veröffentlicht.
  3. Brief an Salomon Hegi. 28. Januar 1849. In: Gottfried Keller: Gesammelte Briefe. 4 Bände, hrsg. von Carl Helbling, Benteli, Bern 1950-54. Bd 1. S. 214.

[Bearbeiten] Literatur

  • Thomas Rudi: Christian Philipp Koester (1784-1851) Maler und Restaurator. Monographie mit kritischem Oeuvreverzeichnis. Lang. Frankfurt am Main [u.a.] 1999, ISBN3-631-32446-4

[Bearbeiten] Weblinks


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