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Borromeo – Wikipedia

Borromeo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Borromeo ist der Name eines italienischen Adelsgeschlechts. Die Familie stammte ursprünglich aus Padua und hieß bis zum Ende des 14. Jahrhunderts Vitaliani. 1406 wurde Vitaliano Vitaliani von seinem Onkel Giovanni Borromeo, einem reichen Kaufmann und Bankier ohne männliche Nachkommen adoptiert und übernahm die Verpflichtung, sich künftig Borromeo zu nennen. Vitaliano setzte die kommerziellen Aktivitäten seines Onkels erfolgreich fort und genoss das Wohlwollen von Filippo Maria Visconti, dem damaligen Herzog von Mailand. Dieser verschaffte Vitaliano verschiedene Lehen im Umfeld des Lago Maggiore, namentlich die Burg Arona, mit deren Besitz der Grafentitel verbunden war.Der Kernbesitz der Familie lag in der Folge am Lago Maggiore und hatte die Festung Arona zum Mittelpunkt.

Aus der Familie gingen eine Reihe von Kardinälen hervor, die sich vor allem der moralischen Erneuerung der römisch-katholischen Kirche verpflichtet fühlten:

  • Kardinal Carlo Borromeo (1538−1584), ein früher Vertreter der Gegenreformation, ist unter diesen Kardinälen der bedeutendste. Der einflussreichen Rolle des Kardinalnepots unter Pius IV. entsagte er, um sich der Reform des Erzbistums Mailand zu widmen. Er engagierte sich mit besonderem Eifer im Kampf gegen den Protestantismus und wurde von katholischer Seite bereits zu seinen Lebzeiten als vorbildlicher christlicher Kirchenfürst glorifiziert. 1602 erfolgte seine Seligsprechung; 1610 wurde er heilig gesprochen.
  • Kardinal Federico Borromeo (1564−1631) fand es schwierig, in die Fußstapfen seines berühmten Cousins zu treten. Als Jugendlicher plante er, in ein Kloster einzutreten, was sowohl seine Familie als auch sein Cousin Carlo Borromeo zu verhindern wußten. Als einflussreicher Weltgeistlicher sollte er die Interessen der Familie wahren. Zum Kurienkardinal wurde er von Sixtus V. ernannt. Innerhalb der Kurie zählte er zu den "Reformkardinälen". Die Ernennung durch Clemens VIII. zum Erzbischof von Mailand, wo sein mittlerweile verstorbener Cousin so erfolgreich wirkte, erwog Federico Borromeo abzulehnen, weil er sich der Nachfolge seines Cousins nicht gewachsen fühlte. Nachdem er doch angenommen hatte, begründete er in Mailand dann die Biblioteca Ambrosiana, der eine Künstlerakademie und eine heute noch zu besichtigende Gemäldesammlung angeschlossen sind. Ein literarisches Denkmal setzte ihm Alessandro Manzoni in seinem Roman I promessi sposi.
  • Kardinal Federico Borromeo der Jüngere (1617–1673)
  • Kardinal Giberto III. Borromeo (1615-1672)
  • Kardinal Giberto Borromeo (1671-1740)

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