Carl Hirnbein

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Carl Hirnbein, auch Karl Hirnbein (* 1807 in Wilhams; † 1871) war Großbauer, Agrarreformer und Politiker in Süddeutschland. Er lebte vor allem in Wilhams und Weitnau.

Nach einer Lehre in Italien und mit Kenntnissen, die er in der Schweiz erworben hatte, eröffnete Hirnbein 1830 in Wilhams eine Weichkäserei und produzierte dort den ersten Limburger aus Allgäuer Milch. Als Grundlage hierzu führte Hirnbein das damalige Allgäuer Hungerland von der nicht mehr rentablen Flachsbearbeitung und Hausweberei zur florierenden Milch- und Käsewirtschaft.^[1] Er begründete so den Wandel vom „blauen“ – vom Flachsanbau geprägten – zum „grünen“ Allgäu. Mit 1.000 Hektar Landbesitz war er schließlich einer der größten Grundbesitzer im Allgäu.

1852 erbaute Carl Hirnbein mit dem Grüntenhaus das erste Hotel in den Allgäuer Alpen und legte damit den Grundstein für einen weiteren maßgeblichen Wirtschaftsfaktor, die touristische Erschließung des Allgäus (erster Fremdenverkehrsprospekt für das Allgäu). Später gehörte er dem bayerischen Landtag an.

In einer zwischen 1934 und 1936 erschienenen Trilogie über Hirnbeins Leben nennt ihn der Priesterdichter Peter Dörfler den Patriarchen des Allgäus, den Notwender, Zwingherr und Alpkönig.

Nach Carl Hirnbein ist ein Wanderweg zwischen Missen-Wilhams und Weitnau und eine Straße in Sonthofen benannt. In Missen-Wilhams ist ihm ein Museum gewidmet. In Kempten gibt es eine Hirnbeinstraße. Dort steht auch das Haus der Milchwirtschaft; auch in Immenstadt und Wangen gibt es "Carl-Hirnbein-Straßen".

[Bearbeiten] Literatur

Peter Dörfler: Der Notwender. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1979. ISBN 3-88006-051-7
Peter Dörfler: Der Zwingherr. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1979. ISBN 3-88006-052-5
Peter Dörfler: Der Alpkönig. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1979. ISBN 3-88006-053-3