Busway
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Der aus dem englischen stammende Begriff Busway (auch Bus Rapid Transit bzw. kurz BRT) steht für eine Reihe von öffentlichen Transportsystemen, die durch infrastruktur- wie auch fahrplantechnische Verbesserungen versuchen, einen höheren Qualitätsstandard als normale Buslinien zu erreichen. Die Buswaysysteme können hierbei unterschiedliche Ansätze haben, wenn auch viele Verbesserungen von der Mehrzahl der Systeme genutzt werden. Ziel der Verbesserungen ist, sich dem Qualitätsstandard von Schienennahverkehrssystemen anzunähern, dabei aber die Kostenvorteile des straßengebundenen Verkehrsmittels Bus zu nutzen.
Der Begriff Busway wird hauptsächlich in Amerika verwendet. In Europa werden hingegen häufiger Schnell- oder sogenannte Metrobussysteme errichtet, deren Augenmerk weniger auf Infrastrukturmaßnahmen liegt, sondern bei denen durch das gezielte Auslassen von Haltestellen ein Fahrzeitvorteil erreicht wird.
[Bearbeiten] Geschichte
Pionier der Buswaysysteme ist die Stadt Runcorn in England, die in den 1950er Jahren dieses moderne Nahverkehrskonzept erstellte und in den 1960er Jahren umgesetzt hat. Es zeichnete sich durch eine Hochstraße aus, auf der die Busse in ein Einkaufszentrum hineinfuhren, das hierdurch in eine Fußgängerzone umgewandelt werden konnte.
Die Stadt Curitiba in Brasilien kann für sich beanspruchen, dieses Konzept als erstes in einer Großstadt umgesetzt zu haben. Buswaysysteme finden sich mittlerweile auf der ganzen Welt, besonders konsequente Umsetzungen wurden in Curitiba, Adelaide, Bogotá , Ottawa und Jakarta durchgeführt.
[Bearbeiten] Merkmale von Buswaysystemen
Buswaysysteme verfügen zumeist über:
- vom restlichen Verkehr abgetrennte, gesonderte Busspuren (diese können abschnittsweise auch als Hochstraßen oder im Tunnel ausgeführt sein)
- im Innenstadtbereich eigene Busstraßen, die möglichst direkt durch die Einkaufsbereiche führen
- Gelenkbusse mit einer großen Zahl von Türen zum schnelleren Fahrgastwechsel
- einen dichten Fahrplantakt mit Fahrzeugabständen von wenigen Minuten den ganzen Tag über
- Ampelvorrangschaltungen bzw. Voranmeldung an Ampelanlagen
- speziell gegenüber dem Individualverkehr abgesicherte Kreuzungsbereiche und Straßen einmündungen
- Haltestellenanlagen mit Hochflureinstiegen bzw. Niederflurfahrzeuge
- Ticketverkauf außerhalb des Fahrzeugs bereits an den Haltestellen
- Elektronische Fahrtsteuerungseinrichtungen für einen höheren Reisekomfort