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Benno Elkan – Wikipedia

Benno Elkan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Menora vor der Knesset in Jerusalem
Detail der Menora (Hesekiel)
Detail der Menora (Hesekiel)
Persephone, Denkmal auf dem Dortmunder Ostenfriedhof
Persephone, Denkmal auf dem Dortmunder Ostenfriedhof

Benno Elkan (* 2. Dezember 1877 in Dortmund, † 10. Januar 1960 in London) war der deutsch-jüdische Bildhauer, der die Große Menora vor der Knesset in Jerusalem schuf.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Er war das einzige Kind des Schneidermeisters Salomon Elkan und seiner Frau Rosalie in Dortmund. Hier ging er auch auf das Städtische Gymnasium (damals „Schola Tremoniae“) bis zum „Einjährigen[1]. Dortmund war zur Jugendzeit Elkans eine Stadt, in der sich die relativ kleine jüdische Gemeinde (1.306 von 90.000 Einwohnern im Jahre 1890[2]) erfolgreich etablieren konnte, wofür der Bau einer großen Synagoge und die Integration eines jüdischen Bereichs auf dem Ostenfriedhof Indizien waren. Soweit bekannt nahm Benno Elkan am Leben der jüdischen Gemeinde teil, war Bar Mitzwa und besuchte am Gymnasium den jüdischen Religionsunterricht.

Zur Sprachschulung besuchte er das seit 1880 bestehende Knabenpensionat „Le Rosey“ in Rolle am Genfersee. In Antwerpen übte er kurz eine kaufmännische Tätigkeit aus, brach sie aber ab, um sich zunächst in München auf der privaten Kunstschule des Malers Walter Thor auf die Aufnahmeprüfung der Kunstakademie vorzubereiten. Anschließend studierte er an der Kunstakademie Malerei bei dem Maler Johann Herterich.[3] 1900 leistete er seinen einjährigen Militärdienst ab und setzte danach in Karlsruhe sein Kunststudium fort. Aus dieser Zeit stammt auch sein Entschluss, sich fortan ausschließlich der Bildhauerei zu widmen. In Karlsruhe begegnete Elkan seiner zukünftigen Frau, der Pianistin Hedwig Einstein, der Schwester des Expressionisten Carl Einstein, die er 1907 heiratete.

Nach einer ersten Parisreise 1905 lebte er von 1906 zwei Jahre in der französischen Hauptstadt, wo er Auguste Rodin und Henri Matisse kennenlernte. In dieser Zeit baute er erste Kontakte zu seinem Förderer Karl Ernst Osthaus auf, den er auf seine Denkmale auf dem Ostenfriedhof Dortmund hinwies. 1908 bis 1911 lebte er mit seiner Frau in Rom. Hier gewinnt Elkan den Preis der Michael-Beer-Stiftung.[4] In Italien studiert Elkan die Bildhauerei der Renaissance.

1910 wird die erste Tochter Ursula geboren. Nach seiner Rückkehr aus Rom lebte Elkan von 1911 bis 1919 zunächst in Alsbach bei Darmstadt in einem eigenen Haus, wo ihn 1912 von Heidelberg aus Friedrich Burschell und Ernst Blass besuchten. 1914 wurde Elkan zum Militärdienst eingezogen. Bis zu einer Choleraerkrankung diente er als Versorgungsoffizier in Polen, später bei der Postüberwachung in Frankfurt am Main.[5]

Seit 1919 wohnte die Familie in Frankfurt, wo sich Elkan im bürgerlichen Kulturleben etablieren konnte. Bereits 1919 war er Vorsitzender des Künstlerrats, er führte ein großes Haus, in dem er zahlreiche Gäste aus dem Kulturleben empfing. Im Jahre 1919 erhielt Elkan von der Stadt den Auftrag für ein Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs. Elkan entwarf zunächst eine monumentale, 40 Meter hohe Stele mit dem Relief eines Jünglings. Daten und Fakten aus den Jahren 1913 und 1919 sollten im Vergleich die verheerenden Folgen des Weltkriegs deutlich machen.

Dieser pazifistische Entwurf wurde nicht realisiert, die Stadt Frankfurt kaufte stattdessen Elkans 1913/14 entstandene Skulptur „Heldenklage“. Am 3. Oktober 1920 wurde das Denkmal an der Ecke Kaiserstraße/Gallusanlage eingeweiht. Das Denkmal geriet in die Kritik nationaler Kreise, da es mit der Inschrift „den Opfern“ und der trauernden Mutterfigur mit der Tradition martialischer Kriegerdenkmale brach.[6]

1933 wurden viele Werke Elkans aus dem öffentlichen Raum entfernt, es folgten Hausdurchsuchungen. Mit einem Schreiben der Reichskulturkammer vom 12. Februar 1935 wurde der Aufnahmeantrag Elkans in die „Reichskammer der Bildenden Künste, Fachverband Bund Deutscher Bildhauer“ abgelehnt: „gemäss dem § 10 der ersten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 (RGBl.I S. 797) .., da Sie Nichtarier sind und als solcher die für die Schaffung deutschen Kulturguts erforderliche Geeignetheit und Zuverlässigkeit nicht besitzen.“[7] Die weitere Berufsausübung wurde ihm untersagt.

Benno Elkan bereitete daraufhin seine Emigration vor. Das genaue Datum der Ausreise nach London ist nicht bekannt, vermutlich verließ Elkan Deutschland nach dem Berufsverbot. Es gelang ihm, Werke, Modelle und Privatbesitz zumindest zum Teil mitzunehmen.

Vermutlich traf er erste Vorbereitungen hierzu bereits bei einem geschäftlichen Aufenthalt in London im Sommer 1933. Es gelang ihm, fast alle Arbeiten und Modelle sowie seinen Hausrat mitzunehmen. Die endgültige Ausreise Benno Elkans erfolgte wahrscheinlich 1935 nach dem Berufsverbot.

1960 verstarb Benno Elkan in London drei Monate nach seiner Frau.

Künstlerisch beherrschte Benno Elkan alle Gattungen von der Portraitbüste bis zur Großplastik, von der Anatomie-Illustration bis zum Grabmal. Er glänzte mit Stücken phantastischer Literatur, Reisebeschreibungen, Libretti. [8]

[Bearbeiten] Werk

Christuskopf mit Dornenkrone in der Dortmunder Marienkirche
Christuskopf mit Dornenkrone in der Dortmunder Marienkirche

Aufgrund des bewegten Lebens Benno Elkans sind die Werke weit verstreut, einige Plastiken finden sich in Elkans früherer Heimatstadt Dortmund, vor allem auf dem Ostenfriedhof Dortmund, im Museum am Ostwall und ein Christuskopf mit Dornenkrone, der sich ursprünglich am Grabmal der Familie Feuerbaum auf dem Ostenfriedhof befand, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde[9], in der Dortmunder Marienkirche.

[Bearbeiten] Büsten und Skulptur

[Bearbeiten] Medaillen

Seit 1903 bis in die 50er Jahre interessierte sich Benno Elkan für die Erstellung von Medaillen, seit 1905 erhielt er regelmäßig Aufträge auf diesem Gebiet[11], einem im 20. Jahrhundert eher seltenen Betätigungsfeld für bildende Künstler. Elkan nahm erfolglos am Wettbewerb für die Geldmünzen von 1908/9 teil.[12]

[Bearbeiten] Denkmäler

Bis auf zwei Grabmale in England stammen Benno Elkans Grabdenkmale aus der Zeit vor 1927.[13] Bis zu diesem Zeitpunkt war Elkans Tätigkeit auf diesem Gebiet derart umfangreich, dass man in Frankfurt in Abwandlung des bekanten Sprichworts gewitzelt haben soll: «de mortuis nil nisi Benno» (Über die Toten nur Benno).[14] Die Denkmale zeigen, wie etwa der Dortmunder Christuskopf oder das Grabmal „Bergpredigt“ für einen Pfarrer in Bad Godesberg, teilweise auch christliche Motive. Typisch für die Bildsprache der Grabdenkmale Elkans sind aber eher konventionelle Symbole des Todes, etwa der Schlaf, die erloschene Fackel, Urnen, der letzte Weg usw.[15] Teilweise wird auch der Verstorbene in Form einer Büste oder Medaille dargestellt.

Die Wandelnde, 1904, Ostenfriedhof Dortmund
Die Wandelnde, 1904, Ostenfriedhof Dortmund

[Bearbeiten] Leuchter

Menora vor der Knesset, Detail
Menora vor der Knesset, Detail

Von 1921-1956 schuf Benno Elkan insgesamt zehn siebenarmige Leuchter (Menorot), darunter sein bekanntestes Werk, die große Menora vor dem israelischen Parlament (der Knesset) in Jerusalem. Dabei arbeitete Elkan nur in einem Fall direkt für eine Synagogen, mehrere Arbeiten entstanden für christliche Institutionen wie die Westminster Abbey oder die Buckfast Abbey[17], was sich auch in der Darstellung von Szenen aus dem neuen Testament niederschlug.

[Bearbeiten] Publikationen und Zeichnungen

  • 1918 Polnische Nachtstücke - mit Federzeichnungen des Künstlers. München: Delphin Verlag, 1918.
  • 1919 Bernhard Fischer, Der Sektionskurs, Kurze Anleitung zur Pathologisch-Anatomischen Untersuchung menschlicher Leichen, Unter Mitwirkung von E. Goldschmid, Prosektor und Benno Elkan, Bildhauer. Mit 92 zum Teil farbigen Zeichnungen, Wiesbaden, J. F. Bergmann, 1919. Zeichnungen von Benno Elkan
  • 1926 Spanien gesehen von einem Künstler - Mit 32 Federzeichnungen des Verfassers. München: Delphin-Verlag, 1926.
  • Libretto zu dem Musikmärchen Die Prinzessin auf der Erbse von Ernst Toch (1887-1964), nach Hans Christian Andersen. Mainz: B. Schott Söhne, 1927.[1]

[Bearbeiten] Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. vgl. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 12 und S. 20
  2. vgl. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 19
  3. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 12
  4. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 13
  5. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 13
  6. Internetseite zu Frankfurt 1933-45
  7. zitiert nach Kopie des Schreibens des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste vom 12. Februar 1935, Aktenzeichen IV 407/1501, gez. E. Hönig, Faksimile auf Internetseite zu Frankfurt 1933-45
  8. (nach D. Krochmalnik)
  9. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 15
  10. Beschreibung und Abbildung in: Uwe Fleckner, Carl Einstein und sein Jahrhundert, S. 59f.
  11. vgl. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 14f.
  12. vgl. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 14
  13. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 15
  14. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 15
  15. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 16
  16. Stadtarchiv Völklingen, Völklinger Schätze, Sonderausgabe zu Benno Elkans Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges, Völklingen 2008
  17. vgl. Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan, S. 18
  18. Tausky Robert, Hiob - Ein Mann im Lande Utz und seine Wege durch die Welt, S. 114

[Bearbeiten] Literatur

  • Arbel, Naftali; Ben Hanan, Michael, High Lights of Jewish History as Told By the Knesset Menorah, Israel Biblos Publishing House 1972
  • Brumlik, Micha; Stoehr, Martin; Minnaard, Gerard; Die Menora. Ein Gang durch die Geschichte Israels. (Eine Medienmappe für Schule und Gemeinde), Wittingen 1999, ISBN 3932810066
  • Uwe Fleckner, Carl Einstein und sein Jahrhundert, Fragmente einer intellektuellen Biographie, 2006, ISBN 3050038632
  • Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter: Benno Elkan. Ein jüdischer Künstler aus Dortmund. Essen 1997, ISBN 3884746502
  • Krochmalnik, Daniel, Die jüdische Freiheitsstatue. Zum Bildprogramm der Großen Menora von Benno Elkan, in: Michael Graetz (Hg.), Ein Leben für die jüdische Kunst. Gedenkband für Hannelore Künzl (Schriften der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg), Carl-Winter-Verlag 2003, S. 215-233.
  • Menzel-Severing, Hans, Der Bildhauer Benno Elkan. Dissertation. Verlag des Historischen Vereins Dortmund, Dortmund, 1980.
  • Menzel-Severing, Hans, Benno Elkan – Ein Bildhauer zwischen Tradition und Moderne. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 69 (2003), S. 79–97
  • Nölle-Hornkamp, Iris; Steinecke, Hartmut, Westfälische Lebensstationen, Texte und Zeugnisse jüdischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Westfalen, Reihe: Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen 27, Aisthesis Verlag, November 2007, ISBN 3895286494
  • Stadtarchiv Völklingen, Völklinger Schätze, Sonderausgabe zu Benno Elkans Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges (1925 bis 1935 auf dem Völklinger Ehrenfriedhof, zerstört durch NS-Diktatur), Völklingen 2008
  • Tausky Robert, Hiob - Ein Mann im Lande Utz und seine Wege durch die Welt, ISBN 9783826027260 (zu Elkans siebenarmigen Leuchtern S. 114ff.)

[Bearbeiten] Archivalien

  • Akten im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main: Kulturamtsakte 380; Kulturamtsakte 949; S1/75, Nr. 25
  • Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste München, Bd.: 3, München 1884-1920, Eintrag Benno Elkan: Matrikelnummer: 1847, Eintritt: 13.05.1898, Stand der Eltern: Vater: Kaufmann, Konfession: israelitisch, Alter: 20, Fach bei Einschreibung: Naturklasse Herterich[2]

[Bearbeiten] Weblinks

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