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Johann Peter Hebel - Alemannische Wikipedia

Johann Peter Hebel

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Johann Peter Hebel
Johann Peter Hebel

De Johann Peter Hebel isch en alemannischer Dichter un Prälat gsi. Uf d Wält cho isch er am 10. Mai 1760 z Basel, gstorbe am 22. September 1826 z Schwetzige.

Inhaltsverzeichnis

[ändere] Läbe

Als Chind het er im Winter z'Huuse im Wiisetal gwohnt, un im Summer het er z'Basel gläbt, wo sini Muadr als Dienschdmagd gschafft häd. Sin Vader isch scho 1761 gschtorbe. Vo 1766 ab isch er z'Huuse uf d'Volksschüel gange, un spöter, ab 1769, z'Schopfe uf d'Lateinschüel. Im Summer isch er z'Basel uf d'Gmeischüel gange un ab 1772 ufs Gymnasium am Münsterplatz. Noach em Tod von sinre Muadre (1773) isch er mit 14 uf Karlsrüe zoge un dört ufs sognannti Gymnasium illustre gange, wo er 1778 dänn au erfolgrich abgschlosse het.

1778 het er z Erlange sy Theologii-Studium abgschlosse. Sit 1783 isch er Huuslehrer im Markgräflerland gsi, bis er 1783 Lehrer am Pädagogium z Lörrach und derno 1791 Subdiakon am Karlsrueher Gümnasium worden isch.

1798 het er sy Professortitel an de Hochschuel z Karlsrue übercho und het dört Griechisch, Latiinisch und Naturwüsseschafte glehrt. Syt 1808 isch er Direktor vom Gümnasium z Karlsrue worde, 1814 Mitglied vo de oberschte Schuel- und Chirchebehörde, 1819 Prälat (des isch s höchschti Tier vo de evangelische Landeschirch im Badische). Dodurch isch er au Abgeordnete vo de erschte Chammere vom badische Landtag gworde.
Zu de Gustave Fecht het er e langjährigi platonischi Fründschaft gha. Ghürotet het er nie, obwohl er allewil dervu traimt het. Aber er hät z’lang zögeret. Zueneme Fründ her er emol gsait „ Mittem Wibe will i mi no bsinne, ... s’isch so ne Sach. Jo s`git nämlig au Furie unter de Wiber. “ So isch er halt am 22. September 1826 unverhürotet z Schwetzige gstorbe.

Zu sine Bewunderer hän unter anderem de Gottfried Keller, de Hermann Hesse un de Johann Wolfgang von Goethe ghört. Letschtere hätt emol voller Bewunderung gsait, de Hebel häb "uf anmuetigschti Wiis s' ganzi Universum verburet" [1]. Un für de August Friedrich Christian Vilmar hän im Hebel sini Kalendergschichte "e ganzes Fuder Roman" ufgwoge. [2]

De Hebel isch ußerdem au naturwisseschaftlich bewandert gsi und isch mit m bekannte Botaniker Karl Christian Gmelin bfründet gsi. De Gmelin hät sogar d Simsenlilie als Hebelia allemannica in sin Werk ufgnoh.

[ändere] Werk

  • Allemannische Gedichte (eso gschriibe), ä Büechli mit 34 Gedicht für d'Fründ vo de ländliche Natur un Sitte, s'erschtmol is sell 1803 anonym erschiene, un 1804 hets dann ä neue Uflage geh, sellemol dann mit Verfasseragab. Meh do drzue unte.
  • bekannti Gedicht:
    • D'Vergänglichkeit
    • De Ma im Mond
    • Uf de Tod vo me ne Zäche
    • S'Gwitter
    • De Statthalter vo Schopfe
  • Der Rheinländische Hausfreund, e Volks-Chaländer - Chalendergschichte in mehrere Johrgäng vo 1803 bis 1811
  • Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, sell isch ä Zämmestellig vo de Chalendergschichte, wo fascht alli drin sin
  • bekannti Chalendergschichte
    • Ä unverhofftis Wiederseh (lt. Ernst Bloch "di schönschti Gschicht vo dr Welt")
    • Kannitverstan
    • Di drei Dieb
    • Wie de Zundelfrieder un si Brüder im rote Dieter nonnemol ä Streichli spiele
    • Wie de Zundelfrieder ämol usm Zuchthuus abghaue isch un glücklich übr d'Grenze entkoh isch.
    • De heiner un de Brasseheimer Müller
    • De Lehrbüeb
    • Wie de Zundelfrieder s'ritte agfange het
  • Biblische Geschichten. Für die Jugend bearbeitet
  • Briefe (Hrsg. Wilhelm Zentner 1957)

[ändere] Dr Hebel un s Alemannisch

Dr Johann Peter Hebel isch nit dr erscht modern alemannisch Dichter - s het zum Biispiil in dr Schwiz scho vorhär etligi anderi gä. Aber dr Hebel isch dr erscht mit iberregionalem Erfolg - in däm Fall ka mer sage: ejropäischem Erfolg. Mit eme Wort vum Basler Rüsgäber Wilhelm Altwegg het dr Hebel dr Dialäktdichtung "erst ihren Adel und ihre Vollgültigkeit" gä.

Bim Hebel isch d alemannisch Schriiberei "e Frucht vu dr Drännung un vu dr Främdi". Sini alemannische Gedichter sin z Karlsrueh entstande, fir dertigi Zitte Dagesreise ewäg vu dr Heimet, ihrene Mänsche un ihrere Sproch. Dr Hebel het e ganz starki Bindung dert ani bhalte, un het lang vorgha, zruck in d Heimet s kehre un derte e Pfarrstell aznämme. In sinem rege Briäfwägsel mit oberländer Frejnd het er viilmol alemannischi Mecke niigmischt. Wänn er in dr Främdi emol eber alemannisch het here rede, sin des Glicksmomänt fir e gsii. So het er emol uf em Tobel (bi Frauefäld, Wirttebärg) zwei Schwizer zueglüschteret. Er schribt an d Gustave Fecht (Ends Aügüscht 1799):

"Franz, was hesch güggelet" fragte sie. "Numme do no der Amsle hani glueget" antwortete er. Sie glauben nicht, wie lieblich mir diese unerwarteten Töne ins Ohr fielen (...)."

"Er" isch dr Herr von Steiger, der "Neffe des Schultheis von Bern" gsii, mit däm het er drno mänki Stund agnähm verbrocht.

Dr Hebel het scho mit 28 emol e Alaüf gnumme zum Alemannisch schriibe. "Aber es wollte gar nicht gehen." Erscht wun er 41 gsii isch, het er wider agfange - desmol hets battet. Näbe sinem Heimweh, sinere Heimetliäbi un sinere dichterische Begabung het si Inträssi an Grammatik un Sprochgschicht e Roll gspiilt (Zitat 1). Dur e Zitschrift mit em Titel Braga und Hermode oder Neues Magazin für die vaterländischen Altertümer der Sprache, Kunst und Sitten (Rüsgaber: Friedrich David Gräter) isch er mit ere romantische Geischtesstremung in Beriährung kumme, wu glichi Inträsse gha het. S erscht alemannisch Gedicht üs sinere Fädere isch Der Knabe im Erdbeerschlag gsii, im Spotsummer anne 1800. Bis in dr Summer 1801 het dr Oberländer z Karlsrueh diä meischte andere gschriibe - s letscht vu däne 32 isch Das Spinnlein gsii. Drno het er miäße dra goh, s Buech in dr Druck z binge.

[ändere] Hindernis, wu hän miäße iberwunde wäre

Drotz ass eso e Geischtesstremung exischtiärt het, isch d Rüsgab vu dr Alemannische Gedichter noch e revolutionäre Akt gsii. Dr Hebel het im Rüsgäber Gräter si alemannischs Gedicht Der Wächter um Mitternacht gschickt un ghofft, ass er s vereffentligt un eweng dr Bode firs Buech breitet. Aber dr Gräter het gmeint, e zue eifrigi Provinzialkultur vum Dialäkt kennt e Gfohr sii fir d Eiheit vu dr ditsche Sproch, wu fascht s einzig seig, was d Nation no diäg zämme binde un charakterisiere. (Goht üs Zitat 5 rüs).

S het dertemol Iiheimischi gä, wu "in der Sprache ihrer Landsleute nur eine Entstellung und Mißhandlung des gutdeutschen Ausdrucks finden", wiä dr Hebel in sinem Vorwort schribt. Dr het aü d erscht Üsgab nit mit vollem Namme unterzeichnet - numme mit J.P.H. Ass er fercht, sich mit alemannische Gedichter (villicht as Büür, as unbildeti Person) z verrote, glingt aü in sällem Briäf an dr Hitzig a (Zitat 1, Schluss).

Zerscht het dr Dichter versuecht, z Basel e Verleger z finde. Aber in sinere greschte Hoffnung, im Samuel Flick, isch diä Sach z heiß gsii. So het er s z Karlsrueh versuecht un isch mit em Hofbuechhändler Macklot handelseinig wore. D Finanziärung vum Buech het aber miäße iber Subskription laüfe. Sini oberländische Frejnd hän miäße hälfe, im Vorüs Abnämmer fir dr Gedichtband z finde un so isch im Badische, im Elsass un in dr Schwiz gsammlet wore. S Babiir fir dr Druck het dr Hebel esälber z Höfe bi Schopfe bsorgt, wun er gmerkt het, ass-e dr Macklot iber dr Babiirbriis will üsnämme.

Afang 1803 isch s Buech fertig gsii, Uflag: 1.200 Stuck. Finaziäll isch er mit Iberschuss rüskumme, dr het kenne e baar Schulde zahle, het wider kenne mit sinene Frejnd si Viärtili drinke un het - vermittlet dur d Gustave Fecht - dr Gmein z Wiil 30 Gulde fir diä Arme gschänkt un d Keschte (s Lehrgäld) fir e Lehrbue ibernumme.

[ändere] Dr Erfolg vu dr Alemannische Gedichter

Dr Erfolg vum Hebel sinene Gedichter ka mer an dr Uflage abläse: Noch dr erschte Üsgab z Karlsrueh 1803 sin gfolgt: Karlsrueh 1804, 1806, 1808, Wien 1814, 1816, 1817, Aarau 1820, 1821, 1831, Reitlinge ab 1821, Leipzig 1868. Sälbverständlig sin d Gedichter aü in allene Hebel-Gsamtüsgab enthalte, so z Karlsrueh 1843 usw. Drnäbe hets Ibersetzige ins Hochditsch, ins Plattditsch un in anderi Sproche gä. Gheimtip: aü hit no sin Üsgabe im Handel.

Was im Hebel sini Gedichter unterem alemannische Fueßvolk üsglest hän, isch wennig bschriibe. Dr Altwegg schribt aber, in dr ängere Heimet seige d Gedichter an mänke Ort uf Verständnislosigkeit un Ablähnig gstoße un uf dr Ärger vu däne, wu gmeint hän, si seige gmeint mit däre oder sällere Figür oder Gschicht. Aber d Zuestimmig heb iberwoge. Wu diä Niidige sich beriähjgt gha hän (dr Hebel het bränzilgi Stelle in spetere Üsgabe abgmilderet) un dr iberegional Erfolg uf Oberbade zruckgschwappt isch, isch dr Hebel zum unumstrittene Idol wore. Allewäg isch er noch bis in d 1950er Johr an dr Schuele gläse wore, s git zum Biispiil im Oberbadische küüm Absolvänte vum Gymnasium üs sällene Zitte, wu nit irgend e alemannisch Gedicht vum Hebel üssewändig kenne.
Dur dr Erfolg vum Hebel hän aü anderi Schriftsteller Muet gfasst un agfange im Dialäkt z schriibe, wänn aü bis zum Hermann Burte vum Format här niäme in d Nechi vum Hebel kumme isch. Scho 1803 het dr erscht Nochahmer, dr Ignaz Fellner, Gymnasiallehrer z Friiburg i.B., "Neue Alemannische Gedichte" rüsbrocht - verleit bim Flick z Basel. 1806 het z Bärn dr G. J. Kuhn Volksliäder im Dialäkt rüsbrocht un sich bim Hebel härzlig bedankt - friili het er scho paralläl zum Hebel agfange mit schriibe. Wänn aü dr Hebel sich iber d Fellner gärgeret het, wu si Greßi bi Wittem nit erreicht het, isch doch s Alemannisch do in Ufwind kumme; bis in gleinschti Derfer nii [3] hän jetz Mänsche agfange mit alemannisch schriibe. Sogar dr Klaus Groth, wu d niiderditsch Dialäktdichtung begindet het, het sich dankbar as e Schiäler vum Hebel bezeichnet.

Dr Hebel isch nit numme im badische Oberland un in dr andere alemannische Gegende z Ditschland as e Art Stammvatter verehrt, dr het aü in dr Ditschschwiz, im Elsiss un z Voradelbärg e ganz hochs Asähne gnosse. Abgsähne drvu, ass es in dr Schwiz vor 1933 no keini Beriährigsängscht mit Land un Volk äne am Rhiin gä het, het mer dr Hebel, wu mit einem Fueß z Basel groß wore isch, as Eigene agsäh.

In dr ditsche, nit-alemannische ghobene Geischteswält sin im Hebel sini Alemannische Gedichter arg positiv ufgnumme wore: So het dr schriftsprochlig Dichter Jean Paul scho 1803 e begeischtereti Rezension vum Hebel sinene Gedichter gschriibe, dr Johann Wolfgang von Goethe s glich 1804 bi dr zweite Uflag. D Briäder Grimm hän dr Hebel verehrt. Dr Jakob un dr Wilhelm Grimm, wu beidi e Generation jinger wiä dr Hebel gsii sin, hän im Wiisedäler Dichter drei Sache hoch agrächnet: Si Ruckgriff uf e alti Volkssproch, si grammatischs Inträssi un si dichterischi Qualität. 1814 ischs z Karlsrueh zum e Dräffe vum Jacob Grimm un em Hebel kumme, wu beidi sich härzlig verstande hän.

Im Hebel sälber isch si Erfolg, wu niäme verwartet het, bewusst gsii. 1809 het er im Briäf an dr Hitzig zuegä, ass er sich wäge däm mänkmol vur Glick fascht in e Rüsch ka steigere (Zitat 2).

Mit em Erfolg vu dr Alemannische Gedichter isch drno au dr Begriff Alemannisch im e greßere Publikum bekannt wore, vorhär isch dä hegschtens in wisseschaftlige Greis bekannt gsii. Dr Hebel liiferet aü näben ere ganz kurze grammatische Iifiährung un eme üsfiählige alemannisch-schriftditsche Glossar (lueg unte) e Bschriibung vum alemannische Sprochrüüm mit (Zitat 3).

[ändere] D Sproch, d Verschriftung un d Versione

D zweit Uflag isch mit Von J. P. Hebel, Professor in Carlsruhe unterzeichnet. Ab der dritte hets Bilder. Dr Karlsruehjer Brofässer het aü uf d wiätig Gritik üs em Oberland reagiärt un alles, was as e Pfurpf het kenne verstande wäre, abgmilderet oder tilgt. Uf s Goethes frejndschaftligi Hiiwiis ani het er in dr Metrik Veränderunge vorgnumme un im Gedicht Marktweiber d Stadtlit frejndliger bhandlet. Do diä erscht un diä abgmilderet Version (noch em Altwegg, 1935):

Ürversion entschärfti Version
Und erst der Staat am Lib!
me cha's nit seh vor Chib.
Jo wedelet numme, d'Stroß isch breit,
mit eue Junten! I thätich -
- 'Chromet zarti Retich!'
i hätt schier gar näumis gseit.
Und erst der Staat am Lib!
me cha's nit seh vor Chib!
Lueg numme die chospere Junten a!
I wott, sie schenkte mir sie.
- 'Chromet schwarzi Chirsi!'
Sie chönnte mini drum ha.

D Sproch vum Hebel wird meischtens fir dr hochalemannisch Dialäkt vu Huuse im Wiisedal ghalte - mänkmol mit eweng Baslerischem oder anderem Wortguet üs dr Nochberschaft drin. Des stimmt schiints numme im Grobe. Dr Basler Sprochwisseschaftler Andreas Heusler (lueg bi Literaür) bestrittet des un stellt (im Iiklang mit sinem Basler Kolleg Adolf Socin) fescht, ass dr Hebel e Hüffe Werter üs dr Schriftsproch iigflochte het - z.B. lähme, biweglich, verscherze, willfahrt, zerrüttet. Z Huuse het mer zu s Hebels un s Heusers Zitte grien, Bliemli gsait - dr Hebel schribt grüen, Blüemli, rüefe, trüihe usw. S git aü Fäll, wu ner sich - gege dr Dialäkt vu Huuse - vum Schriftditsche entfernt, so, wänner Ehle un landsem anstatt Huusemerisch Elle un langsem schribt.

D erscht Uflag git im Hebel si hochalemannische Mischdialäkt am drejschte wiider - do het dr Dichter nonit drmit grächnet, ass eber ander wiä e Oberländer des emol liist. Vu Afang a het er uf lichti Läsbarkeit gachtet het sich am hochditsche Schriftbild oriäntiärt, het also zum Biispiil kenni lütschriftlige Zeiche iigfiährt. Ab dr zweite Uflag het er d Schriibig un d Lütgstalt vu dr Werter fir d Läserschaft üsserhalb vu dr Alemannia veränderet. So isch zum Biispiil Friberg, akkerat un Elsis in Friburg, akkurat un Elsaß abgänderet. Allewäg stammt nit alles, was vum Dialäkt abwicht, vum Hebel, so het dr Setzer z Karlsrueh mänki Fähler niibrocht, wu vum Hebel ibersähne wore sin, zum Biispiil, noch em Altwegg "alle statt alli, sine statt sini und öfters so =e statt =i, Tasche statt Täsche, freili statt friili, gefriert statt gfriert". Dr Hebel het schliäßlig sogar Mutter, gut un Licht gschriibe un isch do drmit wit iber s Ziil nüs gschosse: D Diphthong in Mueter, guet sin in dr meischte ditsche Dialäkt vorhande un im 19. Johrhundert keinem vu dr Läser vu dr Alemannische Gedichter unbekannt gsii. Dr Altwägg, wu suscht im Hebel si Wille sträng reschpektiärt het, het do in dr Zürcher Werksüsgob doch d alemannisch Form schriibe lo, wel in däne Fäll d schriftsprochlig Schriibung "den gemeinten Mundartklang zu peinlich stören würde."

Alles in allem isch dr Hebel aber nit dipflischisserig mit dr Orthographii umgange. Verschiidini Werter sin emol eso, emol anderscht gschriibe. In einzelne Fäll kunnt - so in dr Wiese - höhere un höchere, bete un bette vor - do het er mit däm agfange, was lichter zum Läse isch un het d ächter Form folge lo.

As dr Hebel nit no meh in Richtung Schriftsproch abglitte isch, heb aü dr Iispruch vu Frejnd verhinderet, brichtet dr Altwegg 1935. Dur d Korrektüre seig allewäg "maches kraftvolle Volkstümliche" verschwunde un heb "Flacherem, Gewöhnlicherem Platz" gmacht. In dr Zürcher Wärksüsgab bschiinigt dr Altwägg mänkem in dr erschte Uflag e "größere Kernigkeit oder bis zur Derbheit gehende Sinnlichkeit und Frische". Des het aü dr Hebel noch Vorhaltunge schliäßlig gsähne, aber er het sich nit, wiä verlangt wore isch, kenne drzue duri ringe, d erscht Version wider drucke z lo.

1820 hän d Allemannische Gedichte (z s Hebels Zitte awel so gschriibe) d Form erreicht, wiä si dr Dichter z letscht abgsägnet het. Des betrifft d Schriibig, d Dialäktform un dr Inhalt. S sin no witeri 12 Gedichter drzue kumme un alli an dr Schluss, also hinter s Spinnlein gstellt wore. Vereinzelti anderi alemannischi Gsätzli un Gedichter, wu üs sinere Fädere stamme, het dr Dichter bewusst nit ufgnumme, si sin aber in Gsamtüsgabe vum Hebelwärk in in mänke spetere Einzelüsgabe erreichbar. D 1820er Uflag - so-z-sage im Hebel si alemannischs Vermächtnis - isch z Aarau verlegt. Dr Basler Altwegg beeländets eweng, ass d erscht Uflag in sinere Vatterstadt üsgschlage wore isch, dr haltets aber fir e nätte Gspass vu dr Gschicht, ass dr Sauerländer z Aarau e ehmoligi Zwiigstell vum Flick vu Basel isch. S Titelblatt zu däre Üsgab isch vum Zürcher Kupferstächer Franz Hegi.

[ändere] Schriftsproch, Dialäkt un Kinder

Dr Johann Peter Hebel het d Schriftsproch im Verglich zum Dialäkt nit hintedra gstellt. Des bewiise nit numme sini hochditsche Wärk. Ime Briäf an dr Gräter vum 22. 2. 1803 het er sällem zuegstimmt, ass d Eiheit vu dr ditsche Sproch - s einzig, was d Nation zämmebinde un charakerisiäre diäg - nit dur d Dialäkt in Gfohr brocht wäre derf (Zitat 4). Des mueß vor em hischtorische Hintergrund vu sinere Zit gsähne wäre - dr ditsch Sprochrüüm isch in e großi Zahl vu Kleistaate ufgsplitteret gsii. Schiints het dr Gräter do Bedänke gha (un het schliäßlig wohl wäge däm im Hebel sini Gedichter links liige lo) - dr Hebel schribt em aber, er brich sich um d Eiheit vu dr ditsche Sproch nit sorge, un noch wenniger drum, ass diä Gedichter dr Eiheit schade.

Zwar het dr Hebel e große Wärt uf d Sproch an sich glegt - wäge däm sini grammatische Arbete. Im Vorwort erklärt er, wänn aü gnapp, d Grammatik. Im Glossar im Ahang zu dr Gedichter het er 314 Werter, wun er ibersetzt, wun er zum Deil aber aü Parallele zu andere Sproche ufzeigt un/oder sprochhischtorischi, etymologischi Erklärunge git. Zwei Biispiil üs sinene Worterklärunge:

  • Preste, substant. Gebrechen. Vom verbum Presten, Fehlen. Altdeutsch: "Ni imo brusti" - Ihm gebrach nicht. Par. Uns prist nit an Geschicklichkeit. Sch.
  • Tole, Vertragen, Dulden. Das Stammwort zu diesem. Mer tolten is, Wir duldeten uns. Goth. Thulan. Angelsächs. Tholian. Dän. Taale. Isl. Dol. Schwed. Tola. Griech. ταλαω. Lat. tolero tuli.

Drotz sinem starke grammatische Inträssi het dr Hebel aber, wiä ner an dr Gräter schribt, as erschti Absicht gha, d moralische Gfiähl vu sinene Landslit azrege (Zitat 5).

Bim e Bsuech z Stroßburg het dr Hebel feschtgstellt, ass "der arme August französisch sprechen muß, und kein vernünftiges Wort mit einem ehrlichen deutschen zu sprechen weiß". Do het er speter an dr Vatter vu däm Bue gschriibe, ass er em rotet, mit em Ditsch, am liäbschte Dialäkt, z rede, wel mit dr Sproch aü dr Charakter diäg bildet wäre (Zitat 6).

[ändere] Sunschdigs

S' Hebelhuus
S' Hebelhuus

Si Heimethuus z Huuse isch sit de sechziger Johr ä Museum, wo mer alles übr ihn un si Heimet erfahre cha. Zu Ehre vo ihm würd z'Huuse jedis Johr am 10. Mai s'Hebelfeschd gfiert, wo d'Maidli un d'Bübe in de Tracht vom Vreneli un vom Hanseli un die alte Männer zämme mit de Hebelmusik ä Umzug mache.

Sit 1936 düt Bade-Württeberg de staatliche Hebelpriis verleihe, zerscht jedis Johr, sit 1974 alli zwei Johr. Als Priisträger chömme all di in Frog, wo sich um d'alemannischi Sproch un Literatur odr um de Johann Peter Hebel selber verdient gmacht hän. Im Augeblick gits für de Hebelpriis 10.000 €.

[ändere] Orginalzitat

  • 1.) "Ich studire unsere oberländische Sprache grammatikalisch, ich versifivire sie herculeum opus! in allen Arten von metris, ich suche in dieser zerfallenden Ruine der altdeutschen Ursprache noch die Spuren ihres Umrisses und Gefüges auf, und gedenke bald eine kleine Sammlung solcher Gedichte mit einer kleinen Grammatik und einem auf die Derivation weisenden Register der Idiotismen in die Welt fliegen zu lassen. (...) Vor der Hand bitte ich indessen darüber stillle zu seyn. Ich weiß nicht, ob ich meinen Namen dazu hergeben werde." (Üs em Briäf an dr Hitzig, 6. 2. 1801)
  • 2.) "Ich kann in gewißen Momenten innwendig in mir unbändig stolz werden, und mich bis zur Trunkenheit glücklich fühlen, daß es mir gelungen ist unsere sonst so verachtete und lächerlich gemachte Sprache classisch zu machen, und ihr eine solche Celebrität zu ersingen. Sie ist nun gekannt wird geliebt und studirt wo Deutsche sind, in Paris, in Rom, in Warschau in Petersburg. (...)" (Üs em Briäf an dr Hitzig, 4. 11. 1808)
  • 3.) "Der Dialekt, in welchem diese Gedichte verfasst sind, mag ihre Benennung rechtfertigen. Er herrscht in dem Winkel des Rheins zwischen dem Frickthal und ehemaligen Sundgau, und weiterhin in mancherlei Abwandlungen bis an die Vogesen und Alpen und über den Schwarzwald hin, in einem großen Teil von Schwaben." (Üs em Vorwort zu dr Alemannische Gedichter)
  • 4.) "Unbedingt stimme ich in Ihren patriotischen Wunsch ein, daß die Einheit der deutschen Sprache, die uns fast allein noch als eine Nation zusammenbindet und charakterisiert, durch eine zu eifrige Provinzial Cultur der Dialekte nie möge gefährdet werden. Was könnte der Nation zu allen politischen Schicksalen, die sie bis in die neuesten Tage erfahren mußte, noch schlimmeres begegnen? Doch glaube ich, daß bey dem gegenwärtigen Zustand unserer Cultur diese Gefahr bicht zu besorgen sey, noch weniger aber, daß dieser mein Versuch etwas dazu beytragen werde." (Üs em Briäf an dr Gräter, 22. 2. 1803, zitiärt noch em Sonderegger).
  • 5.) "Meine erste Absicht ist die, auf meine Landsleute zu wirken, ihre moralischen Gefühle anzuregen, und ihren Sinn für die schöne Natur um sie her theils zu nähren und zu veredelen, theils auch zu wecken. (...) Ich wünsche auch allgemeiner zu interessieren und dem Studium der deutschen Sprache, wenn auch nur etwas weniges und mittelbar zu nützen. Die Bekanntschaft mit den Dialekten unserer Sprache müßte in mancher Hinsicht wichtig seyn. Wenn man schon trockene Idiotismen-Sammlungen für belehrend und wichtig hielt, wie viel mehr die lebendige Darstellung des ganzen grammatikalischen Baus und Gewebes der Dialekte in zusammenhängenden Texten." (Üs em Briäf an dr Gräter, 8. 2. 1802)
  • 6.) "Für ihre Kinder, die Ihnen Gott erhalten möge, will ich eine gute Fürbitte einlegen. Lehren Sie zuerst die angeborene Muttersprache, und am liebsten im häuslichen heimischen Dialekt sprechen; mit der fremden ist's noch lange Zeit. Mit dem Sprechen empfangen wir in der zarten Kindheit die erste Anregung und Richtung der menschlichen Gefühle in uns, und das erste verständige Anschauen der Dinge außer uns, was den Charakter des Menschen auf immer bestimmen hilft, uns es ist nicht gleichgültig in welcher Sprache es geschieht. Der Charakter iedes Volkes, wie gediegen und körnig, oder wie abgeschliffen er sein mag, und sein Geist, wie ruhig oder wie windig er sey, drückt sich lebendig in seiner Sprache aus, die sich nach ihm gebildet hat, und theilt sich unfehlbar in ihr mit. Wollen Sie Ihre Söhne zu Franzosen machen, so ist nichts daran auszusetzen, daß Sie sie im ersten Jahr des Lebens schon durch die Sprache der Franzosen dazu einweihen. Sollen Sie aber an Herz und Sinn wie Vater und Mutter werden, so ist das Französische nichts nutz dazu. Nichts für ungut wenn ich für jemand zu viel gesagt habe." (Üs em Briäf an dr Schneegans, Ends April - Afang Mai 1805)

[ändere] Quälle un Literatür

  1. teachsam.de: Universum verbauert
  2. englischi Wikipedia
  3. Andreas Moritz, Eistett
  • Johann Peter Hebel: Alemannische Gedichte. Rüsgä vum Robert Feger. 4. Uflag Lahr 1984 (= noch dr Aarauer Üsgab 1821)
  • Johann Peter Hebel: Briefe. Üsgwehlt in iigleitet vum Wilhelm Zentner, Karlsruhe 1976
  • Wilhelm Altwegg: Johann Peter Hebel. Frauenfeld / Leipzig 1935 (= Die Schweiz im deutschen Geistesleben. Eine Sammlung von Darstellungen und Texten, begründet von Harry Mayne. Der illustrierten Reihe 22. Band.)
  • Wilhelm Altwegg (Hg.): Johann Peter Hebels Werke. Zürich / Berlin o.J. (E Gsamtüsgab, lueg do bsunders s Vorwort un s Nochwort vum Altwegg)
  • Andreas Heusler: Zur Sprache Johann Peter Hebels. In: Andreas Heusler: Schriften zum Alemannischen. Rüsgää vum Stefan Sonderegger. Berlin 1970 - E Sammlung vu Schrifte meischtens üs dr 1890er Johr.
  • Stefan Sonderegger: Johann Peter Hebel als Mundartdichter im Umkreis der Brüder Grimm. Schriftenreihe des Hebelbundes Sitz Lörrach e.V. Nr. 34 (Red bim "Schatzkäschtli" vum Hebelbund am 11. Mai 1985)

[ändere] Gleicher (Weblinks)

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