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M8 Greyhound – Wikipedia

M8 Greyhound

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

[M8 der U.S. Constabulary in Deutschland]
M8 Greyhound
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4
Länge 5 m
Breite 2,54 m
Höhe 2,64 m
Gewicht 7,8 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 19 mm
Hauptbewaffnung Kanone 37 mm M6
Sekundärbewaffnung Maschinengewehr 7,62 mm oder 12,7 mm
Beweglichkeit
Antrieb Hercules 6-Zylinder
82 kW (110 PS)
Federung
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h (Straße)
48 km/h (Gelände)
Leistung/Gewicht PS/t
Reichweite 640 km

Der M8 Greyhound war ein amerikanischer Spähpanzer des Zweiten Weltkriegs. Er wurde von den US-amerikanischen und britischen Truppen während des 2. Weltkriegs in Europa und im Fernen Osten eingesetzt. Der Radpanzer wurde etwa 11.667 mal bis zum Produktionsende 1944 bei Ford gebaut und war bis Ende der 1970er Jahre noch bei einigen Armeen im Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklung und Beschreibung

Im Juli 1941 startete das Beschaffungsamt der US Army die Entwicklung eines neuen schnellen Jagdpanzers als Ersatz für den M6 37 mm Gun Motor Carriage. Die Forderung lautete auf ein 6x4-Radfahrzeug, bewaffnet mit einer Kanone 37 mm und einem koaxialen Maschinengewehr im Drehturm. Die Panzerung an der Vorderseite sollte 12,7-mm-Munition, an der Seite 7,62mm-Munition standhalten können. Prototypen wurden gelieferte von Studebaker (T21), Ford (T22) und Chrysler (T23), alle ähnlich in der Auslegung und im Erscheinungsbild. Im April 1942 wurde eine Version des T22 von Ford ausgewählt. Mittlerweile war klar, dass die 37 mm-Kanone gegen die Frontpanzerung der deutschen Panzer nichts ausrichten konnte, so dass der neue Panzerwagen, nun bezeichnet M8 Light Armored Car, die Aufklärungsrolle zu übernehmen hatte. Die Serienfertigung konnte aufgrund von technischen Schwierigkeiten und Vertragsproblemen erst im März 1943 aufgenommen werden.

Die Briten nannten den M8 nach der Hunderasse Greyhound wegen der großen Geschwindigkeit und der dünnen Panzerung.

Der M8 hatte einen oben offenen Drehturm mit einer Kanone 37 mm M6 und einem koaxialen Maschinengewehr 7,62 mm Browning; zur Flugabwehr hatte er zusätzlich ein Maschinengewehr 12,7 mm M2. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Richt-/Ladeschütze, Fahrer und Funker (der auch als Fahrer fungieren konnte). Fahrer und Funker saßen im vorderen Teil, während Kommandant und Richt-/Ladeschütze im Turm saßen, der Kommandant auf der rechten Seite. Das Fahrzeug war munitioniert mit 80 Schuss 37mm-Munition (Fahrzeuge mit einem zweiten Funkgerät hatten weniger, manchmal nur 16 Schuss), 1.500 Schuss 7,62mm-Munition und 400 Schuss 12,7mm-Munition. Außerdem waren 16 Handgranaten, vier Nebelwerfer (M1 oder M2), 6 Minen und Karabiner M1 vorhanden.

Die Panzerung reichte von 3 mm auf der Unterseite bis 19 mm auf der Vorderseite und am Turm. Der Greyhound wurde angetrieben von einem Hercules Model JXD-Dieselmotor.

[Bearbeiten] Einsatz

Der M8 kam zum ersten Mal 1943 in Italien zum Einsatz und wurde von der US Army in Europa und im Fernen Osten verwendet. In Asien wurde er manchmal auch in seiner ursprünglichen Rolle als Jagdpanzer eingesetzt, weil er mit seiner 37 mm Kanone die meisten Panzer der japanischen Armee bekämpfen konnte. Über 1.000 Stück wurden an Großbritannien, Frankreich und Brasilien geliefert.

Das Fahrzeug galt als schnell, recht zuverlässig (nach der Lösung einiger technischer Probleme) und als ausreichend bewaffnet und gepanzert für Aufklärungszwecke. Die Aufklärungseinheiten kritisierten jedoch die mäßige Geländegängigkeit. In den bergigen Gegenden Italiens und im Schlamm und Schnee des europäischen Winters war der M8 mehr oder weniger auf die Straßen beschränkt, was seinen Wert als Aufklärungsfahrzeug einschränkte. Er war auch empfindlich gegenüber Landminen. Die Briten verstärkten die Bodenpanzerung manchmal durch Sandsäcke. Ein anderes Problem war, dass die Kommandeure die Aufklärungseinheiten oft zur Feuerunterstützung einsetzten, wofür die dünn gepanzerten M8 ungeeignet waren.

Die US Army sah sich bereits ab 1943 nach einem Nachfolger für den Greyhound um. Zwei Prototypen, Studebaker T27 and Chevrolet T28 wurden im Sommer 1944 fertiggestellt. Beide waren dem M8 überlegen, aber man entschied, das Projekt fallenzulassen.

Nach dem Krieg wurde der M8 für Besatzungszwecke verwendet, sah Kampfeinsätze im Koreakrieg und wurde von der US Army kurz danach außer Dienst gestellt. Eine Anzahl M8 wurde an die amerikanische Polizei abgegeben und war dort bis in die 1990er Jahre im Einsatz. Frankreich verwendete den M8 bis zum Indochinakrieg. Viele vorher von den USA, Großbritannien und Frankreich verwendete Fahrzeuge wurden in andere NATO-Staaten und Länder der Dritten Welt exportiert. Sie sind z. T. noch im Einsatz in einigen Ländern Afrikas und Südamerikas.

Verwendet wurde der M8 von Algerien, Äthiopien, Belgien, Benin, Brasilien, Burkina Faso, Deutschland (Bundesgrenzschutz), El Salvador, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Guatemala, Haiti, Iran, Italien, Jamaika, Jugoslawien, Kamerun, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo, Madagaskar, Marokko, Mexiko, Niger, Norwegen, Österreich, Peru, Portugal, Saudi-Arabien, Senegal, Südkorea, Südvietnam, Taiwan, Thailand, Togo, Tunesien, Türkei, USA, Venezuela, Zypern.

[Bearbeiten] Einsatz beim deutschen Bundesgrenzschutz

Ab 1951 wurde der M8 Greyhound als Sonderwagen M8 beim Bundesgrenzschutz (BGS) nach Umbauten verwendet. Dabei wurde die Hauptbewaffung entfernt und durch ein MG42 ersetzt. Der beim BGS „Geschützter Sonderwagen SW M 8“ genannte Spähpanzer wurden ab 1963 durch die neuen Sonderwagen I und II ersetzt.

[Bearbeiten] Varianten

[Bearbeiten] M20 Armored Utility Car

Der M20 war ein M8, bei dem der Turm durch einen niedrigen, gepanzerten Aufbau (oben offen) und eine Ringlafette für ein schweres Maschinengewehr M2 (12,7 mm) ersetzt wurde. Eine Bazooka für die Besatzung sollte als Panzerabwehrwaffe dienen. Der M20 wurde hauptsächlich als FüFuPanzer und für die Aufklärung eingesetzt, aber viele dienten auch als Transportpanzer für Menschen und Material. Der M20 verfügte über eine ausgezeichnete Beweglichkeit und Geschwindigkeit, außerdem einen gewissen Panzerschutz. In der Rolle als FüFuPanzer war der M20 mit zusätzlichen Funkgeräten ausgerüstet.

Die ursprüngliche Bezeichnung war M10 Armored Utility Car; dies wurde in M20 geändert, um eine Verwechslung mit dem Jagdpanzer M10 Wolverine zu vermeiden. 3.791 M20 wurden von Ford in den Jahren 1943 und 1944 gebaut.

[Bearbeiten] T69 Multiple Gun Motor Carriage

Ende 1943 wurde eine Variante des M8 als Flugabwehrpanzer getestet. Das Fahrzeug wurde mit vier Maschinengewehren 12,7 mm in einem Turm von der Maxson Corp. bewaffnet. Das Antiaircraft Board entschied das Projekt fallenzulassen, da es dem M16 unterlegen war.

[Bearbeiten] M8 TOW Jagdpanzer

M8 umgebaut von der amerikanischen Firma NAPCO. Die Kanone wurde durch ein Maschinengewehr 12,7 mm ersetzt und auf den Turm wurde ein Abschussgerät für die Panzerabwehrlenkwaffe BGM-71 TOW aufgesetzt. Einige so umgebaute Fahrzeuge wurden von Kolumbien verwendet.

[Bearbeiten] M8/M20 mit Turm H-90

Eine französische Umrüstung, mit dem Turm des Spähpanzers Panhard AML 90.

[Bearbeiten] CRR Brasiliero

Eine brasilianische Umrüstung. Die mittlere Achse wurde entfernt und ein neuer Motor (Mercedes-Benz OM-321) eingebaut. Nicht produziert.

[Bearbeiten] Literatur

  • Steven J. Zaloga, Tony Bryan: M8 Greyhound Light Armored Car 1941-91. Osprey Publishing, 2002 (New Vanguard 53).

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: M8 Greyhound – Bilder, Videos und Audiodateien


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