Amt Angermund

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Das Wappen von Angermund

Das Amt Angermund war eine Verwaltungseinheit und Teil des historischen Territoriums Berg. Das Amt Angermund bildet bis heute eine geographische und kulturelle, jedoch heute keine politische und adminstrative Einheit mehr.

[Bearbeiten] Geographie

Das bergische Amt Angermund entsprach weitestgehend dem Gebiet um den Angerbach, einem 35,8 km langen rechtsrheinischen Zufluss zum Niederrhein. Im Norden wurde das Amt Angermund begrenzt durch die Stadt Duisburg, im Nordwesten durch die Stadt Uerdingen, im Osten durch die Reichsabtei Werden mit Kettwig an der Ruhr und im Süden durch die Stadt Düsseldorf.

[Bearbeiten] Geschichte

Am südlichen Ende des alten Ortskerns von Düsseldorf-Angermund befindet sich die Burg Angermund aus dem 14. Jahrhundert. Sie war die nördlichste Bastion der Grafen von Berg und Sitz des Amtmanns zu Angermund. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1188. Der Name der Erstnennung war Castrum Angermunt et curiam. Die Freiheit Angermund (der Ort nahe der Burg) entwickelte sich spätestens im Jahr 1423.

St.-Dionysius-Kapelle zwischen Mündelheim und Wittlaer von 1723

Um 1500 wurden vom Amt Angermund die heute zu Düsseldorf gehörenden Dörfer Angermund, Wittlaer, Kalkum, Bockum (bei Wittlaer), Kaiserswerth, Rath, die heute zu Duisburg gehörenden Dörfer Mündelheim, Huckingen, Großenbaum und Rahm, die heute zum Kreis Mettmann gehörenden Ortschaften Velbert, Heiligenhaus, Lintorf, Ratingen, sowie kleinere südliche Teile der heutigen Stadt Mülheim an der Ruhr verwaltet.

Gerichtswesen im Amt Angermund

Das zuständige Gericht für das Amt Angermund lag in Kreuzberg in der Nähe von Kaiserswerth, in einem Ort mit einer eigenen alten Pfarrkirche. Es war eines der bedeutendsten Gerichte der Grafschaft Berg. Schon im 12. Jahrhundert ist hier ein Grafengericht erwähnt, das sich unter dem Vorsitz des fürstlichen Amtmanns entwickelte. Der ganze Ort Kreuzberg ist um 1700 bei der Belagerung von Kaiserswerth im spanischen Erbfolgekrieg untergegangen.

Der Amtmann von Angermund war als Beamter des Landesherrn auch Vorsitzende des Schöffengerichts in Düsseldorf und Amtmann von Düsseldorf, bis seit etwa 1335 in seiner Vertretung ein Schultheiß Gerichtsvorsitzende in düsseldorf wurde. Erst 1371 löste Graf Wilhelm von Berg Düsseldorf aus dem Verband des Landgerichts Kreuzberg und erst damit erhielt Düsseldorf die volle Gerichtshoheit.

Nach der Umwandlung des Herzogtums Berg in ein Großherzogtum im Jahre 1806 verlor der Amtssitz immer weiter an Bedeutung. 1815 wurde das Großherzogtum Berg zunächst zur Provinz Großherzogtum Niederrhein und 1822 zur Rheinprovinz, einer der Provinzen, die von 1822 bis zu seiner Auflösung den Staat Preußen bildeten. Im Gebiet des historischen Amts Angermund löste die britische Militärregierung am 23. August 1946 die Provinzen des Lands Preußen auf, aus denen sich das Land Nordrhein-Westfalen bildete.