Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau
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Bahnstrecke Zwiesel-Grafenau | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke: | 906 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 5821 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 31,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bundesländer: | Bayern | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verlaufsrichtung: | Nordwest-Südost | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausbau: | eingleisig, nicht elektrifiziert | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
KBS 906: Stationen und Kunstbauwerke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau, heute Kursbuchstrecke 906, wurde ab 1884 von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen erbaut und am 1. September 1890 in Betrieb genommen. Mit 32 km Länge verbindet sie die Städte Zwiesel und Grafenau im Bayerischen Wald. Im Bahnhof Zwiesel hat sie Anschluss an die von der Bayerischen Ostbahn erbauten und am 16. September 1877 eröffneten Bayerischen Waldbahn Plattling–Bayerisch Eisenstein sowie an die 3. September 1928 eröffnete Strecke nach Bodenmais.
An der Strecke liegen noch drei Bahnhöfe, Zwiesel, Frauenau, Spiegelau, von denen heute nur noch der Bahnhof Zwiesel besetzt ist, und fünf kleine Bedarfshaltepunkte, sowie die Endhaltestelle Grafenau.
[Bearbeiten] Geschichte
Ein ursprünglich geplanter Weiterbau nach Freyung zur dortigen Ilztalbahn mit Anschluss nach Passau wurde durch den Grafenauer Widerstand einer Trassenführung über Riedlhütte und St. Oswald mit einem Bahnhof auf dem Schwaimberg verhindert. Diese versprachen sich von einem Bahnhof in der Nähe des Ortszentrums einen höheren Gewinn. So wurde die Strecke über das Grafenauer Stadtgebiet mit zwei Haltepunkten in Großarmschlag und Rosenau zum Endbahnhof geführt. Spätere Pläne, die Strecke nach Fürstenstein zu verlängern, um so eine Verbindung mit Passau herzustellen, wurden ebenso fallen gelassen.
Zu Beginn setzte man zwei Tenderloks D X ein. Bereits zwei Tage nach der Eröffnung stürzte eine der beiden Maschinen kurz vor Grafenau die Böschung hinab. Dabei entstand nur Sachschaden.
Von 1930 bis 1960 endete im Bahnhof Zwieselau die private "Waldbahn Zwieselau", die mit Dampf- und Diesellokomotiven auf einem großen Gleisnetz auf 600-mm-Spur die Holzzufuhr zur Bahnstrecke besorgte. Die entsprechenden Verladegleise sind von der DB längst abgebaut worden. Der frühere Holzverladebahnhof Klingenbrunn mit umfangreichen Gleisanlagen und Anschluss an die 600-mm-Schmalspurbahn Spiegelauer Waldbahn ist heute auf nur noch ein Gleis rückgebaut und zum Haltepunkt zurückgestuft.
Im Jahre 1953 wurde vorübergehend bis 1956 mit einem Schienen-Straßen-Omnibus die Verbindung nach Freyung hergestellt. Den Personenverkehr auf der Strecke besorgten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Uerdinger Schienenbusse, und zwar zunächst VT 95, danach VT 98. In den 80er Jahren wurde wiederholt über eine geplante Streckenstilllegung diskutiert. Um 1990 zogen oder schoben als Nachfolger der Schienenbusse Lokomotiven der Baureihe V100 ein bis zwei Nahverkerswagen mit Steuerwagen.
Ab dem 24. Mai 1993 übernahm die Regentalbahn mit ihren Esslinger Triebwagen im Auftrag der DB-Regio Bayern den Planverkehr auf der Strecke. Kurzzeitig wurden auch die zu Dieseltriebwagen umgebauten VT 09 und 10, ehemalige ETA 150 der DB, hier eingesetzt. Der Betrieb wird seit Anfang 1997 mit modernen Regio-Shuttle-Garnituren durchgeführt. Der Güterverkehr wurde am 1. Oktober 1994 eingestellt.
[Bearbeiten] Aktuelle Situation
Nachdem im Jahre 2002 die Strecke für 9,6 Millionen Euro grundlegend saniert wurde, konnte seit 2003 im Zwei-Stunden-Takt mit einer Fahrzeit von 50 Minuten gefahren werden. Im Sommer des Jahres 2007 wurde der 4,7 km lange Streckenabschnitt Zwiesel - Zwieselau für 2,3 Millionen Euro komplett erneuert.
Aktuell befindet sich der Bahnhof Grafenau im Umbau. Die Gleisanlagen sind im Zuge einer Umgestaltung des Bahnhofsareals auf ein verkürztes Gleis reduziert worden. Der auf dem Bahnhofsvorplatz gelegene Busbahnhof wurde gänzlich neu gestaltet. Ebenso wurden die Lagerhallen im unmittelbaren Bahnhofsumfeld abgerissen. Diese wurden seit der Einstellung des Güterverkehrs im Jahre 1994 nicht mehr benötigt. Auf diesen Flächen wird aktuell ein Einkaufszentrum sowie Parkgelegenheiten gebaut. Die Stadt Grafenau investiert hier insgesamt 1,3 Millionen Euro in diesen Umbau, welcher auch das nähere Umfeld umfasst. Im Jahre 2008 soll an der Haltestelle ein neuer Bahnsteig entstehen, welcher östlich des heutigen, gegenüber der Bushaltestelle gelegen sein soll. Somit werden kürzere Umsteigewege zwischen Bus und Bahn realisiert.
Es gibt Bemühungen, diesen Betrieb auf einen Stundentakt zu verdichten. Dazu müsste allerdings eine Kreuzungsmöglichkeit geschaffen werden oder die Fahrzeit halbiert werden. Heute ist lediglich mit vereinzelten Busverbindungen, in welchen Bahnfahrkarten anerkannt werden, eine Fahrtmöglichkeit zu den "Zwischentakt-Zeiten" gegeben.