Apia
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Apia ist die Hauptstadt von (West-)Samoa. Die Stadt liegt an der Nordküste der Insel Upolu und verfügt über den einzigen Hafen des Landes mit internationaler Bedeutung. In Apia leben etwa 45.000 Menschen (Zählung 2001).
Apia hat sich in den letzten zehn Jahren vom verschlafenen Städtchen kolonialer Prägung zu einer modernen lebendigen Stadt entwickelt. Das Stadtbild wird von vielen neuen Bauten bestimmt, die den erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung Samoas widerspiegeln. So gab es hier die erste Filiale einer US-amerikanischen Schnellimbißkette in der Südsee. Einkaufspassagen, Banken und Versicherungsgebäude zeigen die Entwicklung ebenso wie eine früher kaum vorstellbare Vielfalt an Läden, neuerdings sogar Straßencafes und eine kleine Fußgängerzone. Geldautomaten, Handys und Internetcafés sind überall zu finden; ebenso hat sich der Autoverkehr zu internationaler Dimension entwickelt.
Die - häufig verfallenden - Bauten aus der Kolonialzeit wurden zum größten Teil abgerissen; zuletzt das alte Zollhaus, das einem Parkplatz wich.
Die Stadt ist das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes. Dort konzentrieren sich alle über den alltäglichen Bedarf hinausgehenden Handelsaktivitäten und Dienstleistungen. Am Rande der Stadt (Vaitele) wurde ein ausgedehntes Industriegebiet etabliert, wo neben Autozubehörteilen (Yazaki Samoa) auch Strickwaren (Pullover) für den Weltmarkt gefertigt werden, außerdem Getränke (Bier, Erfrischungsgetränke) für den lokalen Markt und den Export.
Auf einem Hügel (Mount Vaea) oberhalb der Stadt liegt der Schriftsteller Robert Louis Stevenson begraben.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte von Apia als dem größten Hafen Samoas ist gleichzeitig die Geschichte der Kanonenbootpolitik im Konflikt um Samoa. Der Zyklon vom 13. bis 17. März 1889 führte zum Verlust sämtlicher vor Ort befindlicher sechs Kriegsschiffe der Gegner Deutschland und USA im Hafen von Apia. Gut über zweihundert Seeleute ließen ihr Leben. Die Parteien verständigten sich daraufhin in der Konferenz von Berlin (1889) zunächst zu einer friedlichen gemeinsamen Verwaltung von Samoa unter einem gemeinsam eingesetzten König. Daneben sanken auch alle zivilen Handelsschiffe in der Bucht. Lediglich einem englischen Kriegsschiff gelang aufgrund seiner äußerst starken Maschine die Flucht vor dem Unwetter auf die freie See.
Koordinaten: 13° 49′ 53″ S, 171° 45′ 7″ W