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Abstimmungsgebiet Allenstein – Wikipedia

Abstimmungsgebiet Allenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bei der Volksabstimmung in Ostpreußen (Abstimmungsbezirk Allenstein) am 11. Juli 1920 wurde über die nationale Zugehörigkeit des südlichen Ostpreußen abgestimmt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Nach Ende des 1. Weltkriegs und der staatlichen Neugründung Polens war die Grenzziehung zwischen Polen und dem Deutschen Reich unklar. Der Versailler Vertrag bestimmte daher Volksabstimmungen in den südlichen Kreisen Ostpreußens, den östlich der Weichsel gelegenen Teilen Westpreußens (Abstimmungsgebiet Marienwerder) sowie Oberschlesiens.

Nach den Regelungen des Versailler Vertrags wurde das Abstimmungsgebiet entmilitarisiert und einer dem Völkerbund unterstehenden Abstimmungskommission unterstellt. Diese übernahm am 12. Februar 1920 die Verwaltung des Abstimmungsgebiets und stationierte britische und italienische Truppen zur Überwachung der Abstimmung.

Deutschland und Polen entfalteten daraufhin eine intensive Kampagne, um für die jeweilige nationale Zugehörigkeit zu werben. Unter dem Dach des „Ostdeutschen Heimatdienstes“ waren verschiedene Organisationen mit insgesamt rund 220.000 Mitgliedern zusammengeschlossen, um für den Verbleib bei Deutschland zu werben. Die polnische Seite organisierte sich im „masurischen Abstimmungskomitee“ unter dem Vorsitz von Juliusz Bursche, dem späteren Bischof der evangelisch-augsburgischen Kirche in Polen.

Wahlberechtigt waren alle Einwohner des Abstimmungsgebiets, die älter als 20 Jahre waren und die dort vor dem 1. Januar 1905 Geborenen. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche Masuren, die im Rahmen der Industrialisierung insbesondere in das Ruhrgebiet abgewandert waren, an der Abstimmung teilnahmen.

Diese Regelung soll, ebenso wie die Festsetzung der Abstimmungsalternativen Ostpreußen/Polen (nicht Deutschland/Polen) auf eine Forderung der polnischen Delegation in Versailles unter der Leitung von Roman Dmowski zurückgehen, die sich insbesondere von der Teilnahme der als polnische Minderheit angesehenen Ruhrpolen bessere Chancen versprach.

[Bearbeiten] Rahmenbedingungen der Volksabstimmung am 11. Juli 1920

Deutschland hatte nach dem 1. Weltkrieg erhebliche Reparationen zu zahlen und war daher im Gegensatz zu seinen Nachbarn mit hohen Schulden belastet, allerdings – außer in Ostpreußen – kaum Zerstörungen durch das Kriegsgeschehen. Deutschlands Energiereserven (Kohle) wurden von den Alliierten kontrolliert und die Industrie lag am Boden. Die politische Lage des deutschen Staates waren durch politische Unruhen wie den Kapp Putsch unsicher. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation war für die Masuren im Deutschen Reich nicht zu erwarten, weshalb die deutsche Seite im Wahlkampf nur auf die ebenso existierenden polnischen Schwierigkeiten hinweisen konnte [1]. Allerdings hatte das Deutsche Reich trotz seiner Schwierigkeiten zur Behebung der Kriegsschäden in Ostpreußen großzügige Kredite gewährt.

Polen befand sich im polnisch-sowjetischen Krieg in der Defensive und die Aussicht, Teil eines Staates zu werden, der sich gerade in einem Krieg befand, war wenig verlockend. Die materiellen Aussichten waren trotz gegenteiliger polnischer Propaganda ungewiss. Aufgrund dieser Fehleinschätzungen wurden polnischerseits die Vorbereitungen des Plebiszits nur ungenügend betrieben, wobei allerdings zu vermerken ist, dass die Beibehaltung der deutschen Verwaltungsstrukturen einen zusätzlichen Nachteil für die polnischen Bemühungen darstellte.[2] [3].

[Bearbeiten] Ergebnisse

Landkreis für Ostpreussen für Polen
Oletzko/Olecko 99,993 % 0,007 %
Lötzen/Gizycko 99,97 % 0,03 %
Sensburg/Mragowo 99,93 % 0,07 %
Lyck/Ełk 99,88 % 0,12 %
Johannisburg/Pisz 99,96 % 0,04 %
Ortelsburg/Szczytno 98,51 % 1,49 %
Neidenburg/Nidzica 98,54 % 1,46 %
Osterode/Ostroda 97,81 % 2,19 %
Allenstein/ Olsztyn 86,53 % 13,47 %
Rößel/Reszel 97,90 % 2,10 %
  • Wahlberechtigte: 425.305
  • Abgegebene Stimmen: 371.189
  • Wahlbeteiligung: 87,31 %

Endergebnis:

  • Ostpreussen 363.209
  • Polen: 7.980

Damit stimmten 97,89 Prozent für den Verbleib bei Ostpreußen und Deutschland, 2,11 Prozent stimmten für einen Anschluss an Polen. Die unmittelbar an der Grenze liegenden Dörfer Klein Lobenstein, Klein Nappern und Groschken im Kreis Osterode stimmten mehrheitlich für einen Anschluss an Polen und wurden an Polen abgetreten. Das zum Landkreis Neidenburg zählende Gebiet um Soldau wurde ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten. Grund hierfür war die durch Soldau verlaufende Preußische Ostbahnlinie Danzig-Warschau.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Kossert, Andreas, "Masuren, Ostpreussens vergessener Süden", Pantheon 2006, Seite 247
  2. Berichte/htm/2000/54-00.htm AHF-Information Nr. 54: Die Volksabstimmung 1920 - Voraussetzungen
  3. Robert Kempa:Jugendzeit in Ostpreussen

[Bearbeiten] Literatur

  • Max Worgitzki, Adolf Eichler; Wilhelm Frh. von Gayl, Geschichte der Abstimmung in Ostpreußen : Der Kampf um Ermland u. Masuren, Leipzig 1921
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