Tonganische Rugby-Union-Nationalmannschaft
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Spitzname(n) | Ikale Tahi | ||
Verband | Tonga Rugby Football Union | ||
Trainer | Quddus Fielea | ||
Kapitän | Nili Latu | ||
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Meiste Länderspiele ? |
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Meiste erzielte Punkte ? |
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Meiste erzielte Versuche ? |
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Erstes Länderspiel Tonga 9:6 Fidschi (15. August 1924) |
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Höchster Sieg Tonga 119:0 Südkorea (22. März 2003) |
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Höchste Niederlage Neuseeland 102:0 Tonga (16. Juni 2000) |
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Weltmeisterschaft Teilnahmen: 4 Bestes Ergebnis: Vorrundendritter 1995, 1999 und 2007 |
Die Tonganische Rugby-Union-Nationalmannschaft wird Ikale Tahi genannt, was so soviel wie „Seeadler“ bedeutet. Vor jedem Spiel tanzen die Tonganer den Kriegstanz Sipi Tau, der dem Haka der All Blacks und dem Siva Tau der Samoaner ähnelt. Als Mitglied in der Pacific Islands Rugby Alliance stellen die Tonganer genau wie Fidschi und Samoa auch Akteure für die Spiele der Pacific Islanders.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Im frühen 20. Jahrhundert brachten Seefahrer und Missionare den Rugbysport in den Südpazifik, 1923 wurde die Tonga Rugby Football Union gegründet. Das erste Länderspiel bestritten die Tonganer in der Hauptstadt Nukuʻalofa gegen Fidschi und gingen mit 9:6 als Sieger vom Feld. In den folgenden Jahrzehnten fanden vor allem Spiele gegen die polynesischen Nachbarn aus Samoa und Fidschi statt. Gerade die Partien gegen die Fidschianer entwickelten sich zu hart umkämpften Fehden.
1969 schlugen die Tonganer das Team der New Zealand Māori. 1973 gelang ein 16:11 Sieg gegen Australien, nachdem die erste Partie der beiden Mannschaften mit 30:12 von den Australier gewonnen worden war. Die erste Tour nach Großbritannien erfolgte 1974. Von den zehn Spielen gegen regionale Auswahlen aus Wales und Schottland konnte man nur das Auftaktspiel gegen East Wales mit 18:13 gewinnen.
Bis 1986 blieben die Tonganer ein unbeschriebenes Blatt in Europa. Dies änderte sich mit der Tour der walisischen Nationalmannschaft. Bereits früh in der Partie kam es zu einer Massenschlägerei, in der nahezu alle Spieler beider Seiten beteiligt waren. Ein Jahr später, zur ersten Weltmeisterschaft, trafen sich beide Mannschaften wieder. Die Waliser schonten aufgrund der Ereignisse zuvor ihre wichtigsten Spieler und gewannen so nur knapp mit 29:16. Tonga verlor auch seine anderen beiden Gruppenspiele und wurde so Letzter der Gruppe 2, noch hinter Kanada und Irland. Im folgenden verpassten sie die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1991 in England.
Bei der WM 1995 schafften die Tonganer ihren ersten Sieg. Nach zwei Niederlagen gegen Frankreich und Schottland wurde das Abschlussspiel gegen die Elfenbeinküste mit 29:11 gewonnen. Der folgenreiche Unfall des ivorischen Spielers Max Brito überschattete das Spiel. Nach nur drei Minuten fiel Brito nach einem Tackle auf den Boden, mehrere Spieler landeten auf ihm und er blieb bewusstlos liegen. Er wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo sein Leben gerettet werden konnte, jedoch blieb er vom Hals ab gelähmt und sitzt seitdem in einem Rollstuhl.
Das Jahr 1999 brachte den größten Erfolg für die Tonganer ein. In Nukuʻalofa besiegten sie die Franzosen mit 20:16. Im selben Jahr gelang es ihnen erneut, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Zwar musste man sich den Engländern und Neuseeländern geschlagen geben, jedoch gewann man knapp gegen Italien mit 28:25 und wurde so Dritter der Vorrundengruppe.
Im folgenden Jahr gab es mit einem 0:102 gegen die neuseeländischen All Blacks die höchste Niederlage der Rugby-Union-Geschichte Tongas. Um sich für die WM 2003 in Australien zu qualifizieren, benötigte Tonga einen weiteren Anlauf. Nach Niederlagen gegen Fidschi und Samoa setzte man sich gegen Papua-Neuguinea durch und musste dann im Play-Off gegen den asiatischen Vertreter aus Südkorea antreten. Die zwei Spiele diktierten die Tonganer klar und deutlich und sorgten für die höchsten Siege ihrer Geschichte mit 75:0 und 119:0. Die Weltmeisterschaft beendeten sie als Letzter ihrer Gruppe mit vier Niederlagen gegen Neuseeland, Wales, Italien und Kanada. Gegen die All Blacks gab es erneut eine schmerzliche und hohe Niederlage. Im dritten Gruppenspiel unterlag man mit 7:91.
2007 gelang erneut die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Dieses Turnier ist bis dato das erfolgreichste in der tonganischen Geschichte. Zunächst wurden die USA mit 25:15 besiegt, wichtiger war jedoch der Sieg gegen den Erzrivalen Samoa mit 19:15 in Montpellier. Nach diesen zwei Siegen hatte es Tonga nun mit den schwersten Gegnern in der Gruppe zu tun. In beiden Spielen, gegen Südafrika und England, waren die Tonganer nahezu gleichwertig und hatten die Favoriten am Rande einer Niederlage. Vor allem die knappe 25:30 Niederlage gegen den späteren Weltmeister Südafrika sorgte für großes Aufsehen. Tonga blieb am Ende der dritte Platz in der Vorrunde, wodurch man sich automatisch für die Weltmeisterschaft 2011 in Neuseeland qualifiziert hatte.
[Bearbeiten] Sipi Tau
Wie zahlreiche pazifischen Rugbymannschaften vollführt auch das tonganische Team einen Kriegstanz vor jedem Spiel, der von den Einheimischen Sipi Tau genannt wird. Besonders spektakulär war der Auftritt der Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 2003, als sie auf die All Blacks traf, die ihren traditionellen Haka begannen und die Tonganer mit ihrem Sipi Tau antworteten. Beide Teams gerieten sehr nah aneinander und die Stimmung war kaum zu übertreffen. [1]
[Bearbeiten] Länderspiele
Land | Spiele | Gewonnen | Verloren | Unentschieden |
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Australien | 4 | 1 | 3 | 0 |
Cookinseln | 3 | 3 | 0 | 0 |
England | 2 | 0 | 2 | 0 |
Elfenbeinküste | 1 | 1 | 0 | 0 |
Fidschi | 78 | 23 | 52 | 3 |
Frankreich | 3 | 1 | 2 | 0 |
Georgien | 2 | 1 | 1 | 0 |
Irland | 2 | 0 | 2 | 0 |
Italien | 3 | 1 | 2 | 0 |
Japan | 8 | 5 | 3 | 0 |
Kanada | 5 | 2 | 3 | 0 |
Namibia | 1 | 1 | 0 | 0 |
Neukaledonien | 1 | 1 | 0 | 0 |
Neuseeland | 3 | 0 | 3 | 0 |
New Zealand Māori | 11 | 4 | 7 | 0 |
Papua-Neuguinea | 2 | 2 | 0 | 0 |
Salomonen | 1 | 1 | 0 | 0 |
Samoa | 37 | 15 | 20 | 2 |
Schottland | 2 | 0 | 2 | 0 |
Simbabwe | 1 | 1 | 0 | 0 |
Südafrika | 2 | 0 | 2 | 0 |
Südkorea | 6 | 6 | 0 | 0 |
Tahiti | 1 | 1 | 0 | 0 |
USA | 3 | 2 | 1 | 0 |
Wales | 6 | 0 | 6 | 0 |
Total | 188 | 72 | 111 | 5 |
[Bearbeiten] Ergebnisse bei Weltmeisterschaften
- Weltmeisterschaft 1987: Vorrunde (kein Sieg)
- Weltmeisterschaft 1991: nicht qualifiziert
- Weltmeisterschaft 1995: Vorrunde (ein Sieg)
- Weltmeisterschaft 1999: Vorrunde (ein Sieg)
- Weltmeisterschaft 2003: Vorrunde (kein Sieg)
- Weltmeisterschaft 2007: Vorrunde (zwei Siege)
[Bearbeiten] Bekannte Spieler
- Inoke Afeaki
- Ipolito Fenukitau
- Taufaʻao Filise
- Pierre Hola
- Nili Latu
- Aleki Lutui
- Hale T-Pole
- Epi Taione
- Tevita Taumoepeau
- Lesley Vainikolo
- Viliami Vaki
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ S.Watt, "Haka and sipi tau set Lang Park alight", http://www.abc.net.au/rugbyunion/items/s974777.htm
[Bearbeiten] Weblinks
Erste Stärkeklasse (First tier)
Argentinien • Australien • England • Frankreich • Irland • Italien • Neuseeland • Schottland • Südafrika • Wales
Zweite Stärkeklasse (Second tier)
Fidschi • Japan • Kanada • Rumänien • Samoa • Tonga • Vereinigte Staaten
Dritte Stärkeklasse (Third tier) mit WM-Teilnahme
Elfenbeinküste • Georgien • Namibia • Portugal • Spanien • Simbabwe • Uruguay
Dritte Stärkeklasse (Third tier) ohne WM-Teilnahme
Amerikanisch-Samoa • Andorra • Arabien • Armenien • Aserbaidschan • Bahamas • Barbados • Belgien • Bermuda • Bosnien und Herzegowina • Botsuana • Brasilien • Britische Jungferninseln • Bulgarien • Burundi • Chile • China • Cookinseln • Costa Rica • Dänemark • Deutschland • Finnland • Ghana • Griechenland • Guam • Guyana • Hongkong • Indien • Israel • Jamaika • Kaimaninseln • Kambodscha • Kamerun • Kasachstan • Kenia • Kirgisistan • Kolumbien • Kroatien • Laos • Lettland • Litauen • Luxemburg • Madagaskar • Malaysia • Mali • Malta • Marokko • Mauretanien • Mauritius • Mexiko • Moldawien • Monaco • Mongolei • Niederlande • Nigeria • Niue • Norwegen • Österreich • Pakistan • Papua-Neuguinea • Paraguay • Peru • Philippinen • Polen • Ruanda • Russland • Salomonen • Sambia • Schweden • Schweiz • Senegal • Serbien • Singapur • Slowakei • Slowenien • Sri Lanka • St. Lucia • St. Vincent und die Grenadinen • Südkorea • Swasiland • Tahiti • Taiwan • Tansania • Thailand • Togo • Trinidad und Tobago • Tschechien • Tunesien • Uganda • Ukraine • Ungarn • Usbekistan • Vanuatu • Venezuela
Inoffizielle Mannschaften
Australia A • British and Irish Lions • Junior All Blacks • New Zealand Māori • Pacific Islanders