Gnesau
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Feldkirchen (FE) | |
Fläche: | 78,68 km² | |
Koordinaten: | 46° 46′ N, 13° 58′ OKoordinaten: 46° 46′ 0″ N, 13° 58′ 0″ O | |
Höhe: | 973 m ü. A. | |
Einwohner: | 1190 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 9563 | |
Vorwahlen: | 0 42 78 | |
Gemeindekennziffer: | 2 10 04 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Nr. 77, 9563 Gnesau | |
Offizielle Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Mitter (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2003) (15 Mitglieder) |
Gnesau ist eine Gemeinde im Bezirk Feldkirchen in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Der Ort liegt im oberen Gurktal in den Gurktaler Alpen.
[Bearbeiten] Ortsgliederung
Gnesau ist in die vier Katastralgemeinden Gnesau, Gurk, Mitteregg und Zedlitzdorf gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
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[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Reichenau | Albeck | |
Steuerberg | ||
Arriach | Himmelberg |
[Bearbeiten] Geschichte
Gnesau wurde erstmals 1160 als Gnesov in einer Notiz des Klosters Admont erwähnt, wobei der Name Gnesau die Gegend des gesamten oberen Gurktals bis nach Radenthein im Westen bezeichnete. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Grund und Boden zum größten Teil Besitz kirchlicher und weltlicher Grundherren.
Bei der Bildung der Gemeinden in Kärnten im Jahr 1850 waren zum Teil relativ große Gebiete zusammengefasst worden, wogegen sich einige Ortschaften auflehnten. Die Katastralgemeinden Gurk und Gnesau (damals zur Gemeinde Himmelberg gehörig) sowie Mitteregg und Zedlitzdorf (zu Reichenau) beantragten daher 1890, zu einer eigenen Gemeinde Gnesau zusammengelegt zu werden, was nach einigen Debatten schließlich 1895 vom Kärntner Landtag auch genehmigt wurde.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Gemeinde Gnesau hat 1.244 Einwohner (2001). 95,7 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, unter den Angehörigen anderer Nationen haben die Deutschen mit 1,6 % den größten Anteil. Als Religionszugehörigkeit geben 62,0 % römisch-katholisch und 33,4 % evangelisch an, 3,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche Hl. Leonhard ist eine romanische Chorturmkirche, die Saalkirche wurde im Kern vor 1213, der Turm im Kern im 14. Jahrhundert errichtet und 1723 durch einen barocken Zwiebelhelm erhöht. Die älteste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1213, 1499 wurde sie erstmals als Pfarre genannt.
- An der Stelle der heutigen Evangelischen Kirche am südöstlichen Ortsausgang wurde ursprünglich 1782, unmittelbar nach dem Toleranzpatent Kaiser Josephs II., ein hölzernes Bethaus errichtet, das 1803 durch ein steinernes Gebäude ersetzt wurde. Die Grundsteinlegung für den heutigen Kirchenbau im neugotischen Stil erfolgte am 29. Juni 1870, er wurde im Jahr darauf durch den Baumeister Antonio Missoni fertiggestellt.[1]
- Holzmuseum „designerzeit“ (eröffnet im Jahr 2004): Gründer und Betreiber des Museums ist Herr Bruno Marktl, der mit viel Idealismus und persönlichem Engagement hinter seinem Projekt steht und sein Museum in einem mindestens 300 Jahre alten Stadel untergebracht hat, in dem Werkzeuge zur Holzbe- und -verarbeitung, landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Geräte, Exponate wie Haushaltsgeräte von Gestern gezeigt werden. Aber auch gut durchdachte und schön gestaltete Möbelstücke wie Lehnstühle, Truhen, Tische und Sideboards werden ausgestellt. Jüngster Bereich sind Kunstwerke großer Maler, die Herr Marktl selbst in mühevoller Kleinarbeit als gelungene Holzintarsien (z.B. Adele Bloch-Bauer I von Gustav Klimt) nachempfunden hat.
- 1. Kärntner Garten der Bäume „Arboretum“ im Ort: Das Arboretum ist ein begehbarer Baumgarten, indem viele bekannte aber auch seltene heimische Baumarten besichtigt und studiert werden können, und befindet sich neben dem Kulturhaus in Gnesau. Hier ist auch der Ausgangspunkt bzw. Endpunkt des
- Gnesauer Holzkulturlehrpafades, welcher für Halbtageswanderungen (zirka 6 km) bestens geeignet ist. Enlang des Weges lernt man anhand von 20 Informationstafeln Wissenswertes über die heimischen Holzarten und deren Einsatzmöglichkeiten. Am Ende des Holzkulturlehrpfades kann man sich in der Mostschänke Aschbacher in Haidenbach mit Produkten aus eigener Herstellung stärken.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war der größte Teil der berufstätigen Bevölkerung in der Land- und Forstwirtschaft tätig, in den letzten Jahrzehnten gewann auch der Fremdenverkehr an Bedeutung.
Laut Volkszählung 2001 waren 242 von 340 Angestellten in der Sachgütererzeugung tätig, wobei die Holzindustrie - Wald bedeckt 59 % der Gemeindefläche - der größte Arbeitgeber in Gnesau ist. Dabei spielt das europaweit tätige Unternehmen Holz Leeb, einer der größten Hersteller von Balkonen („LEEB Balkone“) in Europa eine wichtige Rolle.
Aufgrund dieses Waldreichtums schlossen sich im Jahre 1995 neun Gemeinden zu der Interessengemeinschaft Kärntner Holzstraße zusammen, die im April 2007 um sieben weitere Gemeinden erweitert wurde.
[Bearbeiten] Gewässer
Als Teil des oberen Gurktales wird das Gemeindegebiet von der Gurk durchzogen. Von Süden her nimmt sie den Haidenbach und den Kirchergrabenbach auf, von Norden wird sie vom Görzbach und dem Peiningerbach gespeist. Die Fließsrichtung der Gurk ist von Nordwest nach Südost. In Sonnleiten wurde sogar ein Bad eingerichtet.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2003 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Gnesau hat die Bibel und damit das Glaubensleben in Gnesau zum Inhalt. Die verwechselten Farben spielen dabei auf das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten an, von denen letztere heute ein Drittel der Bevölkerung stellen. Dieser ungewöhnlich hohe Anteil protestantischer Glaubensangehöriger geht auf einen starken Zuspruch zur lutherischen Lehre ab dem 16. Jahrhundert zurück, der sich trotz harter Maßnahmen der Obrigkeit im 17. und 18. Jahrhundert bis heute gehalten hat.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:
- „Ein von Rot und Silber gespaltener Schild, an der Herzstelle eine Bibel, belegt von einem Kreuz und vier Metallknöpfen in verwechselten Farben.“[2]
Die Fahne ist Weiß-Rot mit eingearbeitetem Wappen.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten, S. 212.Anton Schroll, Wien 2001. ISBN 3-7031-0712-X
- ↑ zitiert nach W. Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen, S. 120, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1
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