Beichtstuhlverfahren
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Beichtstuhlverfahren ist die Bezeichnung für eine spezielle Verhandlungsform in der Europäischen Union, die bei schwierigen Verhandlungen im Europäischen Rat angewandt wird.
Wenn Verhandlungen in der großen Runde festgefahren sind, geht der Präsident des Europäischen Rates zu Einzelgesprächen mit dem Präsidenten/Ministerpräsidenten der einzelnen Länder über. In diesen vertraulichen Gesprächen (daher Beichtstuhl), an denen nur noch je ein Berater und ein Dolmetscher teilnehmen, lotet der Ratspräsident die Kompromissbereitschaft und den Verhandlungsspielraum der einzelnen Länder aus. So kann bei Vorhandensein einer gemeinsamen Schnittmenge aller Länder doch noch ein Kompromiss zustandekommen, ansonsten werden die Verhandlungen beendet.