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Zlín (Unternehmen) – Wikipedia

Zlín (Unternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zlínská letecká akciová společnost (Zlíner Flugzeugfabrik Aktien Gesellschaft), kurz Zlín ist ein tschechoslowakisches Unternehmen, das durch seine zuverlässigen und leistungsfähigen Sport- und Kunstflugzeuge international bekannt wurde. Das Unternehmen firmiert heute unter dem Namen Moravan Aviation s.r.o., jedoch werden die dort entwickelten Flugzeugypen aufgrund der traditionsreichen Geschichte weiterhin als „Zlíns“ bezeichnet.

Im Vordergrund eine Zlin 526 auf dem Flughafen Altenburg-Nobitz
Im Vordergrund eine Zlin 526 auf dem Flughafen Altenburg-Nobitz

[Bearbeiten] Geschichte

Die Anfänge lagen im Jahre 1933, als einige Luftfahrtenthusiasten und Piloten begannen, in einigen Zlíner Werkstätten unter der Leitung von Jan Kryspin Segelflugzeuge, die meist auf den deutschen Typen SG 38 und Zögling basierten, zu entwerfen und zu bauen. 1934 entstand daraus das vom ebenfalls in Zlin ansässigen Batá-Schuhkonzern gegründete Batá A.S. Zlin Flugzeugwerk.

Frantisek Majer, der im selben Jahr dazugestoßen war, entwarf das erste eigene Segelflugzeug dieses Unternehmens, die Z-X, von der 174 Exemplare gebaut wurden. Am 8. Juli 1935 wurde das Unternehmen in Zlínská letecká akciová společnost umbenannt und Batá baute in Otrokovice ein neues, größeres Werk, wohin die Flugzeugbau AG unter Beibehaltung des Namens Zlín umzog.

Hier entstanden bis 1939 die ersten bekannten Motorflugzeuge, zum Beispiel die Z-XII oder die Z-XIII, insgesamt fünf Modelle. Konstrukteure waren von 1935 bis 1938 Jaroslav Lonek, ab 1938 Frantisek Pospisil und ab 1939 Karel Tomáš. Die deutsche Okkupation unterbrach 1939 die Konstruktionsarbeiten und geplante Projekte wie die „Volksflugzeuge“ Z-XV und Z-XVIII konnten nicht mehr realisiert werden. Einige Konstruktionen wie das zweimotorige Kurierflugzeug Z-XX (Z-20) wurden jedoch nach dem Krieg weitergeführt und realisiert.

Während der Besatzungszeit entwickelte das Werk keine eigenen Flugzeugtypen, jedoch produzierte es im Auftrag des RLM für die Luftwaffe Schulflugzeuge; bis 1940 die Eigenentwicklung Z-212 (58 Stück), bis 1942 Klemm Kl 35 (284 Stück) und ab der zweiten Hälfte des 2. Weltkriegs die Bücker Bü 181 Bestmann (786 Stück), welches nach der deutschen Kapitulation als Zlín Z-181/282/381 weitergebaut wurde.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Zlín-Werke verstaatlicht und in Zlínavion, später in Moravan umbenannt. In den folgenden Jahren entstanden so bekannte Typen wie die Trener-Reihe Z-26 und Z-126 sowie deren Nachfolgemodelle Z-326, Z-526 und Z-726. Weitere bekannte Typen sind das Schul- und Reiseflugzeug Z-42 sowie das Kunstflugzeug Z-50.

Eine Kapitel für sich ist der Nachkriegs-Segelflugzeugbau bei Zlín. Von 1946 bis 1948 produzierte man Typen wie den Schulgleiter Z-23 „Honza“ und die Segelflugzeuge Z-24 „Krajanek“ und Z-25 „Sohaj“ in Stückzahlen von mehreren hundert. Zlín baute 1950 mit der Z-225 „Medak“ das erste europäische Segelflugzeug mit Laminarprofil.

Seit dem Zerfall des Ostblocks hat das Unternehmen mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen und hält sich hauptsächlich mit der Produktion von Zubehör über Wasser. Trotzdem musste im November 2005 kurzzeitig Insolvenz angemeldet werden. Im Dezember 2006 übernahm die irische Firma QucomHaps Holdings Ltd. größere Unternehmensanteile und setzte einen neuen Geschäftsführer ein.

Aktuelle Produkte sind die Z-143 und die Z-242.

Bis heute wurden bei Zlín etwa 5600 Flugzeuge produziert und in über 60 Länder geliefert.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Hans-Joachim Mau: Tschechoslowakische Flugzeuge, transpress, Berlin 1987, ISBN 3-344-00121-3
  • Paul Bezouska/Detlef Billig: Zlín - die Erfolgsstory der mährischen Flugzeugschmiede, FliegerRevue-Extra Heft 19


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