Olecko
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Olecko | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |||
Landkreis: | Olecko | |||
Fläche: | 11,42 km² | |||
Geographische Lage: | 54° 2′ N, 22° 30′ OKoordinaten: 54° 2′ 0″ N, 22° 30′ 0″ O | |||
Einwohner: | 16.134 (30. Juni 2007[1]) | |||
Postleitzahl: | 19-400 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | |||
Kfz-Kennzeichen: | NOE | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Ełk–Gołdap | |||
Nächster int. Flughafen: | Danzig Szczytno-Szymany |
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Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | |||
Gemeindegliederung: | 44 Ortschaften | |||
Fläche: | 266,6 km² | |||
Einwohner: | 21.426 (30. Juni 2007) | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Wacław Olszewski | |||
Adresse: | pl. Wolności 3 19-400 Olecko |
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Webpräsenz: | www.olecko.pl |
Olecko [ɔˈlɛtskɔ] (deutsch bis 1928 Marggrabowa (umgangssprachlich auch Oletzko), 1928–45 Treuburg) ist eine Stadt im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren in der Nähe von Ełk und Suwałki. Sie liegt an der Mündung des Flusses Lega (früher Oleg) in den Jezioro Oleckie Wielkie (Großer Oletzkoer See, 1928–1945 Großer Treuburger See) an dessen westlichem Ufer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stadt Marggrabowa oder Oletzko wurde am 1. Januar 1560 vom Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach gegründet. Marggrab ist eines der zahlreichen deutschen Lehnwörter im Polnischen und bedeutet Markgraf. Bereits 1544 hatte an dieser Stelle eine, 1599 erstmals erwähnte, Jagdhütte namens Oletzko bestanden. Auf einer der Stadt vorgelagerten Halbinsel zwischen Lega und See wurde 1619 das Schloß Oletzko errichtet. 1709 erlag der größte Teil der Einwohner einer Pestepidemie (1100 Tote, 98 Überlebende).
Die Stadt war von 1818 bis 1945 Sitz eines eigenen preußischen Landkreises Oletzko.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges fand 1920 im Abstimmungsgebiet Allenstein / Masuren eine Volksabstimmung statt, in der sich die Bevölkerung für eine Zugehörigkeit zu Ostpreußen oder aber zu Polen entscheiden sollte. Im Kreis Oletzko wurden nur zwei von 28.627 Stimmen für Polen abgegeben, aus diesem Grunde wurde die Stadt am 21. Dezember 1928 in "Treuburg" umbenannt. 1933 wurde dann auch der Kreis in „Kreis Treuburg“ umbenannt; diese Umbenennung beendete die jahrzehntelange Verwirrung um die unterschiedlichen Namen von Stadt (Marggrabowa) und Kreis (Oletzko). Sie wurde von der Bevölkerung begrüßt – ganz im Gegensatz zu den späteren Umbenennungen durch die Nationalsozialisten, die ab 1938 die traditionellen masurischen und altpreußischen Namen vieler Orte der Umgebung durch historisch nicht gerechtfertigte, „rein deutsche“ Bezeichnungen ersetzten.
Anfang 1945 wurde die Stadt kampflos von der Roten Armee eingenommen. Trotzdem kam es zu einigen Zerstörungen. Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen. Durch eine Verwaltungsreformen kam der Ort 1975 zu der neu gebildeten Wojewodschaft Suwałki, 1999 dann zu der Wojewodschaft Ermland-Masuren.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen:
1875: 4.212
1890: 4.887, davon 108 Katholiken; 86 Juden 100 Polen
1910: 5.391
1939: 7.118
2000: 16.128
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Der Marktplatz der Stadt hat eine Größe von sieben Hektar, er galt damit vor 1945 als größter Marktplatz Deutschlands. In seinem nördlichen Teil steht auf einem baumbestandenen Hügel die Kirche der Stadt, früher evangelisch-lutherisch, heute katholisch. Die heutige Kirche wurde nach der Zerstörung 1945 in den 1980er Jahren in den Dimensionen des Altbaus neu errichtet.
[Bearbeiten] Verkehr
Der am westlichen Ende der Stadt gelegene Bahnhof ist ein regionaler Eisenbahn-Knotenpunkt. 1879 eröffnete die Preußische Ostbahn die Strecke Gołdap−Ełk Es folgten 1908 bzw. 1918 die Staatsbahnstrecken nach Kruklanki (Kruglanken) und Suwałki. Die Treuburger Kleinbahnen nach Mieruniszki (Mierunsken) − Garbassen und Schwentainen bei Sulejki (Suleiken) sind mittlerweile stillgelegt und z. T. abgebaut.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Kurt Blumenfeld, Zionist
- Arthur Zimmermann, Diplomat
[Bearbeiten] Gmina
Die Stadt- und Landgemeinde Olecko besteht aus folgenden Ortschaften:
polnischer Name | deutscher Name (bis 1945) |
polnischer Name | deutscher Name (bis 1945) |
polnischer Name | deutscher Name (bis 1945) |
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Babki Gąseckie | Babken, Kirchspiel Gonsken 1938-45 Babeck |
Jaśki | Jaschken 1938-45 Jesken |
Raczki Wielkie | Groß Retzken |
Babki Oleckie | Babken, Kirchspiel Marggrabowa 1938-45 Legenquell |
Judziki | Judzicken 1938-45 Wiesenhöhe |
Rosochackie | Rosochatzken 1938-45 Albrechtsfelde |
Biała Olecka | Bialla 1903-45 Billstein |
Kijewo | Kiöwen | Sedranki | Seedranken |
Borawskie | Borawsken 1938-45 Deutscheck |
Kolonia Olecko | Siejnik | Elisenhöhe | |
Borawskie Małe | Klein Borawsken 1938-45 Kleindeutscheck |
Kukowo | Kukowen 1938-45 Reinkental |
Skowronki | Birkenort |
Dąbrowskie | Dombrowsken 1938-45 Königsruh |
Leck | Ślepie | Schlepien 1938-45 Schlöppen |
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Dąbrowskie-Osiedle | Łęgowo | Lengowen 1938-45 Lengau |
Świdry | Schwiddern | |
Dobki | Dopken 1938-45 Markgrafsfelde |
Lenarty | Lehnarten | Szczecinki | Sczeczinken 1916-45 Einhorn |
Doliwy | Doliwen 1938-45 Teichwalde |
Lesk | Legahof | Wólka Kijewska | Kiöwenhorst |
Duły | Dullen | Lipkowo | Lindenhof | Zabielne | Sabielnen 1938-45 Podersbach |
Gąski | Gonsken 1938-45 Herzogskirchen |
Możne | Moosznen 1936-38 Mooschnen 1938-45 Moschnen |
Zajdy | Sayden 1938-45 Saiden |
Giże | Giesen | Olecko | Marggrabowa 1928-45 Treuburg |
Zatyki | Sattycken 1938-45 Satticken |
Gordejki | Gordeyken 1938-45 Gordeiken |
Olszewo | Olschöwen 1933-45 Erlental |
Zielonówek | Grüneberg |
Gordejki Małe | Klein Gordeyken 1938-45 Kleingordeiken |
Pieńki | Stobbenorth 1928-45 Stobbenort |
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Imionki | Prostkergut | Plewki | Plöwken |
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Stadt (mehrsprachig)
- Zur Stadtgeschichte