Guanche
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Guanche | ||
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Gesprochen in |
Kanarische Inseln | |
Sprecher | (ausgestorben) | |
Besonderheiten | Es gab eine Pfeifsprache zu Guanche, die heute für das Spanische benutzt wird. | |
Sprachcodes | ||
SIL/ISO 639-3: |
gnc |
Das Guanche ist die ausgestorbene Sprache der Guanchen auf den Kanarischen Inseln. Die Sprache aller Guanchen jeder Kanareninsel ist gleichen Ursprungs, es hat jedoch einige mundartliche Unterschiede gegeben. Eine Verwandtschaft mit den Berbersprachen wird vermutet, ist aber nicht sicher bewiesen, es gibt aber laut José Luis Concepción (siehe Quellen) einige Wortparallelen zwischen dem Guanche und berberischen Sprachen.
Einige Wörter sind noch bekannt. Das Wort Guanche bedeutet eigentlich „Mann/Mensch aus Teneriffa“ und wurde erst später zu einer Sammelbezeichnung. Die Sprache starb im 16. oder 17. Jahrhundert aus. Allerdings haben sich bis heute Elemente dieser Sprache im Kanarischen Dialekt gehalten. So ist z. B. das auf den Kanaren übliche Wort für „Ziegenbock“ baifo. Dieses Wort ist guanchischen Ursprungs. Andere typisch kanarische Wörter wie Guagua für den Autobus sind karibischen Ursprungs und dementsprechend auch in Kuba, der Dominikanischen Republik etc. verbreitet.
Hier noch einige Beispiele des Guanchen:
- Wasser: ahemen oder ahemon
- Milch: aho
- Tongefäß: gánigo
- geröstetes Mehl: gofio (es wird noch heute zubereitet, siehe Gofio)
- Steinmesser: tabona
- Baum: mócan
- Kleid: tamarco
- Pflanze: verode
- Drei (Zahlwort): amiet
Archäologische Funde legen die Existenz einer der libysch-berberischen verwandten Schrift (siehe Tifinagh-Schrift) nahe.
[Bearbeiten] Quellen:
Carlos Calvet: Geschichte und Mythen der Kanaren, Bohmeier Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-89094-517-0 (enthält und erklärt u.A. zahlreiche Wörter aus der Guanchensprache, sowie die Lebenseinstellung der Ureinwohner)
José Luis Concepción: Die Guanchen. Ihr Überleben und ihre Nachkommen. 25. Auflage, Asociación Cultural de las islas canarias, ISBN 843985627X