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Ästhetische Bildung – Wikipedia

Ästhetische Bildung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Ästhetische Bildung hat einen kulturphilosophischen Hintergrund in Friedrich Schillers Schrift „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795). Der Begriff Ästhetische Bildung bezeichnet einen Ansatz der Pädagogik mit ästhetischen Medien, bei dem sinnliche Erfahrungen Ausgangspunkt von Bildung und Entwicklung des Menschen sind. Damit sind nicht nur Erfahrungen gemeint, die an künstlerischen Werken gemacht werden können: Im Sinne der Herkunft des Wortes Ästhetik aus dem Griechischem (gr. aísthesis: sinnliche Wahrnehmung) zielt die Ästhetische Bildung auf die Bildung der reflexiven Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit in allen Lebensbereichen. Ästhetische Bildung versteht Bildung nicht in erster Linie als Wissensaneignung, bei der das Denken der Wahrnehmung übergeordnet ist, sondern als Ergebnis sinnlicher Erfahrungen, die selber Quelle von Wissen und Erkenntnis sein können.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Die Idee von der ästhetischen Bildung des Menschen geht auf Friedrich Schiller zurück, der sie 1795 in seinem Werk „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ einführte. Er war der Auffassung, dass sich der Mensch im ästhetischen und spielerischen Handeln verwirklicht. So heißt es bei ihm: "...der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt...".

Im 20. Jahrhundert findet diese Idee eine Verwirklichung in der Reformpädagogik und schließlich dem Bauhaus in Konzepten zur kulturellen Förderung und Bildung des Menschen. In Hinblick auf eine neue Pädagogik legt John Dewey als einer der ersten dar, dass es sich beim Lernen um einen aktiven Prozess handelt und dass Denken eine Methode der bildenden Erfahrung ist[1]. Die interaktive Anwendung von ästhetischen Medien eröffnet neue Möglichkeiten, die Welt wahrzunehmen und mit ihr in Beziehung zu treten[2]. In Montessorischulen und Waldorfschulen bilden solche Erkenntnisse seit Jahrzehnten die Grundlage der Pädagogik[3]. Ästhetische Bildung steht dabei einem auf reine Wissensvermittlung ausgerichteten Bildungsangebot gegenüber.

Die Ästhetische Bildung gründet auf der Überzeugung, dass sich der Mensch in der kreativen Auseinandersetzung mit der Umwelt entwickelt. Dabei kann sie sich stützen auf die Theoriebildung in der Psychologie[4] und Entwicklungspsychologie[5]. Bildungsangebote zur musikalischen und ästhetischen Früherziehung haben hier ihre Grundlage.

Glockenspiel
Glockenspiel

Der musikalischen Früherziehung widmet sich das Orff-Schulwerk[6], das auf der Überzeugung beruht, "dass Musizieren und Tanzen elementare Ausdrucksformen des ganzen Menschen, all seiner körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte sind, dass Sprache, Tanz und Musik für das Kind ein noch nicht differenziertes Handlungsfeld ist, dass zum Singen von Anfang an auch das Spielen auf Instrumenten kommt und dass zum Wiedergeben von gehörter oder notierter Musik oder zum Tanzen tradierter Formen auch das Selbsterfinden und -gestalten gehört"[7].

Neben der Entwicklungsförderung von Kindern eröffnet die Ästhetische Arbeit aber auch Menschen mit einer kognitiven Behinderung oder in sozialen Brennpunkten Möglichkeiten der sozialen Integration.

Konzepte der Ästhetischen Bildung sind verwandt mit pädagogischen und kulturanthropologischen Konzepten künstlerischer Therapien und der Kunsttherapie.

[Bearbeiten] Ästhetische Bildung in der Praxis

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten ästhetischen Gestaltens in der pädagogischen Praxis: bildnerisches Gestalten, Musizieren, plastisches Gestalten, Werken, Theater spielen oder die Arbeit mit neuen Medien. Neben reformpädagogischen Einrichtungen z.B. der Waldorf- oder Montessoripädagogik gibt es verschiedene öffentliche Initiativen und Projekte mit entsprechenden Angeboten:

Summstein im Erfahrungsfeld der Sinne, Laatzen, Hannover
Summstein im Erfahrungsfeld der Sinne, Laatzen, Hannover
  • Ein Beispiel für Ästhetische Bildung ist das von Hugo Kükelhaus (1900–1984) konzipierte Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne, das inzwischen an verschiedenen Standorten in Deutschland wie z.B. in Wiesbaden (Schloß Freudenberg) und Hannover (Park der Sinne, Garbsen) realisiert ist und die Möglichkeit für umfassende, sinnlich-ästhetische Erfahrungen bietet.
  • Durch die Yehudi Menuhin Stiftung werden Programme und Projekte in sozialen und interkulturellen Lernfeldern unterstützt mit dem Ziel, Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch Ästhetische Bildung nachhaltig in ihrer Persönlichkeit, Kreativität und sozialen Kompetenz zu fördern. Sie engagiert sich insbesondere in Stadtteilen, in denen vermehrt Kinder mit Migrationshintergrund leben. Im Rahmen des europaweiten MUS-E Projektes der Yehudi Menuhin Stiftung lernen 2008 an 103 Schulen Nordrhein-Westfalens annähernd 12.000 Kinder unter der Mitwirkung von 160 Künstlern jede Woche die "Sprache der Kunst" [8].

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Dewey, J. (1988): Kunst als Erfahrung, Frankfurt: Suhrkamp
  • Kükelhaus, H. (1982): Entfaltung der Sinne. ISBN 3-596-24065-4
  • zur Lippe, Rudolf (1987): Sinnenbewußtsein - Grundlegung einer anthroplogischen Ästhetik. Hamburg: Rowohlt. ISBN 3-499-55423-2
  • Jäger, W. (1997): Das da draußen sind wir... Bausteine einer Pädagogik der Sinne. 7 Jahre unterwegs mit dem Mobilen Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne, Nürnberg, Verlag Modernes Lernen - Dortmund
  • Potthoff, W. (2000): Einführung in die Reformpädagogik. Von der klassischen zur aktuellen Reformpädagogik, Freiburg
  • Schiller, Friedrich: Über die ästhetische Erziehung des Menschen - in einer Reihe von Briefen (1795), Stuttgart (reclam) 1965
  • Selle, G. (1988): Gebrauch der Sinne. Eine kunstpädagogische Praxis. Reinbek

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dewey, John (1993): Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik. Weinheim und Basel: Beltz
  2. Peterßen, Wilhelm H. (2001): Lehrbuch Allgemeine Didaktik. München: Oldenbourg Schulbuchverlag
  3. Bohnsack, Fritz und Kranich, Ernst-Michael (1990): Erziehungswissenschaft und Waldorfpädagogik. Weinheim und Basel: Beltz
  4. Winnicott, Donald W. (1987): „Vom Spiel zur Kreativität“. Stuttgart, Klett-Cotta
  5. Piaget, Jean (1980). Psychologie der Intelligenz. Stuttgart: Klett-Cotta
  6. Carl Orff, Gunild Keetmann: Musik für Kinder. Bände 1–5. Schott Musik International, Mainz 1950–54
  7. siehe http://www.orff.de/
  8. vergl. Yehudi Menuhin Stiftung unter http://www.ymsd.de/


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