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Zunge (Johanniterorden) – Wikipedia

Zunge (Johanniterorden)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zungen, im Sinn von Zunge als Synonym für Sprache, hießen vom 14. bis zum 18. Jahrhundert die landsmannschaftlichen Gliederungen des Johanniterordens. Sie entsprachen in ihrer Funktion in etwa den Provinzen der anderen geistlichen Orden.

Die Gliederung des Johanniterordens in Zungen entstand zu Beginn des 14. Jahrhunderts, als der Orden die Insel Rhodos in Besitz nahm. Diese Form der Organisation wurde auf einem 1301 abgehaltenen Generalkapitel des Ordens beschlossen. Zunächst gab es sieben Zungen: Provence, Auvergne, Frankreich, Italien, Aragon (mit Navarra), England (mit Schottland und Irland) und Deutschland. Im Jahr 1462 trennten sich Kastilien und Portugal von Aragon und bildeten eine eigene achte Zunge.

Durch die Vorgänge während der Reformation wurden einzelne Zungen (z. B. die englische und deutsche) so geschwächt, dass sie diese Funktionen nicht mehr wahrnehmen konnten, so dass es zu einer Umorganisation und Reduktion der Zungen kam. Im 18. Jahrhundert gab es kurzzeitig eine bayerische Zunge, diese beinhaltete die untergegangenen Zungen von Deutschland und England.

Wie sich an den Namen der Zungen leicht ablesen lässt, entsprach ihre Einteilung nicht wirklich den Sprachgrenzen, sondern fasste meist Ritter und Ordensniederlassungen mehrerer Nationen zusammen. So gehörten zum Beispiel zur deutschen Zunge auch alle Johanniter aus den skandinavischen Ländern, sowie die aus Ungarn, Polen und Böhmen.

Jede Zunge verfügte über mindestens ein (Groß-)Priorat. Der (Groß-)Prior und das von den Balleien und Kommenden beschickte Kapitel leiteten die einzelnen Ordensgliederungen. Diese waren in ihrem Sprengel für die Verwaltung des Ordensbesitzes, die Unterhaltung und Beaufsichtigung der caritativen Werke des Ordens (Hospitäler u.ä.) zuständig. Sie hatten auch die Vergabe von Pfründen, etwa Pfarreien die dem Johanniterorden inkorporiert waren, zu besorgen. Nicht zuletzt entrichteten die Zungen finanzielle Beiträge für die Verteidigung von Rhodos (ab 1530 Malta) gegen die Türken und für die Unterhaltung der Ordensflotte im Mittelmeer.

Sie waren aber auch direkt in der Ordenszentrale vertreten. Zum einen entsandten sie Ordensritter in das Generalkapitel, zum anderen war jeder Zunge ein Teil der Befestigung auf Rhodos zur Verteidigung zugewiesen. Diesen Abschnitt musste jede Zunge ausreichend mit Rittern und Söldnern besetzen. Jede Zunge hatte dort ein eigenes Haus, in dem sich ihre Angehörigen versammelten und die Mahlzeiten gemeinsam einnahmen. Auf Malta wurde später in ähnlicher Weise verfahren.

[Bearbeiten] Die Ordensstruktur nach der Reorganisation von 1301 im Überblick

  • Zunge der Provence: umfasst den Süden Frankreichs, mit zwei Groß-Prioraten in Toulouse und Saint-Gilles
  • Zunge der Auvergne: Zentralfrankreich, mit dem Groß-Priorat Bourganeuf
  • Französische Zunge: Groß-Priorat Frankreich, mit Nord- und Westfrankreich; 1317 geteilt in die Groß-Priorate Aquitanien (Poitiers), Champagne und Frankreich
  • Zunge von Spanien: die Iberische Halbinsel, mit Groß-Prioraten für Aragon (Amposta), Katalonien, Kastilien und León, Navarra, und Portugal,
    • Teilung 1462:
      die Groß-Priorate Amposta, Katalonien und Navarra bilden die Zunge von Aragon;
      die Groß-Priorate Kastilien-León und Portugal bilden die Zunge von Kastilien
  • Italienische Zunge: mit den Groß-Prioraten Messina, Barletta, Capua, Rom, Pisa, Lombardei und Venedig
  • Englische Zunge: mit den Groß-Prioraten England, Schottland und Irland
  • Deutsche Zunge: mit den Groß-Prioraten Böhmen, Ober-, und Niedergermanien, Dacien (=Dänemark), Schweden, Polen und Ungarn

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Bertrand Galimard Flavigny: Histoire de l'ordre de Malte. Paris 2006. ISBN 2-262-02115-5
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