Zündspule
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Die Zündspule ist ein Bauteil der Zündanlage eines Ottomotors oder einer Gasfeuerungsanlage.
Zündspulen arbeiten wie ein Funkeninduktor. Das Öffnen des Unterbrechers im Primärkreis der Zündspule induziert im Sekundärkreis einen Hochspannungsimpuls. Die Hochspannung gelangt durch das Zündkabel zur Funkenstrecke einer Zündkerze, um zum Beispiel das Kraftstoff/Luft-Gemisch im Zylinder eines Ottomotors zum richtigen Zeitpunkt zu entzünden.
Sie dient beim Ottomotor dazu, zusammen mit dem Unterbrecher (heute meist elektronisch) und dem zum Unterbrecher parallel geschalteten Kondensator, aus der bordeigenen 12V-Spannung Hochspannung von ca. 15.000 bis 30.000 V zu erzeugen.
Der Kondensator parallel zum Kontakt soll einerseits die Funkenbildung verringern und andrerseits mit der Primärspule einen Schwingkreis bilden, der die gleiche Resonanzfrequenz wie die Sekundärspule hat. Auf diese Weise wird die Energieübertragung vom Primär- auf den Sekundärkreis optimiert. Bei gebräuchlichen Zündspulen liegt das Optimum oft bei 0,22 µF.
[Bearbeiten] Zündspulen in Ottomotoren
Siehe hierzu auch Zündanlage.
Die Zündspulen von Ottomotoren haben drei Anschlüsse: Klemme 1 wird über den Unterbrecher an Masse angeschlossen, Klemme 15 über das Zündschloss an Plus. Das ist der Primärkreis. Ausgang 4 führt über den Zündverteiler zu den Zündkerzen. Die Zündkerzen sind über die Funkenstrecke mit Masse verbunden. Das ist der Sekundärkreis. (Gegenpol von Klemme 4 ist Klemme 1 - intern verbunden.) Bei modernen Motoren finden auch Zündspulen mit 4 Anschlüssen Verwendung. Neben Klemme 1 und 15 für die Primärwicklung, wird die Masse der Sekundärwicklung (Klemme 4a) zusätzlich angeschlossen.
Zur Nachrüstung älterer Fahrzeuge gibt es im Handel auch Zündspulen mit höherer Sekundärspannung zu kaufen. Diese müssen meist mit einem Vorwiderstand betrieben werden, um eine thermische Überlastung zu vermeiden. Man kann den Vorwiderstand mit dem Starterrelais überbrücken, um während der Startphase den Spannungseinbruch des Bordnetzes auszugleichen.
In der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker wurde bis in die 1970er Jahre hinein noch das aufwändige (Auf-)Wickeln von Zündspulen gelehrt - ein Verfahren, das aufgrund der heutigen Praxis, derartige Artikel einfach auszutauschen, obsolet geworden ist, aber bei der Restaurierung von Oldtimern durchaus noch praktiziert wird.
In neueren Fahrzeugen wird oft für jede Zündkerze eine separate Zündspule gleich an den Zündkerzenschuh montiert. Dadurch wird die Ausfallsicherheit erhöht, indem bei einem Fehler nur ein Zylinder von mehreren ausfällt. Außerdem sind so nur dünne Kabel und keine hochspanungsfesten Zündkabel und Steckverbindungen notwendig. Weiterhin entfallen Störungen und Ausfälle durch die Zündkabel und den Zündverteiler.