Republik Zypern
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Κυπριακή Δημοκρατία Kypriakí Dimokratía (griech.) |
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Amtssprache | Griechisch und Türkisch | ||||
Hauptstadt | Nikosia | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
Staatsoberhaupt und Regierungschef | Präsident Dimitris Christofias | ||||
Fläche | 9.251 km² de jure, de facto 5.364 km² | ||||
Einwohnerzahl | 778.700[1] | ||||
Bevölkerungsdichte | 145,17 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 18.430 US-$ (2004) | ||||
Währung | Euro (€) 1 Euro = 100 Cent | ||||
Unabhängigkeit | vom Vereinigten Königreich am 16. August 1960 | ||||
Nationalhymne | Ymnos is tin Eleftherian | ||||
Zeitzone | UTC+2 | ||||
Kfz-Kennzeichen | CY | ||||
Internet-TLD | .cy | ||||
Telefonvorwahl | +357 | ||||
Die Republik Zypern (griechisch: Κυπριακή Δημοκρατία/türkisch: Kıbrıs Cumhuriyeti), ist ein Staat im östlichen Mittelmeer auf der Insel Zypern. Diese liegt vor der Südküste der Türkei, nicht weit von Syrien, dem Libanon und Israel entfernt und wird geografisch Asien zugeordnet. Kulturell und politisch ist das Land jedoch aufgrund seiner Geschichte sehr stark mit Europa verbunden.
Nachdem Zypern 1960 vom Vereinigten Königreich in die Unabhängigkeit entlassen wurde, umfasste die Republik zunächst die gesamte Insel außer den britisch verbliebenen Militär-Stützpunkten Akrotiri und Dhekelia. Nach ethnischen Unruhen zwischen Zypern-Griechen und Zypern-Türken und dem drohenden Anschluss Zyperns an Griechenland intervenierte 1974 die Türkei unter Berufung auf den Londoner Garantievertrag und besetzte den Nordteil der Insel. Seitdem beschränkt sich die Autorität der Republik Zypern auf den Südteil der Insel. In Nordzypern wurde 1983 die Türkische Republik Nordzypern ausgerufen, welche nur von der Türkei völkerrechtlich anerkannt wird. Mehrere Anläufe zur friedlichen Wiedervereinigung scheiterten bisher.
Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Siehe hierzu den Hauptartikel: Zypern
[Bearbeiten] Städte
Wirtschaftliches Zentrum der Insel ist mit Abstand die Hauptstadt Nikosia. In etwa gleicher wirtschaftlichen Bedeutung zueinander sind die drei Hafenstädte Larnaka, Limassol und Paphos, die durch die Südküstenautobahn miteinander verbunden sind.
[Bearbeiten] Politik
Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, der direkt gewählt wird und über weitreichende Exekutivkompetenzen verfügt. Er ernennt auch die Minister, welche dem Parlament jedoch nicht angehören dürfen. Sein Stellvertreter muss laut Verfassung ein Türke sein (letztere Position bleibt seit 1963 vakant). [2] Das Parlament der Republik Zypern ist das Repräsentantenhaus (Einkammersystem), von denen 56 Mandate auf griechisch-sprachige und 24 auf türkisch-sprachige Zyperer entfallen (letztere Mandate bleiben seit 1974 vakant).
Es gibt kein Misstrauensvotum. Die zyprischen Abgeordneten kontrollieren die Regierung deshalb auf dem Weg der Haushaltsgesetzgebung sowie durch Anfragen, mit denen eine öffentliche Stellungnahme erzwungen werden kann.
Das Parteiensystem der Republik Zypern wird von vier großen Parteien geprägt:
- Fortschrittspartei des werktätigen Volkes – AKEL (kommunistisch)
- Demokratische Partei – DIKO (konservativ)
- Demokratische Sammlung – DISY (rechts)
- Bewegung für Sozialdemokratie (sozialdemokratisch)
Daneben sind noch drei kleinere Parteien im Parlament vertreten.
- Europäische Partei - Evroko
- Ökologie und Umwelt Bewegung (Grüne)
- Vereinigte Demokraten – ED (liberal) (2006 ausgeschieden)
[Bearbeiten] Zypernkonflikt
Siehe hierzu auch den Hauptartikel Zypernkonflikt
1963 gab es Unstimmigkeiten zwischen dem „türkischen“ und „griechischen“ Teil der ethnisch vermischten Bevölkerung über Verfassung und Gesetze, Ausübung der Staatsgewalt, etc. Dieser Streit, von Extremisten auf beiden Seiten systematisch eskaliert, machte ein weiteres gemeinsames Regieren unmöglich. Die türkisch-zyprischen Regierungsmitglieder zogen sich aus der Regierung zurück und strebten seitdem ein selbstverwaltetes Gebiet an, während viele griechischsprachige Zyprioten den Anschluss an Griechenland (Enosis) anstrebten.
1974 kam es zu einem Putsch der griechisch-zyprischen Nationalgarde gegen Präsident Makarios. Nachdem Makarios von der Insel geflohen war, intervenierte die Türkei als Garantiemacht des Londoner Garantievertrages unter Berufung auf einen geplanten Anschluss Zyperns an Griechenland und führte eine militärische Invasion auf dem Nordteil der Insel durch. Seitdem hat die Türkei in einem Gebiet, das ca. 37 % der Insel entspricht, Truppen stationiert. Die verfassungsmäßig vorgesehene Mitwirkung der türkischen Zyprer in den staatlichen Institutionen der Republik Zypern findet seither ebenfalls nicht mehr statt.
1977 starb Makarios, und Spyros Kyprianou folgte als Präsident. Dieser wurde von der Türkei und den türkischen Zyprern allerdings nicht anerkannt. Darauf veranlasste der griechische Süden Wirtschaftssanktionen gegen den Norden. Der Norden seinerseits antwortete nach Verfolgungen und Tötungen türkischer Zyprer mit der Vertreibung von mehreren Zehntausend griechischen Zyprern und der Ansiedlung von mehreren Zehntausend Türken aus der Türkei, wodurch das zahlenmäßige Gewicht des türkischen Bevölkerungsanteils gegenüber den griechischen Zyprern erhöht wurde. Unter Verletzung des Londoner Garantievertrages wurde 1983 auf dem Nordteil der Insel die Türkische Republik Nordzypern ausgerufen, die allerdings nur von der Türkei anerkannt wird.
Die Resolution Nr. 541 des UN-Sicherheitsrates vom 18. November 1983 stellt völkerrechtlich klar, dass die Ausrufung der Türkischen Republik Nordzypern ein illegaler Akt war. Außerdem fordert sie einen Abzug der türkischen Streitkräfte.
Verhandlungen unter Führung der UN sollten eine Annäherung beider Seiten bringen − eine Abstimmung über eine Wiedervereinigung scheiterte jedoch am Referendum 2004 in Südzypern, deren griechische Bevölkerung den Wiedervereinigungsversuch mit 3/4-Mehrheit ablehnte, während die türkische Bevölkerung in Nordzypern mit großer Mehrheit für die Vereinigung stimmte. Es war ein Konzept nach dem Vorbild der Schweiz vorgesehen. Zypern sollte ein Staatenbund aus zwei Teilstaaten werden, deren Einwohner sowohl die zyprische als auch die Staatsangehörigkeit des Landes, aus dem sie stammen, erhalten. Am 4. Juni 1990 wurde der Beitrittsantrag Zyperns zur Europäischen Union gestellt, der de jure für die gesamte Insel gilt, da auch die EU die Türkische Republik Nordzypern nicht anerkennt. Seit Mai 2004 ist die Republik Zypern Mitglied der Europäischen Union.
Ein ebenfalls 2004 vom damaligen Uno-Generalsekretär Kofi Annan vorgelegter Plan, beide Teile der Insel als Konföderation wieder zu vereinigen, wurde in gleichzeitigen Volksabstimmungen mit 87 bzw. 88 % Wahlbeteiligung von den türkischen Zyprern mit Zweidrittelmehrheit gebilligt, von den griechischen aber mit Dreiviertelmehrheit abgelehnt. (siehe Annan-Plan)
Es gibt insgesamt fünf Kontrollstellen, von denen vier mit dem Auto und einer (Ledra Palace) nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad überquert werden kann. Die Einreisebestimmungen für den Nordteil wurden gelockert. Man muss nur noch ein Visum in Form eines Zettels bei den türkisch-zyprischen Behörden an der Grenze beantragen. Dieses wird dann bei Ein- und Ausreise abgestempelt. Direkte Eintragungen im Pass werden nicht vorgenommen. Zollkontrollen finden nur sporadisch statt. Alles in allem hat sich die Lage etwas entspannt. Seit dem EU-Beitritt gibt es für EU-Bürger grundsätzlich keine Beschränkung der Aufenthaltsdauer im Nordteil, allerdings beträgt die Gültigkeit des Nordzypern-Visums bei Einreise über die Green Line nur 3 Tage. Ein längerer Aufenthalt im türkisch verwalteten Teil ist bei einer Einreise über die Türkei problemlos möglich. Früher verweigerten die Republik Zypern und Griechenland die Einreise, wenn der Pass in der Türkischen Republik Nordzyperns abgestempelt wurde. Aufgrund einer EU-Direktive[3] ist EU-Bürgern die Einreise über alle Häfen und Flughäfen (also auch jene im Norden) gestattet. Nicht-EU-Bürger sollten sich bei ihrem jeweiligen Außenamt erkundigen.
Seit dem 21. März 2008 läuft ein neuer Wiedervereinigungsversuch. Die Trennung ist seit der Ablehnung des Annan-Plans von 2004 auch für Südzypern problematisch geworden. Viele Zyperntürken sind zu Verfechtern der Unabhängigkeit geworden. Die zyperngriechische Blockadepolitik hat dem türkischen Norden Sympathien auch von Leuten eingebracht, die keine Freunde der türkischen Zypernpolitik waren. Aus Angst vor einer Unabhängigkeit Nordzyperns blockierte Südzypern jahrelang jede Lockerung des Embargos gegen Nordzypern. Dessen Aufhebung hatte die EU Nordzypern nach dem Referendum von 2004 versprochen, was sich allerdings nicht bewahrheitet hat.[4]
[Bearbeiten] Zypern in der EU
Im Rahmen der EU-Erweiterung 2004 trat Zypern am 1. Mai 2004 der EU bei. Zuvor war jedoch ein Versuch der Wiedervereinigung Zyperns bei einer Volksabstimmung am 24. April 2004 an der Ablehnung im griechischen Teil gescheitert. Aufgrund des positiven Abstimmungsergebnisses im türkisch verwalteten Teil entschied sich die EU, den Norden wirtschaftlich mit weit über 200 Millionen Euro jährlich zu unterstützen. Die Green Line ist zurzeit de facto Außengrenze der EU, die Zollbehörden der Republik Zypern beziehungsweise die der Souveränen Britischen Basen führen an den Kontrollstellen Zollkontrollen durch.
Die Besetzung des Nordteils Zyperns durch die Türkei stellt eine Grenzverletzung gemeinschaftlichen Territoriums dar. Aufgrund des bestehenden Status quo und der sich durch die Grenzverletzung eigentlich ergebenden Konsequenzen bezeichnet die EU den Nordteil der Inselrepublik als besonderes EU-Gebiet, auf welchem EU-Recht zur Zeit nicht durchgesetzt werden kann. Da die Türkei als Folge des Zypernkonflikts, in dem die Regierung in Ankara als Schutzmacht der Zypern-Türken auftrat, die Republik Zypern nicht offiziell anerkennt, wurde das Land zu einem entscheidenden Stolperstein bei den Verhandlungen über den EU-Beitritt der Türkei: Die Türkei lehnt eine Ausweitung der mit der EU geschlossenen Zollunion auf das EU-Mitglied Zypern ab und öffnet ihre Häfen und Flughäfen nicht für das Anlaufen von zyprischen Schiffen und Flugzeugen. Die Türkei sieht in der EU-Mitgliedschaft Zyperns einen Bruch des Zürcher und Londoner Abkommens.[5]
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Bevölkerungsanzahl im von der Republik Zypern kontrollierten Süden der Insel beträgt 778.700 Einwohner[1], der Norden der Insel zählt nach Regierungsangaben 88.900 „legitime“ Einwohner.[1] Die letztgenannte Zahl beinhaltet jedoch nicht die Einwohner, die von der Republik Zypern als illegale türkische Siedler angesehen werden. Die Volkszählungsergebnisse der türkischen Zyperern sind daher wesentlich höher und sprechen in dem von ihnen kontrollierten Territorium von einer Einwohnerzahl die ungefähr bei 265.100 zu liegen kommt.[6]
Zwischen 2005 und 2006 wuchs die Bevölkerung im Süden der Insel um ungefähr 1,6%.[1] Im Süden sind ungefähr 1.500 Deutsche ansässig, im Norden etwa 180.
Landessprachen in der Republik sind Griechisch und Türkisch. Englisch ist Verkehrssprache.
Siehe auch: Zyprer, Zypern-Griechen, Zypern-Türken
[Bearbeiten] Religion
Im Süden Zyperns leben überwiegend Griechisch-Orthodoxe sowie Maroniten (etwa 3.600), Armenier (etwa 1.300), Katholiken (etwa 300) und Muslime (etwa 380); im Norden fast ausschließlich Muslime sowie etwa 460 griechisch-orthodoxe Christen und ungefähr 170 Maroniten.
Laut CIA World Factbook bekennen sich insgesamt 78 % der Bevölkerung zum griechisch-orthodoxen Christentum und 18 % zum Islam.
Die Griechisch-Orthodoxe Kirche ist Staatsreligion in Zypern.
Religiöse Kulturgüter
Der Umgang mit religiösen Kulturgütern ist nach wie vor sehr kritisch und ein häufiges Argument im Zypernkonflikt.
Aus einer Fotodokumentation, die der zypriotische Präsident Tassos Papadopoulos am 10. November 2006 Papst Benedikt XVI. in Rom vorlegte, geht hervor, dass in den letzten 30 Jahren türkischer Besatzung Nordzyperns 133 Kirchen und Klöster entweiht und zu Moscheen, Hotels oder Night Clubs umgewidmet wurden. 15.000 Ikonen wurden illegal aus christlichen Gotteshäusern entfernt und auf dem Schwarzmarkt verkauft.[7]
Im Jahr 2000 wurde Ikonen im Wert von 100 Millionen Mark sichergestellt, die der Kunsthändler Michael van Rijn über Aydin Dikman aus München bezogen hatte. Anders als die Zollämter und die involvierten Gerichte sehen die türkischen Medien den Schmuggel als Inszenierung der zyprischen Regierung. [8]
Auch umgekehrt kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Moscheen im Südteil der Insel. So sollen türkischen Quellen zufolge von 102 im Südteil der Insel untersuchten Moscheen nur noch 25 in guter Verfassung sein, 47 sollen in ungepflegten Zustand sein, 14 in schlechter Verfassung und 16 Moscheen sollen total zerstört sein. Die türkischen Friedhöfe im Südteil der Insel sind in noch schlimmerem Zustand. Von 148 untersuchten Friedhöfen waren nur drei in guter Verfassung, neun ungepflegt, 93 in schlechter Verfassung und 43 existieren nicht mehr. Immer mehr Friedhöfe werden zu Feldern, Parkanlagen oder Parkplätzen umfunktioniert.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Angaben beziehen sich nur auf den von der international anerkannten Regierung kontrollierten Teil der Insel. Für den türkisch verwalteten Teil liegen keine genauen Zahlen vor, es wird jedoch allgemein von einer wesentlich schwächeren Wirtschaftslage in diesem Teil der Insel ausgegangen. Nach einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums von 4 % 2001 auf 2,2 % 2002 sind die Prognosen für das Jahr 2003 mit etwa 2,3 % verhalten positiv. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) belief sich im Jahre 2004 auf 12,4 Milliarden Euro. Das BIP pro Kopf betrug etwa 17.400 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Wert bei rund 23.100 Euro. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Republik Zypern 2005 einen Index von 83,1 (EU-25: 100).[9] Damit erreicht Zypern von allen Beitrittsstaaten der EU-Erweiterung des Jahres 2004 den höchsten Wert.
72 % der Zyprer arbeiten im tertiären Sektor, in der Landwirtschaft hingegen nur 5 % aller Beschäftigten. In den touristisch entwickelten Regionen sind viele Saisonkräfte, vor allem aus Polen, tätig.
Die Arbeitslosenquote belief sich auf 3,6 % vor dem EU-Beitritt. Dieser Wert liegt unter dem EU-Durchschnitt. Die Inflationsrate beträgt 2 %, Auslandsschulden hat Zypern nicht. Aufgrund der wirtschaftlichen Struktur gilt Zypern neben Malta als der am weitesten entwickelte Staat der zehn neuen Beitrittsländer.
Auf Zypern sind seit dem Bürgerkrieg viele libanesische Banken ansässig, was zu einem großen Zustrom von Geldern geführt hat. Zypern ist einer der größten Investoren und Exporteure in Russland. Viele Gelder werden über Zypern in Russland reinvestiert, was vor allem durch niedrige Steuern und die unkomplizierte Gründungsmöglichkeiten der Offshoreholdergesellschaften zu erklären ist. Zypern zählt nämlich steuerrechtlich gesehen zu den Steueroasen.
[Bearbeiten] Bodenschätze
Bekannt wurde Zypern durch das Kupfer, dem die Insel im Lateinischen sogar den Namen gab ("Cuprum"). Diese Vorkommen sind jedoch heute weitestgehend erschöpft. Von Bedeutung sind die Asbestvorkommen, in den Bergen befinden sich große Marmorgebiete und Pyritminen. Dort gibt es auch Gipsgestein und Salzablagerungen. An den Stränden wird Tonerde abgebaut.
In jüngerer Zeit wurden an der Südküste Erdölvorkommen entdeckt, die auf 8 bis 10 Milliarden Barrel geschätzt werden und gegenwärtig von einem ägyptisch-libanesischen Konsortium erkundet werden.[10]
[Bearbeiten] Landwirtschaft
Auf Zypern werden häufig Zitrusfrüchte angebaut. Hinzu kommt die Erzeugung von Gemüse. Außerdem gehören zyprische Kartoffeln zu den Export-Schlagern (meist nach Großbritannien). Im griechischen Teil wird des weiteren Gerste angebaut. Bei vielen Anbausorten (Obst, Gemüse und Getreide) sind zwei Ernten im Jahr durch das ausgesprochen freundliche Klima Standard. Fast jede Familie griechischer Zyprer hat irgendwo auf der Insel noch ein kleines Stück Land, auf dem für den Eigenverbrauch angebaut wird. Jedoch werden die landwirtschaftlich genutzten Flächen seit dem EU-Beitritt immer kleiner (besonders in den Touristenregionen), da Briten verstärkt Land und Häuser für den Altersruhesitz kaufen, zudem in der EU teilweise Brachflächen gefördert werden. Im nördlichen Teil werden bevorzugt Geflügel und Lämmer aufgezogen. Auf der gesamten Insel gibt es außerdem noch einige größere Olivenplantagen. Fremde Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft kommen immer häufiger aus dem Norden − völlig legal −, anders als in der Tourismusbranche (hier in erster Linie polnische Saisonkräfte).
[Bearbeiten] Währung
Seit dem 1. Januar 2008 ist der Euro die nationale Währung. Der Euro löste damit das Zypern-Pfund ab.
[Bearbeiten] Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 6 %
- das Bildungswesen bei 12 %
- das Militär bei 4 %
[Bearbeiten] Militär
Zyprische Nationalgarde (Cypriot National Guard) ist die Bezeichnung der Streitkräfte der Republik Zypern. Sie umfasst sowohl Land- als auch See- und Luftstreitkräfte und wurde noch im Jahr der Unabhängigkeit 1960, als Umsetzung der Paragraphen 129-132 der Verfassung gegründet. Seit 1964 verwendet die Nationalgarde als Logo eine Abwandlung des byzantinischen Wappens mit dem doppelköpfigen Adler.
Die Landstreitkräfte bestehen aus folgenden Einheiten:
- Erste Infanterie-Division (Ιη Μεραρχία ΠΖ)
- Zweite Infanterie-Division(ΙΙα Μεραρχία ΠΖ)
- Vierte Infanterie-Division (ΙVη Ταξιαρχία ΠΖ)
- Zwanzigste Panzer-Brigade (ΧΧη ΤΘ Ταξιαρχία)
- Dritte Unterstützungs-Brigade (ΙΙΙη Ταξιαρχία ΥΠ)
- Achte Unterstützungs-Brigade (VIIIη Ταξιαρχία ΥΠ)
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straße
Wichtigster Verkehrsträger ist der Individualverkehr auf der Straße (Linksverkehr), gefolgt vom Busverkehr.
[Bearbeiten] Häfen
Bei Larnaka und Limassol befinden sich Seehäfen, es bestehen Fährverbindungen u.a. nach Haifa in Israel, nach Libanon und nach Griechenland. Im Tourismus ist ferner die Kreuzschifffahrt von Bedeutung. Vor kurzem hat der Schiffsverkehr zwischen Famagusta im türkischen Teil und der syrischen Stadt Laskia gestartet. Taeglich gibt es Schiffsverkehr zwischen den türkischen Staedten Mersin,Tasucu,Alanya und Antalya an der Mittelmeerküste und den Haefen Kyrenia und Famagusta in Nordzypern mit zahlreichem Seeverkehr angebunden.
[Bearbeiten] Flugverkehr
Der Flughafen Larnaka und der Flughafen Paphos sind die beiden Flughäfen auf dem de facto Staatsgebiet der Republik Zypern. Ersterer bedient auch die Hauptstadt Nikosia. Inlandsflüge finden nicht statt.
[Bearbeiten] Schienenverkehr
Die früher von Osten nach Westen das Land durchquerende Eisenbahnverbindung wurde in den 1950er Jahren stillgelegt.
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Zyperns
Die ehemalige britische Kolonie wurde am 16. August 1960 aufgrund des Abkommens von Zürich zwischen Großbritannien, Griechenland und der Türkei (1959) unabhängig.
In einem von der griechischen Junta initiierten Putsch wurde 1974 Präsident Makarios gestürzt. Die Putschisten strebten die Angliederung an Griechenland an. Unter Berufung auf ihre Rolle als Garantiemacht intervenierte die Türkei und besetzte den Norden Zyperns. 1983 kam die Proklamation der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ), die jedoch von keinem Land der Vereinten Nationen außer der Türkei anerkannt wird (siehe UN-Resolution 541 der Vereinten Nationen).
1990 stellte die Republik Zypern einen Antrag auf die Mitgliedschaft in der EU. Nach Erreichen der Kriterien und einer weitreichenden Reform, die seine Bedeutung als Steueroase minderte, wurde das Land zusammen mit neun weiteren Ländern am 1. Januar 2004 Mitglied der EU.
Im Jahr 2003 wurde die Grenze zwischen den beiden Landesteilen erstmals wieder durchlässig, es erfolgte die Öffnung der Grenzübergänge für Besuche im jeweils anderen Teil der Insel zum 23. April 2003. Viele Bürger nutzen die Chance ihre alte Heimat zu besuchen, es kommt zu vielen Verbrüderungsszenen. Die Befürchtung die Grenze würde sich wieder schließen erfüllt sich nicht, gegenwärtig (2007) wird die Grenze immer durchlässiger, Kontrollen werden vereinfacht oder entfallen.
Im Jahr 2004 wurde der Annan-Plan beiden Volksgruppen separat zur Abstimmung vorgelegt. Dieser hätte einen neuen Staat mit zwei separaten Bundesstaaten vorgesehen. Während die Zypern-Türken für den Plan stimmen, stimmen die Zypern-Griechen dagegen. Als Gründe der Ablehnung werden zwei Punkte des Plans genannt, der auf ein spätes Datum festgelegte Abzug der türkischen Truppen, sowie die umfangreichen Transferleistungen zum Aufbau des Nordens, die der Süden hätte tragen müssen.
Am 1. Januar 2008 wurde auf Zypern der Euro eingeführt. Ein Beitritt zum Schengen-Abkommen wurde abgelehnt, da die Republik Zypern nicht die volle Souveränität über ihre völkerrechtlich anerkannte Außengrenze besitzt.
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Musik
siehe: Zyprische Musik
[Bearbeiten] Küche
siehe: Zyprische Küche
[Bearbeiten] Feiertage
- 1. April Revolution der Zyprioten gegen die Englische Besatzung.
- 1. Oktober Unabhängigkeitstag
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Cony Ziegler: Zypern Reisehandbuch − Tipps für Individuelle Entdecker. 6. Auflage. Iwanowski, Dormagen 2004, ISBN 3-923975-14-7.
[Bearbeiten] Weblinks
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Zypern
- Die zyprische Regierung
- Die Vertretung der EU-Kommission auf Zypern
- UNO-Mission auf Zypern
- Zypern im World Fact Book
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b c d Bevölkerungszahl bezieht sich auf den griechischen Südteil der Insel (siehe Demographic Report 2006, PDF, 4,15 MB, in Griechisch und Englisch)
- ↑ Absage an den Hardliner, Die Zeit, abgerufen am 19. Februar 2008
- ↑ www.delcyp.cec.eu.int
- ↑ Artikel in der Zeit - 21. März 2008
- ↑ Parlamentarische EU-Kommission der Türkei: Report der Kommission zur Mitgliedschaft Zyperns in der EU. 10. März 2004
- ↑ Zensus 2006, PDF, 167 KB, adaptiert im September 2007
- ↑ Angaben kath.net
- ↑ http://www.museum-security.org/cyprus-and-michel-van-rijn.htm Bibliografie zum Schmuggel mit Ikonen und Kunstschätzen aus Nordzypern
- ↑ http://www.eds-destatis.de/en/database/nms_cyeu05.php?th=3 FSO Germany/EDS/Database
- ↑ Bericht bei RIA Novosti
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Andere oder umstrittene Gebiete:
Abchasien | Bergkarabach, Republik | Britisches Territorium im Indischen Ozean (Britische Überseegebiete) | China, Republik (Taiwan) | Hongkong (SVZ der VR China) | Macao (SVZ der VR China) | Palästina | Südossetien | Türkische Republik Nordzypern
1 Liegt zum Teil auch in Europa. 2 Liegt größtenteils in Afrika. 3 Liegt zum Teil auch in Ozeanien.
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Koordinaten: 35° 07' N, 33° 24' O