Gschwend
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Ostalbkreis | |
Höhe: | 484 m ü. NN | |
Fläche: | 54,50 km² | |
Einwohner: | 5054 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74417 | |
Vorwahl: | 07972 | |
Kfz-Kennzeichen: | AA | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 36 027 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Gmünder Straße 2 74417 Gschwend |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeisterin: | Rosalinde Kottmann |
Gschwend ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Gschwend liegt zwischen Welzheimer Wald und Frickenhofer Höhe im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald am Fluss Rot, einem linken Nebenfluss der Lein.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Fichtenberg und die Stadt Gaildorf sowie im Osten an Sulzbach-Laufen, alle drei im Landkreis Schwäbisch Hall, im Südosten an Eschach und Ruppertshofen, im Süden an Spraitbach, im Südosten an Alfdorf sowie im Westen an die Stadt Welzheim und Kaisersbach, die drei letzten im Rems-Murr-Kreis.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Gschwend mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Altersberg und Frickenhofen gehören 85 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Zur ehemaligen Gemeinde Altersberg gehören das Dorf Horlachen (Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Altersberg), die Weiler Altersberg, Brandhof, Eichenkirnberg, Hagkling, Hundsberg, Lämmershof, Pritschenhof, Sturmhof, Vorderes Breitenfeld und Wasserhof, die Höfe Felgenhof, Gläserhof, Haghöfle, Haghof, Hengstberg, Hinteres Breitenfeld, Hugenbeckenreute, Krämersberg, Neumühle, Pfeiferhof, Schierhof, Seehöfle und Ziegelhütte sowie die abgegangenen Ortschaften Alten-Gleyssern, Gauchs- oder Jauchshausen, Zum Hag oder Alterßberg, Krebenhaus (Krämershof), Talheim und Hundsberger Sägmühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Frickenhofen gehören das Dorf Frickenhofen, die Weiler Dietenhof, Hohenreusch, Joosenhof, Lindenreute (Lindenhöfle), Linsenhof, Metzlenshof, Mittelbronn (1322 erstmals erwähnt), Ottenried, Rotenhar, Spittelhof, Weiler, Wildenhöfle und Wimberg, die Höfe Kellershof, Schöllhof, Steinhöfle, Steinreute und die Häuser Brechtenhalden, Bruckenhaus, Hohenohl, Joosenhofer Sägmühle, Käshöfle, Rappenbühl, Rappenhof und Wolfsmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Erkershofen, Kleiner Erkertshof, Gerbertshofen, Engertsweiler (?), Hagenseesägmühle, Joosenhofer Sägmühle, Käshofer Sägmühle und Scherach.
Zur Gemeinde Gschwend vor der Gemeindereform der 1970er Jahre gehören das Dorf Gschwend, die Weiler Birkhof, Buchhaus, Dinglesmad, Hasenhöfle, Hetzenhof, Hirschbach, Hohenreut, Honkling (am 1. April 1972 von Unterrot nach Gschwend umgemeindet), Humbach, Humberg, Mühläckerle, Nardenheim, Schlechtbach (1395 urkundlich erwähnt), Schmidbügel, Seelach, Waldhaus und Wildgarten (am 1. April 1972 von Unterrot nach Gschwend umgemeindet), die Höfe Hetschenhof, Hollenhöfle, Hollenhof, Marzellenhof, Oppenland und Unterer Hugenhof und die Häuser Ernst, Gschwender Mühle, Haldenhäusle, Oberer Hugenhof, Reißenhöfle, Roßsumpf, Schlechtbacher Sägmühle, Steinenforst und Straßenhaus sowie die abgegangenen Ortschaften »Badhaus«, Gestösseln oder Stösseln, Kirchberg, Lettenhäusle, Mühlrain, Rauhengehren, Salinhütte am Badsee, Stein bei Steinenforst, Tauberweiler, Tiergarten und Wegstetten.[2]
[Bearbeiten] Geschichte
Nach Urkundenlage ist Frickenhofen, das 1293 erstmals erwähnt wurde, der älteste nachgewiesene Ort in der Gemeinde. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts dürfen wir mit der Siedlung Gschwend rechnen. Nicht viel später wird der Wald um Gschwend gerodet worden sein. Eine besondere Art der Rodung war das Schwenden, das Gschwend seinen Namen gegeben hat. Hierbei wurde die Rinde der Bäume abgeschält, worauf die Bäume verdorrten und entweder abstarben oder mit Leichtigkeit durch Abbrennen zum Verschwinden gebracht werden konnten. Die Flamme im Gschwender Wappen weist auf dieses Brennen hin.
Gschwend war zunächst eine eher unbedeutende Siedlung, entwickelte sich aber durch seine verkehrsgünstige Lage an der Kreuzung der Straßen von Gmünd nach Gaildorf (Salzstraße von Hall nach Süden), heute Bundesstraße 298, und von Welzheim nach Aalen (Cannstatter Straße) zu einem Mittelpunkt des ländlichen Handels. Im 16. Jahrhundert wurde das Gericht zu Seelach nach Gschwend verlegt. Es gab große Viehmärkte und seit 1760 wurden Jahrmärkte abgehalten. Das heutige Gemeindegebiet von Gschwend gehörte lange Oberamt Gaildorf und ab 1938 zum Landkreis Backnang. Als dieser durch die Kreisreform 1973 aufgelöst wurde, kamen Altersberg, Frickenhofen und Gschwend als einzige Gemeinden zum Ostalbkreis, während viele andere Gemeinden zum Rems-Murr-Kreis kamen.
[Bearbeiten] Religionen
Gschwend ist seit der Reformation vorwiegend evangelisch geprägt. Neben vier evangelischen Gemeinden gibt es aber auch eine römisch-katholische und eine neuapostolische Gemeinde.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
In den 1970er Jahren wurden die Gemeinden Altersberg und Frickenhofen nach Gschwend eingemeindet. Honkling und Wildgarten wurden am 1. April 1972 von Unterrot nach Gschwend umgemeindet.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Gschwend liegt an der Idyllischen Straße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
[Bearbeiten] Museen
Im ehemaligen Schul- und Rathaus von Horlachen befindet sich das örtliche Heimatmuseum.
[Bearbeiten] Bauwerke
- St.-Andreas-Kirche in Schlechtbach. Die 1447 erbaute gotische Kirche ist wohl das älteste Gebäude im Gemeindegebiet. Der Hochaltar mit einer Muttergottesstatue von 1430 ist ein besonderes Kleinod.
- Hagbergturm. Der Aussichtsturm auf dem Hagberg in 585 m Höhe ist ein Wahrzeichen Gschwends und Orientierungspunkt in der weiteren Umgebung. Geöffnet ist er ab Ostersonntag jeden Sonntag und an Feiertagen.
- Ev. Pfarrkirche (ehemals St. Nikolaus) in Frickenhofen. 1743 erbaut anstelle einer gotischen Vorgängerkirche, die 1634 abgebrannt war. An der Kirche neben dem Eingang Gedenktafel an den Pfarrer Wolfgang Kirschenbeisser.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
- Teufelsküche in Gschwend, am südlichen Abhang des Gemeindeberges
- Teufelskanzel 500 m östlich von Rotenhar
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Gschwend wird durch die Bundesstraße B 298 (Gaildorf–Schwäbisch Gmünd) an den überregionalen Straßenverkehr angeschlossen.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Die Pfleiderer AG verfügt über ein Werk in Gschwend.
[Bearbeiten] Bildung
In Gschwend befindet sich die Heinrich-Prescher-Schule, eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Im Ortsteil Frickenhofen besteht eine weitere Grundschule, die auf die Montessoripädagogik aufbaut. Außerdem gibt es drei kommunale und drei kirchliche Kindergärten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johannes Lämmerer (1763–1831), deutscher Volksdichter
- Friedrich von Schmidt (1825–1891) war der Architekt vieler Kirchen und Rathäuser im neugotischen Stil. Zu seinen Werken zählen unter anderem das Wiener Rathaus.
- Christian Dietrich (1844–1919), schwäbischer Altpietist
- Peter Jakob Schober (1897–1983), deutscher Maler
- Erich Schneider (* 1933), deutscher Politiker (CDU), Landtagspräsident Baden-Württembergs
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten des Ortes
- Heinrich Prescher (1749–1827) war lange Jahre Pfarrer in Gschwend. Er ist Namensgeber der örtlichen Grund- und Hauptschule.
[Bearbeiten] Brauchtum
[Bearbeiten] Garbenwagen
Jedes Jahr zu Beginn der Erntezeit, meist am ersten Augustwochenende, wird ein geschmückter Garbenwagen mit den ersten Garben im festlichen Geleit von Kindern und unter Glockengeläut, von Pferden, zur Kirche am Marktplatz gezogen. Dieser Brauch geht auf das Jahr 1817[3] zurück. Damals, nach der großen Hungersnot des Jahres 1816, wurde beschlossen, den ersten Erntewagen feierlich zur Kirche zu geleiten.
Gschwend ist, neben Essingen[4], eine der wenigen Gemeinden, die diesen Brauch bis zum heutigen Tag unter großer Beteiligung der Bevölkerung pflegt.
[Bearbeiten] Viehmarkt
Nach dem großen Brand von 1857 machten die Gschwender aus der Not eine Tugend, sie gestalteten ihren Ortskern völlig um. Sie ebneten ein großes Viereck im Schnittpunkt der Hauptdurchgangsstraßen ein und legten einen neuen, geräumigen Marktplatz an, denn der seitherige Zustand war für den Viehmarkt nicht ideal gewesen. Die „Gerechtigkeit zu zweyen Jahrmärkten“ hatte der Ort schon 1760 erhalten, 1776 kam der dritte dazu. Dies war nach der „Ernennung“ zum Verwaltungsmittelpunkt im 16. Jahrhundert ein weiterer Markstein in der Entwicklung zur heutigen Mittelpunktsgemeinde. Die Märkte machten Gschwend zum landwirtschaftlichen Zentrum und förderten Handel und Gewerbe. Sie waren weithin bekannt und gut besucht. 500 bis 1000 Stück Großvieh wurden damals aufgetrieben, im Februar 1887 waren es sogar 1425 Stück. Wenn auch die Gschwender Märkte im Zuge der Motorisierung und Technisierung heute nicht mehr mit diesen Zahlen aufwarten können, so zählen sie doch immer noch mit zu den bedeutendsten in Nordwürttemberg.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Einwohnerzahlen
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 718–722
- ↑ Evangelische Kirche in Hohenlohe
- ↑ Evangelische Kirchengemeinde Essingen
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