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Kosel – Wikipedia

Kosel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Kosel (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Kosel
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Kosel hervorgehoben
Koordinaten: 54° 30′ N, 9° 45′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Schlei-Ostsee
Höhe: 9 m ü. NN
Fläche: 30 km²
Einwohner: 1375 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km²
Postleitzahl: 24354
Vorwahl: 04354
Kfz-Kennzeichen: RD
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 090
Adresse der Amtsverwaltung: Holm 13
24340 Eckernförde
Webpräsenz:
Bürgermeister: Heinz Zimmermann-Stock (CDU)
Lage der Gemeinde Kosel im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte
Kirche St. Laurentius
Kirche St. Laurentius

Kosel (dän. auch Koslev, die historische Namensform) liegt in Schwansen und damit im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde besteht in ihrer heutigen Form seit 1977, als sie mit dem bis dahin eigenständigen Bohnert zusammengelegt wurde, und umfasst außerdem die Ortsteile Lundshof, Missunde, Ornum und Weseby.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie und Verkehr

Kosel liegt etwa 5 km nordwestlich von Eckernförde direkt an der Schlei. Die Bundesstraße 76 von Eckernförde nach Schleswig führt durch das Gemeindegebiet. Bahnanschluss besteht in Eckernförde und Rieseby. Südlich von Kosel liegt der Bültsee.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gemeindegebiet ist bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt. Außerdem wurden zwei Wikingersiedlungen mit Grubenhäusern und Pfostenhäusern aus der Zeit zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert, sowie das dazugehörige Gräberfeld, im Gemeindegebiet gefunden.

Seit dem Mittelalter lag Kosel, dessen Kirche in das 12. Jahrhundert zurückgeht, am Südrand dänischer Besiedlung in Jütland. Der Ostwall, Teil des Befestigungssystems Danewerk, verläuft einige Kilometer südlich von der Schlei zum Windebyer Noor/Eckernförder Bucht.

Kosel blieb als einzige Schwansener Gemarkung von der frühneuzeitlichen Gutswirtschaft und der damit verbundenen Aufhebung von Dörfern und Leibeigenwerdung der bäuerlichen Bevölkerung unberührt und hat dadurch das Gepräge eines Bauerndorfes bewahrt.

Im Januar 1807 wurde Kosel unter schwierigen Witterungsbedingungen von bayerischen Truppen unter Bernhard Erasmus von Deroy im Rahmen des Vierten Koalitionskrieges belagert.

[Bearbeiten] Ortsteile

[Bearbeiten] Bohnert

Bohnert (dänisch: Bonert), das ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum Gut Eschelsmark gehörte, wurde 1352 erstmals erwähnt. 1417 wurde durch den Dänenkönig Erich von Pommern bei Bohnert eine Königsburg erbaut, von der jedoch nur noch die Burggräben erhalten sind. 1903 wurde eine Villa auf dem Gelände errichtet.

[Bearbeiten] Missunde

Schleifähre im Jahr 1894
Schleifähre im Jahr 1894

Der Fährort Missunde (dänisch: Mysunde, vom mittelalterlichen nordischen Mjósund "schmale [Schlei]enge") war vor allem, da er sich an der engsten Stelle der Schlei befindet, ein wichtiger und bis ins 19. Jahrhundert heiß umkämpfter Ort. Missunde wurde 1115 erstmals unter dem Namen Versund (Fährsund) erwähnt. Da zeitweise auch die Wenden in dem Gebiet zu siedeln suchten, wurde die Fährstelle wiederholt abgesichert. So finden sich in Brodersby - jenseits der Schlei in Angeln - Reste einer Burg und des Margarethenwalls. Trotzdem kam es Mitte des 11. Jahrhunderts zu mehreren sehr blutigen Auseinandersetzungen mit den Wenden.

Nachdem König Karl X. Gustav von Schweden 1656 gemeinsam mit Brandenburg die polnische Armee bei Warschau besiegt hatte, zogen seine Truppen durch Missunde, wo sie große Zerstörungen anrichteten. Im Großen Nordischen Krieg Anfang des 18. Jahrhunderts kam es wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen und auch Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mehrmals um die Fährstelle gekämpft. Die Bewohner Missundes haben sich während dieser Kämpfe wohl auf die schwer zugänglichen Reste der Burg in Brodersby geflüchtet.

Seit 1960 verbindet eine Grundseilfähre für Personen und PKW Missunde und Brodersby. Im Jahr 2003 wurde sie erneuert.

Bis 1928 gehörte das Dorf zum Gutsbezirk Ornum. Heute ist der Ort, der ca. 500 Einwohner zählt, touristisch geprägt. Es gibt einen Sportbootanleger mit etwa 30 Liegeplätzen, Ferienhäuser und Gastronomiebetriebe.

[Bearbeiten] Ornum

Ornum war ab dem 17. Jahrhundert ein Meierhof von Eschelsmark. In Ornum gibt es den Flurnamen Pesthöft, der darauf zurückzuführen ist, dass hier viele der 1744 an einer Rinderseuche verstorbenen Tiere vergraben wurden.

[Bearbeiten] Weseby

Der 1462 erstmals erwähnte, heute von sanftem Tourismus geprägte Ort Weseby (dänisch: Veseby) liegt direkt an der Großen Breite der Schlei.

[Bearbeiten] Güter

[Bearbeiten] Eschelsmark

Das Anfang des 17. Jahrhunderts gegründete Gut wird nach wie vor landwirtschaftlich durch betrieben. Der Keller des Herrenhauses wurde 1799 errichtet und ist das einzige was heute noch besteht.

[Bearbeiten] Ornum

Das Gut Ornum besteht seit etwa 1530 und ist heute in Privatbesitz. Im 19. Jahrhundert sind mehrmals Gutsgebäude abgebrannt.

[Bearbeiten] Politik

Von den 14 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 acht Sitze, die Wählergemeinschaft FWK drei und der Südschleswigsche Wählerverband und die Grünen je einen Sitz.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „Von Silber und Blau quadriert, in der Mitte überdeckt mit einem natürlich strukturierten, flachen roten Stein mit rundem Umriss, der die Zeichnung eines griechischen Kreuzes aufweist.“ [1]

[Bearbeiten] Partnerschaft

  • La Mézière in der Bretagne (seit 1986)

[Bearbeiten] Wirtschaft

Durch die Lage an der Schlei und durch die sauberen Binnenseen im Gemeindegebiet ist Kosel ein Freizeitort, der auch über einen Yachthafen verfügt.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Kosel – Bilder, Videos und Audiodateien


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