Barlaam von Kalabrien
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Barlaam von Seminara (Βαρλαάμ Καλαβρός) (* nach 1250; † um 1348) war ein griechischsprachiger süditalienischer Kleriker, der im 14. Jahrhundert zur Orthodoxen Kirche übertrat und kehrte dann zum römischen Katholizismus zurück.
Barlaam beschuldigte Gregor Palamas zunächst der messalianischen Häresie, da dieser das hesychastische Gebet pflegte. (Mehr zum Streit unter Gregor Palamas.)
Drei kirchliche Synoden entschieden gegen ihn und für Palamas. Im Gegensatz zu Palamas' Lehre, dass die „Herrlichkeit Gottes“, die in verschiedenen Episoden der Bibel von Menschen gesehen wird, zu den ungeschaffenen Energien bzw. Wirkungen Gottes gehörte, lehrte Barlaam, dass es sich dabei um Geschaffenes handelte, da Gott in keiner Weise von Menschen gesehen werden könne. Nach den Synodalbeschlüssen gegen ihn verließ er Konstantinopel und kehrte vermutlich zuerst nach Kalabrien und dann zum römischen Katholizismus zurück; beim Papst in Avignon und allgemein im Italien der Renaissance hatte sein nominalistischer Humanismus bessere Chancen. Er wurde u. a. der Griechischlehrer von Petrarca, und später ernannte ihn der Papst zum Bischof der griechischen Diözese Gerace in Kalabrien.
[Bearbeiten] Literatur
- Franz Tinnefeld: Barlaam von Calabrien. In: Theologische Realenzyklopädie 5 (1980), S. 212-215
- Barlaam von Kalabrien. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Personendaten | |
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NAME | Barlaam von Kalabrien |
ALTERNATIVNAMEN | Barlaam von Seminara, Βαρλαάμ Καλαβρός |
KURZBESCHREIBUNG | griechischsprachiger süditalienischer Mönch, Bischof von Gerace |
GEBURTSDATUM | nach 1250 |
STERBEDATUM | um 1348 |