Northrop T-38
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T-38 Talon | ||
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Beschreibung | ||
Aufgabe | Jet-Trainer | |
Besatzung | 2; Flugschüler und Ausbilder | |
Abmessungen | ||
Länge | 14,10 m | |
Spannweite | 7,70 m | |
Höhe | 3,92 m | |
Flügelfläche | 15,79 m² | |
Radstand | 5,83 m | |
Spurweite | 3,28 m | |
Gewichte | ||
Leer | 3.266 kg | |
Beladen | 5.361 kg | |
Maximal beim Start | 5.670 kg | |
Antrieb | ||
Triebwerke | Zwei General Electric J85-5A Turbojets mit Nachbrenner | |
Schub | je 11,9 kN Trockenschub je 17,1 kN mit Nachbrenner |
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Leistungen | ||
Höchstgeschwindigkeit | 1.381 km/h (Mach 1,3) | |
Kampfreichweite | 1.835 km | |
Überführungsreichweite | ||
Dienstgipfelhöhe | 50.000 ft | 15.240 m |
Steigrate | 33.600 ft/min | 10.240 m/min |
Startrollstrecke | 790 m 1220 m über ein 15 m Hindernis |
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Landestrecke | 975 m (nur rollen) 1495 m über ein 15 m Hindernis |
Die Northrop T-38 Talon ist ein vom US-amerikanischen Hersteller Northrop Corporation gebauter Überschall-Jet-Trainer für Militärpiloten. Sie war der erste Überschalltrainer der Welt und ist noch immer im Dienst.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die T-38 wurde Mitte der 1950er Jahre als Trainer-Variante des Lightweight Fighter-Projekts (N-156 Projekt) entwickelt, aus dem später der F-5 Freedom Fighter entstand. Obwohl die United States Air Force damals keinen Bedarf für einen kleinen Jäger hatte, war sie doch an der Trainer-Variante als Ersatz für die Lockheed T-33 interessiert, mit der bis dahin die Ausbildung durchgeführt wurde. Die ersten drei Prototypen flogen am 10. März 1959 unter der Bezeichnung YT-38. Diese hatten ihren Rollout schon im August 1958, jedoch verzögerte sich wegen Lieferschwierigkeiten der Triebwerke der Erstflug. Die ersten Serienmaschinen wurden dann 1961 nach dem schrittweisen Einbau und Test stärkerer Triebwerke ausgeliefert und traten am 17. März des gleichen Jahres ihren aktiven Dienst an. Als die Produktion 1972 eingestellt wurde, waren 1.187 T-38 gebaut worden. Seit ihrer Einführung haben geschätzt 55.000 Militärpiloten auf diesen Maschinen trainiert. Die T-38 hatte für damalige Trainingsflugzeuge eine sehr fortschrittliche Konfiguration mit Flügeln relativ kleiner Spannweite und geringer Pfeilung. Zur Erreichung von Überschallfähigkeit wurde der Rumpf im Flügelbereich entsprechend der sogenannten Flächenregel verjüngt. Ein tiefliegendes Höhenleitwerk sorgt für sicheres Fliegen auch im höheren Anstellwinkelbereich (besonders wichtig für Trainingsaufgaben). Triebwerksseitig profitierte die T-38 von Entwicklungen für Marschflugkörper, sodass sie mit zwei sehr zuverlässigen ökonomischen Triebwerken ausgerüstet werden konnte. Die Pitot-Lufteinläufe für die Turbo-Triebwerke befinden sich vor den Flügelwurzeln und sind zur Verbesserung ihrer Hochanstellwinkeleigenschaften leicht vorwärts geneigt. Das große, geräumige Cockpit ist für Schulungszwecke bestens geeignet. Auch heute ist die vordere Schülerposition mit ihrer günstigen Rundumsicht als vorbildlich zu bezeichnen. Der hintere Sitz ermöglicht dem Fluglehrer eine gute Übersicht über die Arbeit seines Schülers und gleichzeitig die T-38 ohne große Einschränkungen selbst zu fliegen. Zur Sicherheit wurden zwei Martin-Baker US16T-1 Schleudersitze eingebaut. Das große Schub/Gewichtsverhältnis brachte der T-38 ihren Spitznamen Weiße Rakete - 1962 stellten T-38 vier Steigraten-Rekorde auf.
Die meisten T-38 gehörten zur Variante T-38A, die Air Force hatte jedoch auch eine kleine Anzahl von Flugzeugen zum Waffentraining umgebaut. Diese Flugzeuge mit dem Namen AT-38B konnten ein Geschütz, Raketen oder Bomben an einer Pylone unter der Längsachse tragen. Seit 2004 lief die Entwicklung der T-38C. Der Auftrag der USAF wurde 1996 McDonnell Douglas erteilt und der Erstflug fand am 8. Juli 1998 statt. Diese Variante verbessert die Avionik und das Cockpitlayout stark. Dazu wurde unter anderem ein GPS/INS, ein Headup-Display, ein zentraler großer Farbbildschirm (15*20 cm) und auf der rechten Seite ein Statusbildschirm (10*13cm) eigenbaut. So soll den Pilotenschülern der Umstieg auf ein Flugzeug der fünften Generation (F-22, Eurofighter) vereinfacht werden. Dieses Upgrade wurde Mitte 2007 abgeschlossen. Die nächste Verbesserungsreihe betrifft die Triebwerke. Die verstellbaren Triebwerksauslässe werden für mehr Schub in niedrigen Höhen verändert. Das führt allerdings zu einer leicht erhöhten Anfälligkeit der Triebwerke. Gegenwärtig sind noch gut 500 Flugzeuge im Dienst. Außer der USAF fliegen auch die Luftwaffen von Deutschland, Italien, Norwegen, den Niederlanden, Portugal, Singapur, Taiwan und der Türkei mit der T-38. Außerdem wird sie von der NASA und Boeing geflogen, die diesen Typ als Begleitflugzeug benutzen. Space Shuttle-Piloten nutzen dieses Flugzeug um ihre fliegerischen Fähigkeiten zu erhalten. Dazu kommt noch eine kleine Anzahl in zivilen Händen.
Zwischen 1974 und 1983 flog auch die Thunderbirds-Kunstflugstaffel der US Air Force die T-38, bevor die gestiegenen Treibstoff- und Wartungskosten zu ihrer Ablösung durch die F-16 Fighting Falcon führten.
Die derzeit 46 (Stand 2008) T-38A der deutschen Luftwaffe haben USAF-Kennzeichen, da sie in den USA auf der Sheppard Air Force Base (Texas) stationiert sind. Dort erhalten die deutschen Flugschüler seit über 20 Jahren innerhalb von 55 Kalenderwochen im Rahmen des Euro NATO Joint Jet Pilot Training, kurz ENJJPT, ihre fliegerische Ausbildung. Die Verantwortung für die Ausbildung liegt in den Händen der 80th Flying Training Wing der USAF. Auch für die deutschen Flugzeuge ist die Modernisierung auf den Stand der T-38C geplant, um sie an den aktuellen Stand der Technik anzupassen. Sie sollen bis zum Jahr 2020 (60 Jahre nach Erstflug) im Flugbetrieb bleiben.
[Bearbeiten] Nutzer
- Portugiesische Luftwaffe
- Republic of China Air Force
[Bearbeiten] Verwandte Flugzeuge
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: T-38 Talon – Bilder, Videos und Audiodateien
- FAS Military Analysis Network T-38 Talon (englisch)
[Bearbeiten] Quellenangaben
- FlugRevue 5/2008, S.67-70, Northrop T-38 Talon
Strahlgetriebene Kampfflugzeuge: Eurofighter Typhoon | MiG-29 | Tornado | Alpha Jet | F-4F Phantom II | F-104G Starfighter | Fiat G.91 | Sea Hawk | F-84 Thunderstreak
Schulflugzeuge: Northrop T-38 | Cessna T-37 | Grob G 120A
Hubschrauber: Kampfhubschrauber UHT Tiger | Schulungshubschrauber EC 135 | Transporthubschrauber CH-53G/GS | NH90 | Panzerabwehrhubschrauber BO 105VBH / BO 105P | Westland Mk.88 „Sea Lynx“ | Sikorsky S-61 „Sea King“ | Mehrzweckhubschrauber Bell UH-1D | Eurocopter AS532U2
Transportflugzeuge: Airbus A310 | Transall | Airbus A400M | Canadair CL-601 | Noratlas
Marineflugzeuge: Dornier Do 228 | Breguet Atlantic | Lockheed P-3
Zivile Baureihen
Grumman G-44 Widgeon – Grumman G-21 Goose – Grumman G-73 Mallard – Grumman Gulfstream I – Grumman Gulfstream II
Militärische Baureihen – Grumman
Grumman HU-16 – Grumman A-6 – Grumman C-1 – Grumman C-2 – Grumman E-1 – Grumman E-2 – Grumman AF-2 – Grumman JF – Grumman FF – Grumman F2F – Grumman F3F – Grumman F4F – Grumman XF5F – Grumman F6F – Grumman F7F – Grumman F8F – Grumman F9F – Grumman XF10F – Grumman F11F – Grumman F-14 – Grumman OV-1 – Grumman S-2 – Grumman TBF – Grumman X-29
Militärische Baureihen – Northrop
Northrop B-2 – Northrop F-5 – Northrop F-20 – Northrop F-89 – Northrop T-38 – Northrop YF-23 – Northrop YB-35 – Northrop YB-49 – Northrop Tacit Blue