Aschdod
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Aschdod (auch Ashdod, hebräisch אשדוד, arabisch إسدود Isdūd) ist eine Stadt in Israel mit 203.300 Einwohnern (2006).
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[Bearbeiten] Allgemeine Angaben
Aschdod liegt südlich von Tel Aviv am Mittelmeer. Die Stadt, die heute eine der größten Israels ist, wurde erst im Jahr 1956 – zunächst als Flüchtlingslager – neu gegründet. Nach der Entscheidung, Aschdod als Hafen auszubauen, erhielt es den Status einer Entwicklungsstadt. Ziel war es unter anderem, mit dem neuen Hafen den kleinen Hafen in Jaffa abzulösen.
Es besteht eine Partnerschaft mit dem Bezirk Spandau in Berlin und der französischen Stadt Bordeaux.
[Bearbeiten] Geschichte
Das historische Aschdod geht bis ins 12. oder 11. vorchristliche Jahrhundert zurück. Es liegt 3 km südlich der modernen Stadt und war ehemals eine der Städte in der Pentapolis der Philister (Jos. 13,3). Nach biblischer Darstellung (1 Sam 5,1 EU) brachten die Philister die Bundeslade, welche sie von den Israeliten erbeutet hatten, über Aschkelon nach Aschdod[1] und stellten sie in den Tempel ihres Gottes Dagon. Sargon II. eroberte die Stadt 712 v. Chr. Sie wurde mit Deportierten besiedelt, denen ein assyrischer šut reši vorstand. Ab dem 7. Jahrhundert war Aschdod ein selbstständiger Stadtstaat; ab der Perserherrschaft im 6. Jahrhundert wuchs auch die Bedeutung als Hafenstadt. Die Besiedlung ist bis in die byzantinische Zeit zu verfolgen.
Vor der Gründung des modernen Aschdod befand sich im Bereich des Ortes ein arabisches Dorf namens Isdud (إسدود Isdūd). Im Israelischen Unabhängigkeitskrieg konnten ägyptische Truppen bis dorthin vordringen. Das arabische Dorf wurde während des Krieges zerstört.
[Bearbeiten] Herrscher
- Ahimilki unter Sargon II.
[Bearbeiten] Das moderne Aschdod
Die Stadt ist heute für viele Güter der wichtigste Ausfuhrhafen Israels neben Haifa; Anlagen für die Personenbeförderung bestehen dagegen nicht. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist die Erdölindustrie, Chemische Industrie, Fahrzeugbau und die Diamantschleifereien.
Vor der Küste Aschdods liegt die versenkte MV Peace, ein ehemaliges Frachtschiff, das dem Radiosender Voice of Peace als Sendestation diente.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Haim Revivo, israelischer Fußballspieler
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Bahía Blanca, Argentinien
[Bearbeiten] Terroranschläge
Am 14. März 2004 wurden zwei Selbstmordanschläge mit 10 Toten und 16 Verletzten im Hafen von Aschdod verübt.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ In der Septuaginta und entsprechend in der Vulgata trägt Aschdod die Namensform Αζωτος bzw. Azotus. Es bestand ein gleichnamiges römisch-katholisches Titularbistum.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 31° 47' 52" N, 34° 39' 1" O