Azymon
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Azymon ist das ungesäuerte (Opfer-) Brot und wird in der katholischen Messfeier des Abendmahls als Konsekrationsmaterie benutzt.
Die Frage, ob gesäuertes oder ungesäuertes Brot in der Messfeier zu verwenden sei, hat die christlichen Kirchen seit der Spätantike mehr oder weniger beschäftigt. Im 5./6. Jahrhundert setzte sich innerhalb der griechischen Reichskirche das gesäuerte Brot durch, in Armenien wurde indes Azymon verwendet, was schon 591 zu ersten Konflikten mit Byzanz führte. Im westlichen Christentum fand ab dem 9. Jahrhundert das ungesäuerte Brot zunehmend Verwendung, im 10. Jahrhundert hatte es sich dort durchgesetzt. Im 11. Jahrhundert trug die Azymenkontroverse um das gesäuerte bzw. ungesäuerte Brot in der Liturgie mit bei zur Entfremdung von östlicher und westlicher Kirche im Morgenländischen Schisma.
Im damaligen Streit um die „richtige“ Konsekrationsmaterie beriefen sich die lateinischen Christen, auch in der Kontroverse von 1053/1054, u.a. auf die Evangelien von Markus, Lukas und Matthäus, wonach Jesus Christus das letzte Abendmahl zu Beginn des Passahfestes und daher gemäß jüdischem Brauch mit ungesäuertem Brot gefeiert hatte. Gegen solch ein Judaisieren wandte sich die konstantinopolitanische Kirche, die neutestamentlich-griechisch „Brot“ (artos) in Verbindung zum gesäuerten Brot brachte und die Gültigkeit des Ungesäuerten in der Liturgie der westlichen und der armenischen Kirche bestritt. Für das Papsttum und die katholische Kirche war die Frage nach der Art der Konsekrationsmaterie jedoch zweitrangig und nur Ausdruck verschiedener Bräuche.
[Bearbeiten] Literatur
- Axel, Bayer, Spaltung der Christenheit. Das sogenannte Morgenländische Schisma von 1054 (= Archiv für Kulturgeschichte, Beih.53), 2002, Köln-Weimar-Wien 2.Aufl. 2004, S.214-221