Bischofssynode
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Die Bischofssynode ist ein Gremium in der Römisch-Katholischen Kirche, das von Papst Paul VI. durch das Motu proprio „Apostolica sollicitudo“ am 15. September 1965 eingerichtet worden ist. Als Zielsetzung gilt, die Beziehung zwischen Papst und Bischöfen aus aller Welt zu intensivieren und über allgemeine kirchliche Angelegenheiten zu diskutieren. Es handelt sich um ein Beratungsorgan des Papstes. Das Oberhaupt der katholischen Kirche ist nicht an die Beschlüsse der Bischofssynode gebunden. Das Gremium wird vom Papst zusammengerufen; und dieser setzt auch die zu behandelnden Fragen fest. Es wird unterschieden zwischen den Ordentlichen Generalversammlungen, den Außerordentlichen Generalversammlungen und den Sonderversammlungen.
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[Bearbeiten] Ordentliche Generalversammlungen
- 1. Ordentliche Generalversammlung, 29. September - 29. Oktober 1967; die erste Versammlung stand unter dem Thema: "Die Bewahrung und Stärkung des katholischen Glaubens: seine Integrität, seine Kraft, seine Entwicklung, seine doktrinäre und geschichtliche Kohärenz." Sie befasste sich mit unterschiedlichen Aspekten der Glaubenslehre. Im Blick auf die sich abzeichnende nachkonziliare Krise hatte der Papst das Jahr 1967/68 im Gedenken an das, der Überlieferung nach, 1900-jährige Jubiläum des Martyriums der Apostel Petrus und Paulus zum Glaubensjahr erklärt. Auf Anregung dieser Synode wurde 1969 die Internationale Theologenkommission beim Vatikan eingerichtet.
- 2. Ordentliche Generalversammlung, 30. September - 6. November 1971: "Der priesterliche Dienst und die Gerechtigkeit in der Welt". Die Synode blieb nahezu wirkungslos, obwohl (oder weil) sie eine eigene Erklärung zum Thema abgab.
- 3. Ordentliche Generalversammlung, 27. September - 26. Oktober 1974 "Die Evangelisierung in der Welt von heute" Im Anschluss an diese Vollversammlung über Fragen der Evangelisierung (vulgo: Mission) erschien erstmals ein päpstliches Lehrschreiben, das aus den Ergebnissen der Synode, aber mit eigenen Schwerpunkten des Papstes, hergeleitet wurde, das Apostolische Schreiben mit dem Titel Evangelii Nuntiandi vom 18. Dezember 1975.
- 4. Ordentliche Generalversammlung, 30. September - 29. Oktober 1977: "Die Katechese in unserer Zeit". Die letzte von Papst Paul VI. verantwortete 4. Versammlung widmete sich der Katechese; hierzu verfasste Papst Johannes Paul II. das nachsynodale Apostolische Schreiben "Catechesae tradendae" vom 19. Oktober 1979.
- 5. Ordentliche Generalversammlung, 26. September - 25. Oktober 1980: "Die christliche Familie" mit dem nachsynodalen Apostolisches Schreiben: "Familiaris consortio" (22. November 1981).
- 6. Ordentliche Generalversammlung, 29. September - 29. Oktober 1983: "Versöhnung und Buße in der Sendung der Kirche von heute"; es folgt das nachsynodale apostolische Schreiben: "Reconciliatio et paenitentia" (2. Dezember 1984).
- 7. Ordentliche Generalversammlung, 1. Oktober - 30. Oktober 1987: "Berufung und Sendung der Laien in Kirche und Welt"; danach wird das nachsynodale apostolische Schreiben: "Christifideles laici" (30. Dezember 1988) veröffentlicht.
- 8. Ordentliche Generalversammlung, 30. September - 28. Oktober 1990: "Die Priesterbildung im Kontext der Gegenwart", zusammengefasst im nachsynodalen apostolischen Schreiben: "Pastores dabo vobis" (25. März 1992).
- 9. Ordentliche Generalversammlung, 2. Oktober - 29. Oktober 1994: "Das geweihte Leben und seine Sendung in Kirche und Welt"; hiernach folgt das umfassende nachsynodale apostolische Schreiben: Vita consecrata (25. März 1996).
- 10. Ordentliche Generalversammlung, 30. September - 27. Oktober 2001: "Der Bischof als Diener des Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt"; es folgte das nachsynodale apostolische Schreiben: "Pastores gregis" (16. Oktober 2003).
- 11. Ordentliche Generalversammlung, 2. - 23. Oktober 2005 in Rom: Sie wurde noch von Johannes Paul II. einberufen und dann von Papst Benedikt XVI. bestätigt. Die Synode behandelte vor allem Fragen der Eucharistie. Erstmals gewährte Papst Benedikt den Bischöfen an jedem Sitzungstag eine Stunde freie Diskussion, in der Wortmeldungen ohne jede thematische Beschränkungen möglich waren. An der Versammlung nahmen 256 Bischöfe aus 118 Ländern teil. 177 Teilnehmer wurden in den regionalen Bischofskonferenzen gewählt, 39 nahmen aufgrund ihres Amtes teil und 40 weitere wurden von Papst Benedikt XVI. persönlich ernannt. Zwölf nichtkatholische Kirchen und kirchliche Gemeinschaften wurden eingeladen, Vertreter zur Synode zu entsenden. Hierzu wurde am 22. Februar 2007 das "Nachsynodale Apostolische Schreiben" Sacramentum Caritatis durch Papst Benedikt XVI. vorgestellt.
- Die 12. ordentliche Bischofssynode wird sich im Herbst 2008 in Rom versammeln, um das Wort Gottes im Leben der Kirche zu erörtern.
[Bearbeiten] Außerordentliche Generalversammlungen
Die erste außerordentliche Generalversammlung vom 11. Oktober – 28. Oktober 1969 bearbeitete das Thema: „Zusammenarbeit zwischen dem Hl. Stuhl und den Bischofskonferenzen". Mittelbarer Anlass für die Zusammenkunft waren diverse Stellungnahmen von Bischofskonferenzen zur Enzyklika Humanae vitae vom 25. Juli 1968.
Die zweite außerordentliche und vielleicht bedeutendste Vollversammlung der Bischofssynode vom 25. November – 8. Dezember 1985 würdigte den 20. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. Auf diese Synode geht der Auftrag zur Erstellung des Katechismus der Katholischen Kirche zurück, ein Projekt, das federführend Kardinal Joseph Ratzinger geprägt hat.
[Bearbeiten] Sonderversammlungen
Lokal begrenzte Bischofssynoden fanden für unterschiedliche Weltgegenden statt, so zum Beispiel folgende Sonderversammlungen:
- 14. – 31. Januar 1980 als eine Spezialsynode zur pastoralen Situation in den Niederlanden. Dort hatte sich seit 1966 (vgl. Holländischer Katechismus) die nachkonziliare Krise besonders gravierend ausgewirkt.
- 28. November - 14. Dezember 1991 als erste Sonderversammlung für Europa, "Auf dass wir Zeugen Christi sind, der uns befreit hat."
- 10. April - 8. Mai 1994 als Sonderversammlung für Afrika, "Die Kirche in Afrika und ihr Evangelisierungsauftrag im Hinblick auf das Jahr 2000“, Nachsynodales apostolisches Schreiben: "Ecclesia in Africa" (14. September 1995)
- 26. November - 14. Dezember 1995 als Sonderversammlung für den Libanon, "Christus ist unsere Hoffnung, erneuert durch seinen Geist, bezeugen wir einig seine Liebe", Nachsynodales apostolisches Schreiben: Ecclesia in Libanon "Eine neue Hoffnung für den Libanon" (10. Mai 1997)
- 16. November - 12. Dezember 1997 als Sonderversammlung für Amerika, "Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus - Weg der Umkehr, der Gemeinschaft und der Solidarität in Amerika", Nachsynodales apostolisches Schreiben: "Ecclesia in America" (22. Januar 1999)
- 19. April - 14. Mai 1998 als Sonderversammlung für Asien, "Jesus Christus, der Erlöser, und seine Sendung der Liebe und des Dienstes in Asien“, Nachsynodales apostolisches Schreiben: "Ecclesia in Asia" (6. November 1999)
- 22. November - 12. Dezember 1998 als Sonderversammlung für Ozeanien, "Jesus Christus und die Völker Ozeaniens: Seinen Weg gehen, Seine Wahrheit verkünden, Sein Leben leben", Nachsynodales apostolisches Schreiben: "Ecclesia in Oceania" (22. November 2001)
- 1. Oktober - 23. Oktober 1999 als zweite Sonderversammlung für Europa, "Jesus Christus, der in Seiner Kirche lebt - Quelle der Hoffnung für Europa", Nachsynodales apostolisches Schreiben: "Ecclesia in Europa" (28. Juni 2003)