5%-Block
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Der 5%-Block war ein Wahlbündnis rechter politischer Gruppierungen, das erfolglos zur Bundestagswahl 1976 antrat.
Unter dem Namen 5%-Block (5%-Block-Partei) versuchten Mitglieder aus neun verschiedenen politischen Kleinparteien des rechten (bzw. rechtsextremistischen) [1] politischen Spektrums, unter Führung von Otto F. Schönbeck eine gemeinsame Wahlliste zur Bundestagswahl 1976 aufzustellen, um die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden. Programm war die Ablehnung der im Bundestag vertretenen Parteien, das Eintreten für ein „Europa der Nationen“ und ein Aufgreifen der Umwelt- und Lebensschutzproblematik. Da die politischen Differenzen überwogen, schaffte es die Organisation nicht, Landesverbände aufzubauen. Die Zahl der Mitglieder betrug etwa 200[2].
Zur Bundestagswahl 1976 trat der 5%-Block mit nur einer Landesliste mit sechs Kandidaten in Bayern [3] und fünf Wahlkreisbewerbern (drei in Bayern, darunter Erika Herbst als Direktkandidatin ohne Landeslistenplatz im Wahlkreis 228 Erlangen, sowie je einem in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) an. Er erreichte damit 985 Erststimmen und 2 940 Zweitstimmen (0,0 %).
Wegen seiner Erfolglosigkeit löste sich der 5%-Block kurz danach auf, ohne eine Nachfolgeorganisation zu hinterlassen.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Aktionsgemeinschaft Vierte Partei mit ähnlicher Programmatik.
[Bearbeiten] Literatur
- Richard Stöss: Unabhängige Arbeiter-Partei, in: ders. (Hrsg.): Parteien-Handbuch. die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Opladen: Westdeutscher Verlag 1984 S. 2352 Fußnote 55 ISBN 3-531-11592-8
- Peter Schindler: Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949 bis 1999, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1999 S. 111 ISBN 3-7890-5928-5
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datenhandbuch, S. 111
- ↑ R. Stöss, Parteien-Handbuch, Einleitung (Tabelle Antidemokratische Parteien), S. 242
- ↑ Das Parlament Nr. 39-40 vom 25. September 1976, S. 23